Volltext: Appiani [i. e. Andreas] - Domenico del Barbiere (Bd. 2)

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Eiliääjiigih, 
niel Sayter die Seitenstüeke mit Heiligen und 
eine Ausgiessnng des hl. Geistes für den königl. 
Palast Rivoli. Er war dann lange für die Mar- 
chesi Lneatteli thätig, die ihn in ihr Haus auf- 
genommen hatten. Endlich 1735 trat er in den 
Orden von S. Filippo Neri ein und verbrachte 
hier den Rest seines Lebens. Er war Ehrenmit- 
glied der Accademia. Clementina zu Bologna.  
Crespi und der Führer von Bologna (s. unten) 
zählen seine Werke auf. 
s. Crespi, Felsina Piiürice. III. 271-273.  
G. P. Zanotto, Storia delP Accademiu. Olemen- 
tina. II. 331.  Pittnre etc. di Iäolognla. 1792. 
pp. 11. 44. 187. 220.  Bartoli, Notizia etc. 
I. 26.  Lanzi, Storia Pittorica. V. 166. 
an 
Nach seiner Zeichnung gestochen:  
l) Bildnisse der Grafen und Herzoge von Savoyen. 
Gest. von G. 'l'asniäre. Fol. 
2] Das Titelbl. für die Gedichte des Delflno. Gest. 
von B. Picart. 1730. 12. 
s. Heineken, Dict. 
es w 
Angel. Philips Angel, Maler, Radirer und 
Schriftsteller um die Mitte des 17. Jahrh. zu 
Haarlem, WO er 1639 in die St. Lukaszunft ein- 
geschrieben wurdc. In den Akten vom 2. Dez. 
1642 wird er erwähnt als vonderschriftheerrd 
(Vizcsekretär), wozu ihn der Glldevorsteher Sa- 
lomon de Bray ernannt hatte. Nach der Ueber- 
siedelung von J. de Volder nach Amsterdam 
wurde er den 7. Juni 1643 zum Sekretär bestellt.  
Nach verschiedenen Registern stammte er vonf 
Middelburg und verheiratete sich 1642 mit einem 
Haarlemer Mädchen. Iin J. 1642 gab er eine 
Schrift heraus; Lof der Sehilderkonst (tot Ley- 
den ghedruckt by Willem Ohristiaens, wonende 
by de Academie, Anno 1642), die Houbraken 
(De groote Sehouburgh II. 4) erwähnt. Das sehr! 
sehr seltene Werkchen ist mit einer anonymen 
recht hässlichen Titelvignette ausgestattet, die 
Malerei in quasi klassischer Tracht mit Palette, 
Pinseln und Malerstock in der einen Hand, die? 
andere auf ein architektonisches oder perspek- 
tivisches Gemälde gelehnt. Aus der Widmung 
des Verfassers (an Johan Overbeeek) ersieht 
man, dass er diese Abhandlung am letztvergan- 
gcnen St. Lukastag vorgelesen hatte. In einer 
Bemerkung wird eine zweite Auflage des 
Werkes in Aussicht gestellt und dazu gesagt, 
dass er an einem ausgedehnteren Werke der- 
selben Art arbeite. Weder das Eine noch das 
Andere scheint zu Tage gekommen zu sein. 
Die Vermuthung, A. sei von Haarlenl nach 
Leiden iibergesiedelt, beruht allein auf dem Um- 
stande, dass er dort im J. 1644 Malereien ange- 
kauft hat, also auf sehr schwachem Boden. Siehe- 
rer und auch von grössereirx Belang sind die erst 
irnlängst im Reichsarchiv des Haag's entdeckten 
Thatsachen. Danach befand sich unser Künstler 
im J. 1646 im Dienste der ostindischen Handels- 
gesellsehaft zu Batavia und im J. 1651 an Bord 
des Fahrzeuges, das den Rathsherrn J oh. Cunäus 
als Gesandten an den persischen Hof brachte_ 
Angel war damals Agent der genannten Gesell- 
schaft. Die Gesandtschaft langte im Dezember 
des Jahres in Persien an, besuchte die berühmten 
Ruinen von Persepolis und erreichte am 27. Fe- 
bruar 1652 die Hauptstadt Ispahan, wo Angg] 
lseinen Anweisungen zufolge als Haupt des Han- 
delskomptoirs derKompaguie auftrat. Es scheint, 
dass er sich in dieser Eigenschaft Handlungen zu 
Schulden kommen liess, derenwegen er zur Ver- 
antwortung nach Batavia gerufen wurde. Er er- 
krankte jedoch, als er den Rückweg mit der 
Gesandtschaft antreten sollte, und man gab ihm 
anheim, den Dienst der Handelsgesellschaft zu 
verlassen und als Maler in den des Schahs zu 
treten oder nach seiner Herstellung zur Verant- 
wortung nach Batavia zurückzukehren. Er that 
das Erstere und machte im November 1653 einen 
Besuch an dem Hof, wo er eine fürstliche Klei- 
dung und 6000 Gulden zur Bestreitung seiner 
Kosten, oder, wie er selbst schrieb, für fünf 
kleine Bilder empfing. Er nahm nun seinen 
Wohnsitz definitiv zu Ispahan, woselbst er von 
Zeit zu Zeit für den Kaiser und die Grossen des 
Reichs malte und stets fürstlich belohnt wurde, 
da der Schah selbst malen lernen wollte und un- 
serem Angel sehr gewogen war. Auch der Rei- 
sende J. B. Tavernier nennt zwei holländische 
Maler, Angel und Lokar, die den Schah im 
Zeichnen unterrichtet hatten (Les six Voyages 
de J. B. Tavernier, Ausg. von 1679. I. 562)_ 
Dagegen hatte Angel immer Verdriesslichkeiten 
mit dem Chef der Handelsangelegenheiten der 
Gesellschaft in Persien, der es durchsetzte, dass 
er doch noch nach Batavia zur Verantwortung 
für sein Verfahren zurückgerufen wurde. Im 
J. 1656 dort angelangt, scheint er sich genügend 
gerechtfertigt zu haben; denn, obschon er den 
Dienst der Kompagnie verliess, wurde er frei- 
gesprochen und bekleidete hierauf zu Batavia 
noch verschiedene bürgerliche Aemter, worin er 
sich jedoch nicht durch gewissenhafte Führung- 
ausgezeichnet zu haben scheint, da er wiederum 
zur Rechenschaft gezogen und abgesetzt wurde 
Im Juni 1662 war er noch zu Batavia, kehrte aber 
vielleicht nach den Niederlanden zurück; denn 
im Haag wurde 1742 ein Gemälde, ein Bauer mit 
einigen Vögeln, bez. P. Angel 1605, von ihm 
verkauft. 
Daraus lernen wir zugleich seine-Kunstweise 
soweit kennen, dass er Innenansichten und Still- 
leben malte. Ein Interieur mit Hühnern wurde 
den G. Aug. 1777 zu Middelburg und ein Küchen- 
stück mit Töpfen, Kesseln und Gemüseu den 
16. August 1780 daselbst versteigert. Zwei 
andere Bilder sind von Kramm angezeigt: Das 
Innere eines Bauernhauses mit Stillleben und 
ein Stall mit Vieh und Stillleben, beide im 
J. 1849 zu Leipzig verkauft unter dem Na- 
men D. Angel, worunter vermnthlich unsel- 
Maler gemeint war. In der Galerie Suermondt
	        
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