5138.
Avanzo
EQIEFI-Aßääieämäßvreä;
spricht allgemein von Bildern seiner Hand in
Privathäusern Gubbi 0' s und erwähnt nament-
lich den Erzengel Gabriel, ein Fresko am Haupt-
altar der Kirche S. Maria di Vittoria.
s. Baldinucci, Opere. XIX. 163.
Jansen.
Avanzo. Johann Avanzo, Zeichner und
Kunsthändler, geb. den 2. Aug. 1804 zu Pieve
Tessino bei Trient, zu Köln den 1. Juli 1853,
war am letzteren Orte Inhaber der von seinem
Vater Dominicns unter der Firma nGebrüder
Avanzow begründeten Kunsthandlung.
Nach ihm lithographirt:
1-10) Ansichten von Ems Nassau, Schloss
Stolzenfels und Koblenz. Folge von 10 B11.
J. Avanzo del. Lith. bei H. Borremans 8c Cie.
in Brüssel.
11) Glemens August Freiherr zu Droste Vischering,
Erzbischof zu Köln. J. Avanzo del. Baugnietl
lith. F01.
s. Merlo, Nachrichten von den kölnischen Künst-
lern. Ders. im Organ für christliche Kunst.
1865. XV. 214.
W. Schmidt.
Aved. Jacques-Andre-Joseph Aved,
französischer Bildnissmaler. Auf seinem von
Benoist gestochenen Porträt steht : geb. zuDouai.
den 12. Jan. 1702. Diese Angabe, unter den
eigenen Augen des Malers von dem Stecher bei-
gefügt, ist ohne Zweifel richtig; doch hat man
vergeblich in den Registern von Douai seinen
'I'aufakt gesucht. Es ist darum ziemlich wahr-
scheinlich , dass er auf dem umliegenden Lande
zur Welt kam. In seinem Heiratskontrakt,
datirt Paris 24. Aug. 1725, wird er Jacques"
Andre-Joseph Camellot Aved und Sohn des
verstorbenen Jacques sowie der Marie-Agnes
Havet genannt, und er unterschreibt sich darin
J: A. J. Oamlot Aved. Was es mit diesen
Namen auf sich hat, ist noch nicht aufgeklärt.
Nach Mariette's Angabe ist Aved 1721 nach
Paris gekommen und der Schüler von Bernard
Picard gewesen; er entnahm dies der Lobschrift
des Sohnes von Aved. Damals wohnte Pieard
bereits zu Amsterdam. Daraus und aus dem
Umstande , dass 17 25 bei der Verehelichung des
Künstlers seine Mutter, die sich mit Noöl-Isaac
Bisson abermals verheiratet hatte, in Amsterdam
lebte. lässt sich schliessen, dass A. einen Theil
seiner Jugend dort zugebracht habe. In Paris
leitete seine Studien A. S. Belle, ein Porträt-
inaler. Auch Aved wandte sich diesem Fache
zu und erlangte darin eine bedeutende Geschick-
lichkeit; doch lässt seine Zeichnung zu wün-
schen übrig.
Aved wurde den 27. Nov. 1734 mit den Bild-
nissen der Maler P. J. Cazes und J. F. de Troy,
seinen Probearbeiten, als ordentliches Mitglied
in die k. Akademie der Malerei und Bildhauerei
aufgenommen; zwei Jahre darauf wurde er zum
Rath an derselben ernannt. Aved stand mit den
meisten angesehenen Künstlern seiner Zeit,
Boucher, G. Van Loo, Chardin u. A., in genauen
Beziehungen; man erzählt sogar, er sei die Ver-
anlassung gewesen, dass Chardin sich nicht mehr
auf das Stillleben beschränkt habe. Chardin ver-
fertigte das Bildniss seines Freundes als Philo-
sophen, wie er in einem dicken Buche liest (im
Salon von 17 53 ausgestellt).
Im J. 1738 stellte Aved zu Paris das Bildnisg
von J. B. Rousseau aus, und man glaubt all-
gemein, dass er es zu jener Zeit ausführte, als
er dem Dichter, der sich nach Brüssel ilüehten
musste, bei sich" eine Zulluchtsstätte gab. In
einem seiner Briefe spricht Rousseau von zwei
Monaten, die er bei dem Maler zugebracht habe,
und mehrmals wird der Letztere in Rousseawg
Briefwechsel in den Jahren 1738 , 1739 und 1740
erwähnt.
1751 unternahm A. eine Reise nach dem Haag
und malte dort den Statthalter Wilhelm IV. für
einen Saal des Palastes der Generalstaaten; ob
er dabei einem Rufe dieses Prinzen gefolgt wer,
ist unbekannt. Wilhelm starb übrigens, ohne
den Künstler trotz aller Mahnungen bezahlt zu
haben. Der Letztere verfertigte mehrere Wie-
derholungen des Porträts, u. A. eine für den
Versammlungssaal der Akademie von Amster-
dam, gelegentlich seiner Ernennung zum Ehren;
mitgliede derselben.
Aved stellte in 9 Salons der Pariser Akademie
von 1737-1759 aus. Er nahm unter den Zeit-
genossen einen hervorragenden Platz ein und
hinterliess eine beträchtliche Anzahl von Bild_
nissen, die zumeist angesehene Personen, Frauen
sowol als Männer, vorstellen. Mariette zufolge
ist eines seiner schönsten, das des Marschalls
Clermont-Tonnerre(ganze Figur) 1759 gemalt. Das
Bildniss Ludwigs XV. trug ihm den Titel eines
Malers des Königs ein. Die größte Zahl seiner
Werke ist in den Familien geblieben, sie 1mm...
men daher selten in Galerien vor. Im Museum
von Amsterdam befindet sich das Bildniss
Wilhelms IV. von 1'751; im Louvre zu Paris
das des Marquis von Mirabeau, 1743 ausgestellt;
in der Ec-ole des Beaux-Arts daselbst die Bild-
nisse der Maler P. J. Cazes und J. F. de Troy;
im Museum von Valenciennes das der Frau
von Tencin; in dem von Versailles das des
Said-Pacha-Beglierbey von Roumely (ausge-
stellt 1742 , aber trotzdem bezeichnet: Aved
1144i
Der Künstler hatte vier Söhne, von welchen
der eine, der sich nach seiner Mutter Aved de
Loizerolle nannte , Parlamentsadvokat wurde
und über seinen Vater eine Lobschrift verfasste,
welche an der Spitze des Katalogs der Gemälde-
sammlung des Letztern gedruckt wurde. Letz-
tere kam unter den Hammer , nachdem der
Künstler am 4. März 1766 in Folge eines Schlag-
anfalles gest. war.
s. (D e Castillon], Necrologe. Jahr 1767. p. 6-7.
--Mariette, Abecedario. I. 41. Jal, Dict,
critique. pp. 88. 305. 1088. - Archives de