Augur
I-Ienri Auguste.
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Haven). Nun erst nahm er das gewöhnliche
Verfahren an und modellirte seine Werke, ehe,
er sie in Marmor ausführte. Er fertigte nOCh;
verschiedene Statuen und Büsten, unter letzteren
die des Ober-Richters Elsworth, für die Stadt!
Washington. A. war Ehrenmitglied der Na-
tional Academy of Design zu New-York.
s. I) unlap, History of the Arts ofDesign in the
United States. II. 438. (lummings, Hist.
Annales of the Nat. Arad. 01' Design. p. 268.
T11 ckerman, Book of the Artists. p. 573.
S. R. Kühler.
Augusts. Cristoforo Augnsta, genannt?
Fra Cri sto f 0 ro, Maler aus Casalmaggiore,
lebte in der zweiten Hälfte des 16. Jahrh. Ein
Schüler des Malers Trotti, der den Beinamen
Malosso führte, erweckte er große Hotfnungen,
starb aber schon in früher Jugend. Von seiner
Hand ist das Gemälde des Hauptaltares von S.
Matten zu Crem ona , worin er die Anmut Cor-
reggids, namentlich im Ausdruck der Gesichter,
nachzuahmen suchte. Für S. Domenico daselbst
malte er die Verlobung der hl. Katharina von
Siena mit dem Christkinde. Die Engelsglorie in
der Höhe ist besonders ansprechend. Das Werk
trägt die Bezeichnung: F. Cristoforus August.
De Casali Majori Faciebat 1590.
s. P an ni, Distinto Rapporte delle Dipinture nelle;
chiese di Cremona. 1762. p. 77. Lanzi,l
Storia pittorica d'Italia. Ill. 473. ltosini,l
Storia della Pittura italiana. VII. 143. Zani,
Eneicl.
Jansen.
Augusta. Miehele Augusta, Goldschmid
zu Reggio in der zweiten Hälfte des 17. Jahrh.
Bewunderung, und bei der Thronbesteigung
iLudwigs XVI, 1774, war er der bevorzugte
Goldschinid des Königs. Er erhielt, in Verbin-
dung mit dem Juwelier Aubert den Auftrag, die
Krone für die Krünungsfeier herzustellen und
bewährte sich darin als tüchtigen, geschmack-
vollen Künstler, so dass die Kunstverständigen
seinem Werke einstimmiges Lob zollten. Ferner
lieferte er auch den goldenen Kelch und die
übrigen Gold- und Emailarbciten, welche Lud-
yvig XVI. bei seiner Krönung der Kathedrale zu
Jiheims schenkte. A. hatte sich mehr und mehr
{von dem Geschmacke Ludwigs XV. loszulösen
'und antiken Formen zu nähern gesucht. Im
J. 1788 wurde er zum "Fcnnier und Regisseur
des affinages de Paris, Lyon et Trevouxw ernannt.
-i- im Louvre am 23. Ventöse An XIII (1805).
Im Auktionskatalog des Sehatzmeisters Blon-
del dc Gagny 1776 kommt ein Paar dreiarmiger
Leuchter von A. vor, die um 510 Livres Ver-
kauft wurden; jeder Arm stellte eine weibliche
Terme vor. Im J. 1785 legten A. und sein Sohn
I-Ienri, der seinen Vater in der Arbeit unterstützte,
dem Königspaare einen Putztisch von vergolde-
tem Silber vor, der zum Geschenk für den por-
tugiesischen Hof bestimmt war. Die Arbeit wer
lvon größter Vollendung. Im Kabinet Jaquin
befand sich eine Dose, worauf ein Medaillen mit
einer Gruppe spielender Kinder.
Nach ihm radirt;
B11. in: Maria Vergiue coronata. Descrizione della
Solennitä fatta. in Reggio, eomposta dall" Abbate
Giac. Certarli. 15 1311., radirt von G. M. Mitelli.
Reggio 1675. F01.
s. Zani, Enciol.
W. Engelmann.
Auguste. Robert Joseph Auguste, Gold-
sehmid zu Paris in der zweiten Hälfte des
18. Jahrh. Im J. 1701 ziselirte er nach den
Zeichnungen des Architekten Ch. de Wailly die
vergoldeten Bronzeornamente einer Porphyrsäule
bei dem Marquis de Voyer, die eine antike Vase
trug. Für die Marquise de Pompadour führte er
in Gold eine Salz- und eine Pfefferbiiehse aus,
für welche er 16000 Livres erhielt; sie gelangten
1766 in die Sammlung des Generalpiiehters
Raudon de Boisset, mit welcher sie 1777 verkauft
wurden. Das Salzgefäss stellte einen Matrosen
vor, der, in der Hand eine Auster, auf einem
Felsen sass; die Pferferbüchse einen Knaben, der
in der Hand einen Sack trug, worauf Pfeifer-i
körner abgebildet waren. Im J. 1865 befand sich
auf der Pariser Ausstellung eine Pfeiferbüehse
vom J. 1770, die er für den Herzog la Tremouille
angefertigt, und die später dem Baron Jeröme
Piehor gehörte. Augustes Arbeiten fanden große
Henri Auguste, Sohn des Vorigen, geb.
zu Paris 18. März 1759, erbte die Talente seines
Vaters. Im J. 1790 schlug er, aber ohne Erfolg,
der Nationalversammlung vor, aus dem Metall
der Glocken eine Statue Ludwigs XVI. zu er-
richten; er bezeichnete sich damals als Gold-
sehmid des Königs und nFermier des afiinagesu.
Mit Brenet vcrfertigte er eine Medaille auf die
Schlacht bei lllarengo 1800 und eine auf General
Desaix. Auf der ersten Industrieausstellung zu
Paris im J. X. der Republik erhielt er die gol-
dene Medaille. Von ihm rührt der damals viel
bewunderte Toilettentisch her, welchen im
J. 1804 die Kaiserin Josephine zum Geschenk
erhielt. Im J. 1806 stellte er religiöse Goldar-
beiten und zwei Kandelaber aus, die Napoleon I.
für dic Kirche von St. Denis bestimmt hatte.
lDer Bericht sagt von ihm, dass er mit einer leb-
ihaften und fruchtbaren Einbildungskraft viel
Geschmack in der Ausführung seiner Zeichnungen
iverbinde.
s.Jal, Dict. Oh. Blanc, Le Tresor de 1a
Curiositei. I. 346. 363. Schlichtegroll,
Numismatische Annalen. Il. 50. (Der Name
E. Auguste ist hier offenbar ein Irrthum).
Baron Oh. Davillier, Le Oabinet du duc
d'Aum0nt. 1870. p. XXV Gazette des
Beaux-Arts. XI. 349. 356. XIV. 240. XIX.
347. Catalogue du Musäe rätrospectif,
expos. de Paris, 1865. C atalogue gänäral
de Pexposition universelle de 1867. Hist. du
travail, 2B partie. pp. 469. 470.
Notizen von J. J. Guiffrey und W. Schmidt.
Alex. Pinchart.