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Äääljiäälääliä.
Auguste, s. Jassaud.
Augustin. Jean Baptiste Jacques Au-
gustin, Miniatur- und Schmelzmaler, geb. zu
Saint-Die in Lothringen den 15. Aug. 1759, er-
lernte seine Kunst, ohne einen bestimmten Lehrer
zu haben, und hielt sich zu Paris auf, bis ihn die
große Choleraepidemie von 1832 den 13. April
wegraüte. In den Pariser Salons stellte er seit
1791 bis 183] ohne Unterbrechung aus.
A. gewann bald einen großen, ja europäischen
Ruf.- Die bedeutendsten Personen seiner Zeit
hat er in Miniatur abgebildet; Napoleon, Ludwig,
König von Holland, dessen Gattin, die Küniginl
von Neapel, ihre Schwester Mad. Recamier, die)
Fürstin von Sehwarzenberg, die Vieomtesse de
Chaptal etc., zur Napoleonischen Zeit; Lud-
wig XVIII., die Herzoge von Berry und Orleans,
die Herzogin von Angouleme etc. zur Zeit derl
Restauration. Die Emailbildnisse von Nader-l
mann, Denon, der Kaiserin Josephine u. s. wÄ
fanden der Reihe nach in den Ausstellungen von
1810, 1812 und 1831 große Bewunderung. Mani
riihrnt an den Miniaturen und den Emails die
Wärme des Kolorits und die zarte Ausführung,
wogegen freilich Fiorillo urtheilt, er sei wol dem
Isabey in praktischer Idähigkeit sehr nahe ge-
kommen, es fehle seinen Bildern aber an Geist;
und Leben. Man verdankt unserem Maler nicht)
unwesentlich den Fortschritt, den diese Kunst in
Frankreich machte. Im J. 1819 wurde er erster:
Miniaturmaler der Kammer und des Kabinets des
Königs. Die von ihm geleitete Zeichenschule
wurde lange Zeit stark besucht, und eine große
Zahl verdienstvoller Künstler erhielten darin
ihre Ausbildung, so Besselievre, der Ohevalier,
de Lestaug-Parade, derVicomte Desfossez, Fon-
tallard, Menageot, Pinehon und Sieurac, die Friiu-
lein Delaeazette, Alex. Orcelle und Pfenninger,
die Frauen Davin, geb. Mirvault, Gaillard, geb.
Chaceree de Beaurepaire, Lemoine, geb.,Blot,l
und Swagers etc. In der berühmten Sammlungl
des Lord Hertford (jetzt Rich. Wallace) zu Lon-N
don befinden sich von ihm 5 Bildnisse; eines von,
Ludwig, XVIIL, 2 von Napoleon I. und zwei
weibliche Porträts mit den Daten 1815 und 1824.
Sein Porträt nach ihm selbst ist von Fremy
gestochen werden.
Nach ihm gestochen:
1) Ludwig XVIIL, König von Frankreich. Gest.
von R. Morghen. Oval. F01.
2) Ders. Gest. von B ervic. Oval. Fol.
3) Ders. Gest. von C. Forssel. F01.
4) Ders. Gest. von E. F. Lignon. Fol.
5) Marie Therese Charlotte, Herzogin von Angou-
leme. Gest. von Derus. Fol.
6) Charles Ferdinand, Herzog von Berry, Brustb.
in Oval. Gest. von P. Audouin. F01.
7) Ders. Gast. von P. F. Berton nier. F01.
8) (Jims; bitanislaus Zamoyski. Gest. von J. Agar.
k o
9) Joseph Joachim Ferrer. Gest. von E. Bovinet.
10) G. (1. A. Pigault-Lehrun, dramatischer Dichter,
1753-1835, Gürtelbild. Gest. von Bovinet,
1813.
11) Mehrere seiner Bilder im Umriss in: Croquis de
portraits des personnages remarquables dans tous
les genres, dessines et graväs par J. M. N.
Fremy, rfapres les tahleaux exposäs aux diffe-
rents salons. Paris 1815. 2 Voll. 8.
Pauline Aug u s ti n, geb. Ducpuet, Gemarlin
des Vorigen, geb. zu Paris, Schülerin ihres Man-
nes, malte ebenfalls Bildnisse in Miniatur, und
zwar mit Erfolg, so dass 1824 die Jury ihr eine
Medaille der zweiten Klasse für ihre beiden im
Pariser Salon ausgestellten Arbeiten anerkannte.
Eine derselben stellte das Bildniss des Malers
Abel de Pujol dar. Andere ihrer Werke sah
man auf dem Pztriser Salon 1822, 27, 31, 34, 35
und 38. Nach dem Tode ihres Mannes zog sie
sich nach Arras zurück.
s. Landon , Precis historique des productions des
Arts. II. S2. IV. 108. -I)ers., Salon 1810.
II. 106. Fiorillo, Geschichte der zeichn.
Künste. 11]. 526. Füssli, Neue Zusätze.
(iabet, Dict., passim. Moniteur uni-
versel. S. Mai 1832. Kunstblatt. 1832.
p. 192. Le Blanc, Manucl, passirn.
Parrccel, Annales de 1a. Peinture. p. 3-19.
Bellier, Dict. Guiffrey, Colleetion des
livrets des ancieus expositions depuis 1673
jirsquleu 1800. Blaue, Le 'l'res0r de 1a curio-
site. II. 553.
Notizen von W. Schmidt.
Alex. Pinchart.
Augustin. Maria Freiin von A ugus tin , als
Schriftstellerin bekannt unter dem Namen Maria
von Thurnbcrg, geb. zu Verschetz im Banate
23. Dez. 1810, lebte noch 1851 in Wien. Wil-
haben es hier nur mit ihren Versuchen im Malen
zu thun, welche zwar weniger bekannt, aber
Werthvoller als ihre literarischen sind. Schon iriih
iibte sie das Zeichnen und die Miniaturmalerei,
worin sie ein unverkennbares Talent zum Treffen
besass, ohne es freilich bei ungenügendem Un-
terricht zu hervorragenderen Werken zu bringen.
An Porträts hat sie mehrere hundert geliefert.
Zugleich erlangte sie viel Geschicklichkeit im
Kopiren alter Meisterwerke. Auch eigene Kom-
positionen rühren von ihr her, und zwar, abge-
sehen von kleineren Stücken in Oel undAquarell,
14 Stationsbilder für die Kirche in Pyhra bei
St. Pölten, eine Madonna für die Kapelle der
Rennwegkaserne in Wien und ein Salvator in
D öb 1 i ng.
s. Wurzbach, Biogr. Lexikon. O esterr.
biogr. Lexikon.
A. Ilg.
Augustin, s. Dubourg.
Augustini. Jan Augustini, Maler, geb.
zu Gröningen 1725 , lernte bei Phil. van Dyk.
Er malte Bildnisse, ferner schmückte er Säle und
Zimmer mit Malereien in der Manier seiner Zeit
und zeichnete Blumen und Pflanzen. Obschon er
nach 'l'erwesten's Manuskript sich öfters im Haag