Volltext: Appiani [i. e. Andreas] - Domenico del Barbiere (Bd. 2)

Charles Audran  Claude I. Audran. 403 
e. eines Buchhändlers;  Maria und Johannes 
der Täufer an den Seiten einer Kartusche. 
Nach Fr: Chauveau. 8. 
220) Der Namenszug Ludwigs XIV. von Frank- 
reich, in einemMedaillon, welches Amor bekränzt, 
und an dessen Seiten zwei andere Kinder sitzen. 
Nach Ch. Errard. qu. 12. 
221) Antike Statuen. 
a. Eine kauernde Venus. 
b. Eine römische Dame, Blumen in_der linken 
Hand haltend. 
c. Eine römische Dame, stehend, mit der 
linken Iland ihr Gewand aufhebend. 
d. Ein dramatischer Dichter, in der Rechten 
ein zusammengerolltes Papier, in der Lin- 
ken eine Maske haltend. 
e. Ein iiöteblasender junger Faun, stehend. 
- Fünf Stücke, von K. Audran gestochen für: Galleria 
Giustiniana. Romae [1631]. Fol. Platten 38. 
48. 75. 108 und 131 , im I. Theil. 
222) Die verschiedenen Lagen des Kindes in der 
Gebärmutter. Nach J. Androuet Ducerceau. 
20 Bll. für: Traite des maladies des femmes 
grosses    Par Fr. Mauriceau. Paris, 1681. 4. 
In der Dresdner Kupferstiehsamnilung findet 
sich noch als bemerkenswerth (Mittheilung von 
Gruner): 
223) Zwei Engel einen mit Fiillhörrlern umgebenen 
Schild haltend, worauf eine sitzende weibliche 
Figur, sowie eine Lorbeerguirlande mit acht 
Medaillons. Legende-usus me peperit etc. 
Dabei noch andere Inschrifteu. U. Audran fecit. 
gr, 4. 
Claude Audran der Aeltere, der erste mit 
dem Vornamen Claude und deswegen Claude 
I. genannt, Kupferstecher, 1597 zu Paris geb., 
Bruder des Vorhergehenden oder, wie andere be- 
haupten, sein Vetter, lernte bei ihm und ging 
sodann nach Lyon, wo er am 18. Nov. 1677 starb. 
So lauten die gewöhnlichen Angaben; ich weiss 
nicht, in wie Weit sie genau zutreüen. S0 viel 
ist gewiss: seine Kupferstiehe sind in Lyon ge- 
arbeitet. Seine Art zu stechen hat nichts von 
derjenigen Karies; er verbindet einen festen und 
derben Grabstiehel mit breiter Behandlung, und 
seine Blätter erinnern an die Kupferstiche des 
Corn. Cort und Franc. Villamena. Eskann da- 
her wol sein, dass er auch einige Zeit in Rom zu- 
gebracht hatte. Er stach Porträts und allegorische 
Einfassungen von Thesen und Bnchtiteln. Die 
Bll. des Künstlers führen, ausser" seinem ganz 
ausgeschriebenen Namen Claude Audran, noch 
folgende Bezeichnungen: Cl. Audran fe. oder 
fccit oder incidit, und den bloßen Vornamen, 
folgendermaßen abgekürzt: Cl. 
Verzeichniss seiner Stiche. 
1) H1. Familie mit dem kl. Johannes, welcher dem 
Christuskind einen Spruchzettel mit der Auf- 
schrift: nccn AGNVS DEI überreicht. Fol. 
2) Maria als Mater misericordiae, ihren Mantel aus-  
breitend über die Gemeinde. Ordinis Beatae  
Mariae Virginis de Mercede Redemptionis Cap- 
tivorum. F01. 
3) Maria als Mater dolorosa. Image de Nostre Dame 
des sept douleurs honoree         A Lyon. 8. 
4) Allegorie auf den Bau des erzb ischötlichenPalastes 
in Arles. Im Vordergrunde Allegorie der Kirche 
zwischen Merkur und der Gerechtigkeit; oben 
acht kleine Engel, welcheBauholz herbeibringen. 
qu. F01. 
5] Vier Helden des Alterthums, zu Pferde, in der 
Hand oder auf der Schulter iiatternde Fahnen 
tragend, mit Löwe, Widder, Gazelle und Adler 
als Feldzeichen.  
a. Ninus, König von Assyrien; 
b. Cyrus der Große, König von Persien; 
c. Alexander der Große; 
d. J ulius Cäsar. 
Alle 4 Bll. mit 4 lateinischen Versen im 
Unterrande, und eines mit der Adn: I. I. Thourn- 
eysen ex: Basileae. F01. 
ü] Joh. Henr. Alstedius, Doktor der Philosophie, 
halbe Fig. 3f4 rechts. Oval. F01. 
7] Galileo Galilei, Brustb. 3f4 rechts. Oval. 4. 
8] lnnocenz X., Papst, halbe Figur, 3A rechts. 
Oval. Im Unterraude Wappen, zwei Medaillons 
mit Devisen und vier lateinische Verse. F01. 
9] Jacques Martotille, Franziskaner, Vater des hl. 
Franz von Paula, stehend, vor einem Kruzifix, 
betend. Kniestück. 1m Unterrande sechs fran- 
zösische Verse und ein Wappen. 1641. F01. 
10] Petrus Ribadeneira, halbe Fig., 3h rechts, 
hält in der Linken ein Bildniss des hl. Ignaz. 
Oval. F01. 
11] Thesenverzierung. Sieben allegorische Figuren. 
qu. F01. 
1. Rechts, zwei Figuren halten ein Wappen, 
das zwei Kronen und einen ziingelnden 
Löwen im Schilde führt.  
II. Dieselben halten ein Wappen mit Kar- 
dinalshut und Bischofsmütze. 
12] Thesenverzierung. Fünf allegorische Figuren. 
In der Mitte des Vordergrundes brennt auf einem 
Altar ein Feuer, in welches eine weibliche Figur 
einen Schlüssel hineinhält; sie hat in der Linken 
einen Ring. qu. F01. 
13] Allegorisches Thesenbild. Vorne rechts eine 
sitzende weibliche Figur, die einem überwun- 
denen Ungeheuer ihren Fuss auf den Kopf setzt. 
1m Hintergrunds, auf derselben Seite, ein Tempel 
mit einer Sänlenhalle, wo getanzt und ein Stier 
geschlachtet wird. qu. F01. 
14] Das Bildniss des Kardinals Giovanni de Lugo, 
Brusth, 3f4 rechts. Oval mit Wappen. Für eine 
1646 von Francois Piollo im Lyoner Jesuiten- 
kollegium verfochtene These. 4. 
15] Das Bildniss des jüdischen Arztes Abraham 
Zacuto, im 66. Jahre, Anno 1642, halbe Figur, 
3]. rechts. Oval. Im Unterrande eine zweizeilige 
lateinische Inschrift. Titel für: Zacuti Lusitani 
opera mnnia in duos Tomos divisa. Fol. 
16] Zehn Medaillons mit Darstellungen aus der 
christlichen Religionsgeschichte. Titelbl. für: 
Gonceptions theologiques sur toutes les festes 
des Saincts et autres solemnelles de Pannde, 
preschees en divers lieux par M9. Pierre de Besse 
     A Lyon. M_n.c.xxrx. 8.  Viel- 
leicht gehört auch zu diesem Buche das bei 
Le Blanc unter N0. 14 erwähnte, aber mir unbe- 
kannte Porträt desselben französischen Hof- 
predigers. 
17] Ein Prälatenwappen; daneben, zwei allegorische 
Figuren , und darüber drei Engel, die ein 
Spruchband halten mit der Inschrift: Sapiens 
dominabitur geminc orbi. F01. 
18] Zwei Bildnisse des hl. Franziskus, drei Vorgänge 
51 i"
	        
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