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David Atizemstett
Justus van Atteveld.
David Attemstett, auch Altcnsteter, Schmetterlinge, Eidechsen, in Silber an dgm
Attcnistetter, Sohn (lesVorigemGoldschmied Unterbaue angebracht. Die Wandfläehen ent-
zu Augsburg in der zweiten Hälfte des 16. und halten Silberleliirren mit lilllltelrbigerl Emails
am Anfange des 17_ Jn_ln-ll_ in den Weine seinen ausgefüllt, worauf die Sinnbilder der Elemente
Vaters thätig, dem er an Ruf, Talent nnll Tllch- und feine anmutige Arabesken (hier auch das
tigkeit nicht nachstand. Es ist merkwürdig so-- lllenegininni des Künstlern D- A- F-l- Den Allf-
gar, wie sich in ihm jene reinen Nachwirkungen Salz ziert eine in Silber gegeseene, liläiirellreiche
der italienischen Renaissance, von denen oben GrnliiPe des Pnrnnßßeß VOR lllrlt-llällß Walbauin.
die Rede war, erhalten haben. Von seinen Lei- De im Innern des Sellrßnkeß, nebst allerlei kunst-
stungen ist uns mehr bekannt, als von denen des reielieln Gerätlle, die Bildnisse Sii1n1nili0llel' 23
Vaters; er bezeichnete Sie meistens 1)_ A_ F_ Künstler sich befinden, ist uns hier also auch das
Stetten kannte so bezeichnete Blumen und Wap- Peririli des DrjVidA- erlinlren- Die Aiisliiillrllng;
pen in Schmelzwcrk, und dasselbe Monogramm des Sellrelne iiillr in den Anfang des 17. Jahrh.
finden sich auf dem PnnnnenlsnllnnKnnnlsnln-ank In neuerer Zeit hat sich die Ansieht geltend
(s. Schon 1578-79 war David sammt den genieelii. (lirSS-A- eilen der Verferriger der läster-
AugsburgerKünstlern lliatthiasFeniLEliasWald-. reieliiselien Kniserkrene, der Seäennnnien Haus--
Vogel, Christoph Abbt und Ilalduin Drcntwett lirene, eines (ler bedeiii-endsreil Gebilde deut-
an einer Arbeit für Herzog Wilhelm von Bayern Seher Geldselnnieilenrlieiri Sein kiinnle- Nach
beschäftigt, die Stetten sehr beträchtlich nennt, den Siileigenrliiiinlielilieiren des ganzen Wer-
olinc sich näher darüber auszulassen (vielleicht lies, inßlleßfendcrc aber nach den zierlichen
ist das nachfolgende Wnl-k nnmnlntl, Das Nll- bunt einailhrten Silberstreifen zu schliessen, ist
tionalm useumin M ii nch cn besitzteinen mit Wel miigliell, de-SS es von unserm Meister her-
Einails, Lapis Lazuli und illetallornamentcn ge- riilire- Allen an dem Ponlinerisehen Kunst-
zierten Prachtschrank vom J. 16111; die ersteren, Selllnlllie und dem Schrein in München findet
welche A_ fgl-tigte, Zeigen, bei sOl-ggmnstel- Ans- sich Jenes translucid schimmernde Schmelzwerk,
führung, durchaus die friiher erwähnten (s. den und inir (lerselnen lllengeflen lneekten, Vögel-
vorigen Art.) treiflichcn Eigenschaften der da- eilen, Libellen ere- {n glelßllßln Arabeskenspiel
maligen Goldschmiedckunst. Das berühmteste (denn Wurden allerdings ileinals lilinng (lßrglei-
Stück aber, woran der Künstler betheiligt war, eilen MeiiiVe ii-linliell Verwendeii- Dieses Meister-
ist der prächtige Poinmcrische Kunstsehrein Werk der Knnenndnerrie, flnreh Praellt des Mate-
oder Schreibtisch in der Kunstkammer des M u- riirls Wie dnren Seniinlieii der Ferin nnd Aus-
seums zu Berlin Herzog Philipp ll_ von führung hervorragend, wurde imAuitrageKaiser
Pommern (l- 1618) licss dieses iiber 4 Fuss hohe Bildende li; irri J- 1602 geferrigriind beendet sich
Prachtmöbel, zu dessen Ausschmiiclzung schier in der liniserl Schatzkammer Zii Wien,
alle Techniken des Kunsthandwerks mitwirkten, Weeellisr rnnnelie nnrlere Arbeiten Ven ganz
nach dem Entwurf des bekannten, 1578-1647 gleieliein Clldrnilirer niiillieirnlnit Sind- Fiir At-
lcbeuden Augsburger Diplomaten und Patriziers reinsten? die den Urheber des WerkCS Spriehtauch
Philipp Ilainhofer anfertigen, dessen abcnteuer- dies, (lese er, Wie {Stellen lierielireri Kinllmer-
lichcs Leben unlängst Franz Trautmann (Augs- geldeeliniied des Kaisers Will"
burger allgemeine Zeitung, Jg. 1872) ausführlich S- Preisen: llPirePiiiew-Angiisrene- lll- 39-
geschildert hat. Die Form des Schrankcs ist stelle" i KUPStV bewerbyjliid llandnnrks-
wie meistens in Deutschland zu jener Zeit giisfilr der R' m Augsburg, 1' 229- 439-
durch architektonische Motive bestimmt. Nebst hil.gier' Kuniikanniiiir i"
Berlin. 118. R. Fischer, Mist-kritische
A. arbeiteten daran folgende Augsburger Mci- Besclm de, Knnstlmnlner am rl-rauh
ster: die Goldschmide Gasz, Kolb, Münder, nwnn, Kunst und Gewerbe. pp. 71. 140. 33g
Penner, Walbaum, die Maler Kager, Mozart, Die österr. Kaiserkrone, abgebildetiu dem aui
Langenbueher, die Uhrmacher Goschman und Befehl des Kaisers hersg. Yadirtell Prachtwerke:
Stahl, der Orgelbauer Genser, der Zirkelschmid Uie VOW-iiglißllsiell lillllßtwerkcr der Schatzkam-
Horn, der Bildhauer Schweglcr, der Künstler "i" des liste" ßalserhfwsos rQ"; Leitner);
Pällnnäartner, der Steinschneider und Gravcur und x11" iliiolzscilnlttlgifähäägär) S Worscluilc der
äriißbckh, der Drechsler Miller, der Bildluiiier ääsärgäilullgvlggs LleignlälsclfellEglsclixftf:
l endlei, die Schlosser Kunlm und Miller, dci lllppmann m: Zeltschül-t für bildende Kunst
Instrumcntenmaeher Gabler, der Buchbinder 1571, P, 55, wo gleichfalls die Radirung de,
Meclfiirer, der Kupferstccher Göttig und der Krone, und den Aufsatz: Ilg, Die österr.
Futterahnacher Ilccklinger. Im Stile schon Kaiscrkrone, bei Egger, p. 350.
etwas barock, baut sich der aus Ebenholz beste- A. Ilg.
hende Kasten als eine Art Pyramidentcmpel auf, Atteveld. J ustus (Joost) van A ttev c l d
mit zahlreichen mythologischen Allegorien, zum oder Attevelt, nach einem von T. Jelgersma
Theil mit silbernen Reliefliguren in der Manier gezeichneten Bildniss geb. 1621, 1- 135. Nov.i1692,
des Goltzius, mit 'l'hierbildcrn und Wappen ge- zeichnete und malte in Utrecht Wappen, Siege]
schmückt. Besonders zierlich und geschmackvoll und Bildnisse in kleinem Formate. Auch lieferte
sind die vielen kleinen Thierchen, Käfer, er Zeichnungen zu Medatillen, von welchen einige