Volltext: Appiani [i. e. Andreas] - Domenico del Barbiere (Bd. 2)

Augur 
I-Ienri Auguste. 
439 
Haven). Nun erst nahm er das gewöhnliche 
Verfahren an und modellirte seine Werke, ehe, 
er sie in Marmor ausführte. Er fertigte nOCh; 
verschiedene Statuen und Büsten, unter letzteren  
die des Ober-Richters Elsworth, für die Stadt! 
Washington. A. war Ehrenmitglied der Na- 
tional Academy of Design zu New-York. 
s. I) unlap, History of the Arts ofDesign in the 
United States. II. 438.  (lummings, Hist. 
Annales of the Nat. Arad. 01' Design. p. 268.  
T11 ckerman, Book of the Artists. p. 573.  
S. R. Kühler.  
Augusts. Cristoforo Augnsta, genannt? 
Fra Cri sto f 0 ro, Maler aus Casalmaggiore, 
lebte in der zweiten Hälfte des 16. Jahrh. Ein 
Schüler des Malers Trotti, der den Beinamen 
Malosso führte, erweckte er große Hotfnungen, 
starb aber schon in früher Jugend. Von seiner 
Hand ist das Gemälde des Hauptaltares von S. 
Matten zu Crem ona , worin er die Anmut Cor- 
reggids, namentlich im Ausdruck der Gesichter, 
nachzuahmen suchte. Für S. Domenico daselbst 
malte er die Verlobung der hl. Katharina von 
Siena mit dem Christkinde. Die Engelsglorie in 
der Höhe ist besonders ansprechend. Das Werk 
trägt die Bezeichnung: F. Cristoforus August. 
De Casali Majori Faciebat 1590. 
s. P an ni, Distinto Rapporte delle Dipinture nelle; 
chiese di Cremona. 1762. p. 77.  Lanzi,l 
Storia pittorica d'Italia. Ill. 473.  ltosini,l 
Storia della Pittura italiana. VII. 143.  Zani, 
Eneicl. 
Jansen. 
Augusta. Miehele Augusta, Goldschmid 
zu Reggio in der zweiten Hälfte des 17. Jahrh. 
Bewunderung, und bei der Thronbesteigung 
iLudwigs XVI, 1774, war er der bevorzugte 
Goldschinid des Königs. Er erhielt, in Verbin- 
dung mit dem Juwelier Aubert den Auftrag, die 
Krone für die Krünungsfeier herzustellen und 
bewährte sich darin als tüchtigen, geschmack- 
vollen Künstler, so dass die Kunstverständigen 
seinem Werke einstimmiges Lob zollten. Ferner 
lieferte er auch den goldenen Kelch und die 
übrigen Gold- und Emailarbciten, welche Lud- 
yvig XVI. bei seiner Krönung der Kathedrale zu 
Jiheims schenkte. A. hatte sich mehr und mehr 
{von dem Geschmacke Ludwigs XV. loszulösen 
'und antiken Formen zu nähern gesucht. Im 
J. 1788 wurde er zum "Fcnnier und Regisseur 
des affinages de Paris, Lyon et Trevouxw ernannt. 
-i- im Louvre am 23. Ventöse An XIII (1805). 
Im Auktionskatalog des Sehatzmeisters Blon- 
del dc Gagny 1776 kommt ein Paar dreiarmiger 
Leuchter von A. vor, die um 510 Livres Ver- 
kauft wurden; jeder Arm stellte eine weibliche 
Terme vor. Im J. 1785 legten A. und sein Sohn 
I-Ienri, der seinen Vater in der Arbeit unterstützte, 
 dem Königspaare einen Putztisch von vergolde- 
 tem Silber vor, der zum Geschenk für den por- 
tugiesischen Hof bestimmt war. Die Arbeit wer 
lvon größter Vollendung. Im Kabinet Jaquin 
 befand sich eine Dose, worauf ein Medaillen mit 
einer Gruppe spielender Kinder. 
Nach ihm radirt;  
B11. in: Maria Vergiue coronata. Descrizione della 
Solennitä fatta. in Reggio, eomposta dall" Abbate 
Giac. Certarli. 15 1311., radirt von G. M. Mitelli. 
Reggio 1675. F01. 
s. Zani, Enciol. 
W. Engelmann. 
Auguste. Robert Joseph Auguste, Gold- 
sehmid zu Paris in der zweiten Hälfte des 
18. Jahrh. Im J. 1701 ziselirte er nach den 
Zeichnungen des Architekten Ch. de Wailly die 
vergoldeten Bronzeornamente einer Porphyrsäule  
bei dem Marquis de Voyer, die eine antike Vase 
trug. Für die Marquise de Pompadour führte er 
in Gold eine Salz- und eine Pfefferbiiehse aus, 
für welche er 16000 Livres erhielt; sie gelangten 
1766 in die Sammlung des Generalpiiehters 
Raudon de Boisset, mit welcher sie 1777 verkauft 
wurden. Das Salzgefäss stellte einen Matrosen 
vor, der, in der Hand eine Auster, auf einem 
Felsen sass; die Pferferbüchse einen Knaben, der 
in der Hand einen Sack trug, worauf Pfeifer-i 
körner abgebildet waren. Im J. 1865 befand sich 
auf der Pariser Ausstellung eine Pfeiferbüehse 
vom J. 1770, die er für den Herzog la Tremouille 
angefertigt, und die später dem Baron Jeröme 
Piehor gehörte. Augustes Arbeiten fanden große 
Henri Auguste, Sohn des Vorigen, geb. 
zu Paris 18. März 1759, erbte die Talente seines 
Vaters. Im J. 1790 schlug er, aber ohne Erfolg, 
der Nationalversammlung vor, aus dem Metall 
der Glocken eine Statue Ludwigs XVI. zu er- 
richten; er bezeichnete sich damals als Gold- 
sehmid des Königs und nFermier des afiinagesu. 
Mit Brenet vcrfertigte er eine Medaille auf die 
Schlacht bei lllarengo 1800 und eine auf General 
Desaix. Auf der ersten Industrieausstellung zu 
Paris im J. X. der Republik erhielt er die gol- 
dene Medaille. Von ihm rührt der damals viel 
bewunderte Toilettentisch her, welchen im 
J. 1804 die Kaiserin Josephine zum Geschenk 
erhielt. Im J. 1806 stellte er religiöse Goldar- 
beiten und zwei Kandelaber aus, die Napoleon I. 
für dic Kirche von St. Denis bestimmt hatte. 
lDer Bericht sagt von ihm, dass er mit einer leb- 
ihaften und fruchtbaren Einbildungskraft viel 
 Geschmack in der Ausführung seiner Zeichnungen 
iverbinde. 
s.Jal, Dict.  Oh. Blanc, Le Tresor de 1a 
Curiositei. I. 346. 363.  Schlichtegroll, 
Numismatische Annalen. Il. 50. (Der Name 
E. Auguste ist hier offenbar ein Irrthum).  
Baron Oh. Davillier, Le Oabinet du duc 
d'Aum0nt. 1870. p. XXV  Gazette des 
Beaux-Arts. XI. 349. 356. XIV. 240. XIX. 
 347.  Catalogue du Musäe rätrospectif, 
 expos. de Paris, 1865.  C atalogue gänäral 
 de Pexposition universelle de 1867. Hist. du 
travail, 2B partie. pp. 469. 470. 
Notizen von J. J. Guiffrey und W. Schmidt. 
Alex. Pinchart.
	        
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