Volltext: Appiani [i. e. Andreas] - Domenico del Barbiere (Bd. 2)

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behalten war, die künstlerischen Anlagen seiner bediente , und machen, wenn sie nach guten 
drei Neffen Germain, Claude II. und Gcrard Meistern mit Lust und Liebe gearbeitet sind, eine 
Audran zu entwickeln, von welchen der Letztere gefällige Wirkung, die für den Ausfall des Kraft- 
den Familiennamen auf's höchste verherrlichte. vollen und Malerischen leidliehenErsatz gewahrt. 
A. hinterlicss eine große Anzahl Kupferstiche,  Man sagt, dass er seine Bll. anfangs C. A. zu 
beinahe 300, gi-ößtentheils von geringer Bedeu- bezeichnen pflegte; als aber sein Bruder Claude I. 
tung und nach unerheblichen Meistern, oft von Kupferstichc; erscheinen liess, die ebenfalls den 
nachlässiger Ausführung. Sehr viel beschäftigte alleinigen Anfangsbuchstaben seines Namens 
ihn die damals herrschende Sitte, Druckschriften führten und C. A. bezeichnet Waren, ilndßrte 91'- 
aller Art mit Knpfern auszusehiniiekcn. So fin- um die scinigen von denen seines Bruders zuunter- 
den sich auf Titelblättern vielerlei , bisweilen scheiden, das C in K, Anfangsbuchstabe von 
weitläufige bildliche Darstellungen, die entweder Karle, und schrieb sich auch mit diesen Vornamen 
nach eigener Erfindung gestochen sind, oder wo- anstatt des früheren Charles, der wie der Vorname 
zu er einzelne Bruchstücke, sogar ganze Kom- Claude mit einem C anfing. Diese Nachricht 
positionen aus Kupferstiehen nach Zeichnungen findet sich zuerst im Dictionnaire des Beaux- 
anderer Meister verwendet hat. Manche davon A118 (Paris, 1759, in 12  von Laeuinbß, d- h- 
haben in technischer Hinsicht viel Ggtes; alle bei einem Schriftsteller, der über alle Audran 
zusammen gind mgrkwürdig duygh ihfgn Inhalt SO gßllälille und klare NOÜZGD lllitßilßilii, (ÄEISCS S10 
und die mit urchristlichcr Symbolik , scholasti- ihm von einem der letzten Repräsentanten dieses 
scher Mystik, klassischer Allegorie und hcid- Namens geliefert sein müssen. Nichtsdestowe- 
nischer Mythologie verwebte Behandlung der nigcr ist mir die Angabe verdächtig; denn du? 
gleichzeitigen "Staats- und Kirchengeschichte. Kupfer-Stiche, die ich von Claude LAudi-an kenne, 
Hinsichtlich der technischen Behandlung bnn sind entweder mit seinem ganz ausgeschriebenen 
ten seine Bll. eine grosse Verschiedenheit der jelrällngiärg; 
Manieren. Die einen nähern sich der Art des  '     T 
C_ Blnemnert; andern erinnern an L_ Kinnn bezeichnet  so dass, selbst abgesehen von der 
und wieder andere haben eine gewisse Vcrwandt- ganz Vefschledenel? Art der technische)? Behafld" 
Schaft mit den Werken der Sndelnn Qnnnbnr lnng, die Kupferstiche der beiden Bruder nicht 
verdankt er viel den namhaften deutschen und mghch verwechselt werden konnten" _Was 
niederländischen Kiipferstechern, die zu seiner Chafles  Alldran angeht, so bediente 
Zeit im. Vaterland verlassen und sich in Italien er sich auf seinen D11. folgenderDczeiclinungcn. 
angesiedelt hatten, wo sie durch ihre Arbeiten In 59m" listen Zelt zu Lyon (IMLAMW 
zu hohem Ansehen gelan en z erlernte vonihnen 
sein Blatt ausführen unät ein Gemälde gut und C. A . R 
gefällig, wenn auch eben nicht sehr treu im Geist 
und Geschmack des Originals vortragen. Nach  1 
ihrem Vorgange bedeckte er sorgfältig die Licht-  all], fecit. 
flachen, welche die früheren auf Harmonie un- 
achtsamen Kupfersteeher ohne Unterschied ganz  
hell gelassen hatten, so dass die vielen über ver- C t w"! fecm 
sehiedene Theile zerstreuten weissen Stellen die Chamls Audran San Bit In nun 
Gesainmthaltung aufhobiän unfl dm Darstenflng Während seines Aufeniihalts in Rom (1630-33) : 
verwirrten. K. Audranliess die Schattenstriche Carols Audran Gans scnln Roman 
in leichte Punkte verschiminern undbewirkte da- K M 015 Annrnn Pnrin Fnnit Rnlnnn 
durch passendiere Uebiügüngi) vom Licht 21m In seiner letzten und spätesten Zeit zu Lyon und 
Schatten und eine richtigere Abstufung der 'lone Parin 
nach Maassgabe des Abstandes der Gegenstände.  
Vermittelst dieser Verbesserung erhielten seine  
Kupferstiche ein klareres, vollkomnineres Aus- _ - oder ß. 
sehen; da aber seine Schraffimngen nicht ge- 
hörig abwechseln, sondern das Nackte derFigui-en, K 
Stoffe und Gewänder, Bäume und Gründe mit  A" draf  
einer einförmig sauberenPraktik behandelt sind, ' L feclt" 
so ist selbst an seinen schönen Blättern eine zu  
allgemein verbreitete Weichheituund Gleiehfiir- n  nnninsin 
migkeit zu rugen. Indessen ware es unbillig, 
K. Audran's Werken, zumal seinen bessern Ve   h    _  nt. l 
Stücken, eine grosse Achtung zu versagen; fehlt M010 mbs Summ " 1c le" 
es ihnen auch 3,11 küngtleyisghel- Abweghslung B ibl iSGll 0 (i (-3 S (311101) tß , 6h ris t li Ch e L 8 gG ll (16 
der Behandlung, so zeigen sie dagegen grosse und llIYStik- 
Leichtigkeit und Freiheit in der Führung des 1') David dichtet seine Psalmen. Nach J. Stella_8_ 
Grabstichels , dessen er sich fast ausschliesslich 2) Der englische Gruss Kopie eines liupferstichs 
Me y er , Künstler-Lexikon. II. 50
	        
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