l3enoist Audran._
429
Aufmerksamkeit. Man muss aber dabei nicht
das von Le Blanc angegebene Unterscheidungs-
merkmal zu Grunde legen; denn die Art, das
Nackte mit Punkten, kurzen Strichen und stellen-
weise dazwischen angebrachten Schrafiirungen
zu geben, ist ein gemeinsames Verfahren der
G. Audransehen Schule und wird ohne Unter-
schied von Benoist 1., Jean und Benoist II. in
gleichem Maße, nur nicht mit gleichem Erfolg,
angewendet. Was den jüngeren Benoist speziell
von seinem Oheim und seinem Vater unterschei-
det, ist, dass seine Bll. im Ganzen nicht so kräf-
tig und tüchtig gearbeitet, aber in der Gesammt-
haltung heller nnd tonreieher sind, weil er seine
anradirten Platten leichter und flüchtiger mit dem
Stiehel überging. Ausserdem unterscheiden sich
seine Bll. von denen seines Oheims (lureh die
Adressen; weder G. Audi-an oder dessen Witwe,
noch Benoist I. Andran und Jean sind darauf als
Verleger genannt, sondern die B11. führen häufig
die Adr. von F. Chereau, welcher G. Audran's
Verlagsgesehäft angekauft zu haben scheint.
denn sein Kupferstichhandel geht unter gleicher
Firma: a Paris ehez F. Chereau oder ehez la,
VW. de F. Oherean, riie St. Jacques aux deux
pilliers d'or. Die sonst noch auf den Bll. des
jüngeren Benoist vorkommenden Adressen lau-
ten: A Paris ehez Huquier Rue St. Jacques pres
les Mathurins; ehez L. Surugue Rue des
Noyers; ehez Audran oder ehez PAuteur (also
im eigenen Verlag von Benoist II.) riie St. Jac-
ques a la Ville de Paris. Er zeichnete in folgender
Weise:
spielt. Im Unterrande sechs französische Verse
und darunter: Gravö et präsentä ä MY. B. Au-
dran par J. Michel son Eläve le 1er. Janvier.
1753. 8.
Verzeichniss seiner Stiche:
BVQVSx
ßznisv
B V (t {f Y 86-111. h. Benedictus Audran
B v A vf v 5a] lilius sculpsit
B'A'f'
B v au v f v
B. Audwm so.
Brulliot (III. N0. 1169. b.) erwähnt noch als
unserem Künstler zugehörend das Monograinm;
S. per. B. A., welches er Superiorum permissione
B. Audran auslegt. Erwähnung und Deutung
sind aber gleich unrichtig. Man liest nämlich
auf Platte 213 des zweiten Bandes der nach
A. Watteau radirten Studien und Skizzen: G.
par B. A., d. h. Grave par Benoist Auch-an, was
sich nicht auf Benoist I., sondern auf seinen
Neffen Benoist II. bezieht.
Bildnisse des Künstlers.
1) Brustb. von der Seite rechts, in rundem Rahmen.
Von N. Oudoux nach P. G. Audran gesto-
chen. kl. F01.
2) Brustb., 3f4 links. Oval auf einem Sockel mit
vierzeiliger französischer Inschrift in Versen.
Gezeichnet und gestochen von Liager. S.
3) Brusth, 3f4 rechts; auf der linken Schulter eine
Katze, die mit dem Haarbeutel der Perrücke
1) Lot und seine Töchter. Nach Paolo Vero nese.
qu. Fol. Fiir den zweiten Theil von Crozafs
Itecneil d'estampes. 1742. Fol.
2) Die Ehebreoherin vor Christus. Nach N. P ou s
si n. qu. Fol. verkleinerte Kopie des Stiche
von G. Audran (N0. 21).
3) Christus am Kreuz. Nach Ch. Natoire. Oben
abgerundet. Fol.
I. Die Platte von dem Maler mit Nadel und
Seheidewasser vorbereitet.
II. Von Benoist II. mit dem Stiche! vollendet.
4-5) Die Abnahme vom Kreuz, nachN. P onssi n,
und Christus mit den zwei Jüngern zu Emmaus,
nach P. Veron e se. Oben abgerundet. Fol.
Seitenstiicke ; auf jedem unter dem Einfassunge-
striohe, links und rechts, die Namen des Malers
und Steehers. 1m Unterrandc die Erklärung des
(iegenstandes. die Angabe, wo das Originalge-
mälde sich betindet; dazwischen das Wappen des
Reichsgrafen von Briihl, aus dessen Galerie das
Gemälde herstzumnt, und des Stechers Adr.i ä.
1a Ville de Paris.
I. In der Dresdner Sammlung nur die radirte
Anlage des Bl. N0. 5 vor aller Sehrift.
(L. Gmner.)
6) Wunderthätige Statue des Jesuskindes. Nach
Ant. Boizot. 4.
7) L'Amour desarme. Nach A. Watteau. Im
Unterrande die Namen der Künstler und der Titel
des Gegenstandes (französisch und lateinisch).
Fol.
8) Le Feu. Nach Lancret. Im Unterrande die
Namen der Künstler, die Erklärung des Gegen-
standes, S französische Verse und die Adr. der
Witwe des F. Chereau. F01. Gehört in eine
Folge der vier Elemente; die drei andern Bll.
sind von N. C. Cocliin, N. Tardieu und L. Des-
places.
9) Le Printems. Nach D ems. Fol.
I. Bloß geätzt.
lI. Mit dem Stichel vollendet, Im Unterrande
die Namen der Künstler , der Titel des
Gegenstandes, auf jeder Seite daneben vier
französische Verse und ganz unten die
Adr. der Witwe F. Ohereau.
10-1 I) Frühling und Herbst. 2 Bll. Seitenstiicke
nach Oh. Natoire. Fol.
I. Mit Nadel und Scheidewasser vorbereitet
vom Maler, dessen Name unten rechts zn
lesen ist; sonst ohne alle Schrift.
II. Von B. Audran mit dem Stichel vollendet.
Unten die Namen der Künstler; im Unter-
rande der Titel des Gegenstandes, lateinisch
und französisch, die französische Dedikation
an den Oberünanzkontroleur Phil. Orry,
dazwischen dessen Wappen und darunter
Huquiefs Adr.
Die beiden andern Jahreszeiten, ebenfalls vom
Maler anradirt, wurden von P. Aveline mit
dem Stichel beendigt.
12) Le Degoüt. Nach P. Veronese. Für den
zweiten Theil von Grozatfs Reoueil d'Estampes.
1742. Fol.
13) Szene aus Searrorfs Roman Comique, wie Ragotin