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ägetti
Aspruck.
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baute er im Garten dieser Villa einen Tempel
des Aeskulap, für eine antike Statue des Gottes.
Die schönen Verhältnisse der vierjonischen Säu-
len, worauf Vorhalle und Giebel ruhen, und der
einfache in antikem Muster gehaltene Stil fanden
seinerzeit vielen Beifall. Asprueci war Mitglied
der Akademie und Architekt der Grossherzöge
von Toskana zu Rom. Er starb daselbst am
14. Febr. 1808.
Sein Sohn Mario Asprueci, geb. zu Rgm
den 10. Dez. 1764, war gleichfalls Architekt und
Schüler des Vaters. Er erbaute zwei Tempel-
chen des Aeskulap und der Diana für den Fürst
Borghese, eine schöne Kirche ausscrhalb Siengs
so wie auch der Graf Bristol nach seinen Plänen;
einen Palast (der auch im Stiche erschien) in
England ausführen liess. In Folge der Umwäb
zung aller Verhältnisse gegen Ende des Jahl-lh
wandte er sich der Malerei von Kopien zu, starb
jedoch bereits den 7. Mai 1804 zu Rom.
gleichsam mit iiacher Zeichnung endigte. Auf
solche Ziele war Aspetti gerichtet , aber ihm
fehlte jene rafiinirte Virtuosität der Technik,
auf die wir bei einer uns fremden Geschmacks-
richtung am wenigsten verzichten wollen.
s. Z. G. Prosdocimo, Sulla vita ed opere delP
Aspetti. Padova. 1821 Pie t r u c cl, Biogra-
üa degli Artisti Padovani. 185B..-- Selvatico,
Architettura e Sculturain Venezia. pp. 395-398.
C i e o g n ara, Storia della scultura. II. 329 u.
344 (gibt auf Tafel 70 die Abbildung des Moses).
P e rkins, Les Sculpteurs Italiens. II. 236.
258. Moschini, Venezia. I. 34. 48. 409.
417. 494. II. 529. Selvatico e Lazari,
Guida di Venezia. pp. 47. 55. 71. 131. 134.
261. Brandolese, Padova. pp. 43. 44. 46.
48.131.- Rossetti, Padova. pp. 59. 63. 77.
133. Gon zati, La Basilica di S. Antonio (11
Padova. I. 86. 131. 171. 257. Richa, Chiese
di Firenze. III. 159 (schreibt nur Bocchi-
O i n e l li, Le Bellezze di Firenze, aus). B al-
dinueei, Opere. X. 128. -Bottari, Lettere.
III. 101. 118 (verwechselt Tiziano Mizio mit
Tiziano Aspetti. Auch Orlandi, Abecedario,
übersieht, dass Vasari unter dem Tiziano Pade-
vano nicht den Aspetti verstehen kann. Ci 00g-
na ra verfällt in denselben Irrthum, wenn er den
Aspetti zu einem Schüler des Sansovino macht.
Moth c s , Gesch. der Baukunst u. s. w. in Vene-
dig muss durch derartige Vorgänger zu seiner
so vielfach falschen Chronologie bei Aspetti ver-
anlasst worden sein).
Jansen.
Aspois. Jean A sp oi s, Glasmaler zu Lille,
wo Jacques Aspois , aller Wahrscheinlichkeit
nach sein Vater, dieselbe Kunst um 1385 bis 1397
ausübte. Der Name Jean's wird zum erstenmale
in einer Rechnung der Stadt Lille 1402 erwähnt,
und zwar bei Gelegenheit der Arbeiten im Saal
der Schöffen. Im J. 1424 lieferte er Glasbilder
vpourtraictes dimages et tabernaclesu, die die
Fenster der neuen Kapelle der genannten Halle
zierten, und die, nach dem dafür gezahlten Preise
von 20 flandrischen Stübern für den Fuss, nicht
ohne Bedeutung sein mussten. Damals pflegte
man nur die Hälfte für ein Glasgemälde zu zah-
len. Drei Jahre später lieferte A. noch sechs
Wappenschilder für andere Fenster der Halle.
s. J. H0 udoy, La Halle echevinale de la ville de
Lille. 1870. pp. 40-49.
Alex. Pinchart.
Asprucci. Antonio Asprucci, Baumei-l
ster, Sohn des Architekten Mario A., geb. zu
Rom den 20. Mai 1723, lernte bei Nicola Salvi.
Zuerst stand er seinem Vater bei, dann vergrös-l
serte er allein den Palast des Herzogs von Brac-
ciano. Der Fürst Marcantonio Borghese über-
trug ihm viele Arbeiten. So erbaute er für ihn
ein Landhaus am Meere in der Nähe von Prattica.
Ferner hatte er dessen Statuengalerie in der Villa
Pineiana zu ordnen und die Wände und Gewölbe
mit Malereien, Plastik und Mosaik auszuschmii-
cken. Die Dekorationen waren in Uebereinstim-
mung mit den dort ausgestellten Bildwerken.
Damit brachte er 20 Jahre zu. Im J. 1787 er-
Nach Antonio gestochen:
l) Pianta con Paviniento della Stanze. omata au,
nso Egizzio nel Palazzo di Villa Pinciana, Auto
Asprucei inventö disegnö D. D. D. Carlo Au;
tonini incise. Roy. qu. Fol.
2-4] Die dazu gehörigen Seitenwände. Alle drei
gleichmässig bezeichnet: Uua delle Pareti dem,
Stanze. ornata all" nso Egizzio nel Palazzo gi
Villa Pinciana. Auto. Asprucci inventö disegnä
D. D. D. A Sua Eecelleirza il Sig. Principe D
Marc" Antonio Borghese. Carlo Antonini in;
cise. Roy. qu. Fol.
s. Me m0 rie perle Belle Artl. Rom 1785. I. 60 ff
1781. 111. 67. r. Fü SSll, Künstlerlexikon. 11'
Nibby, Itineraire de Ronie. 1834. 1. 225_ f
Tlpa um, Biogr. degli Italiani illustri. 1835;
II. 427. 435. Boni, Biogr. degli Artisti.
W. Sclnnidt
Aspruck. Franz Aspruck, Goldarbeiter
auf einem Stiche nach ihm (s. b) No. 17) Bruxe]:
lensis genannt, d. h. aus Brüssel. Er kam in den
90er Jahren des 16. Jahrh. nach Augsburg
als die beiden Landsleute des Künstlers, dig
Bildhauer Hubert Gerard und Adrian de Vries
mit der Ausführung der großartigen Brunnel;
daselbst beschäftigt waren. Den von Ggram
d. h. den Augustusbrunnen, hat A. selbst für da;
Stich gezeichnet. Es ist nicht unwahrscheinlich
dass er im Gefolge oder auf Veranlassung Eine;
der Beiden nach Augsburg kam, indem diesen
geschickte Hülfsarbeiter erwünscht sein muss-
ten. Jedenfalls war er daselbst bereits 1593 Bis
1603 thätig. Ohne Zweifel gehörte er de1'B1-ü5se_
ler Familie Asbroek oder van Asbroek an, denn
das pruck ist nur die oberdeutsche Schreiban;
nach damaligem Gebrauche für broek (Notiz von
A. Pinchart). Dass er Maler war, xschliesst man
offenbar nur aus den nach ihm gestochenen B11
was indessen kein Beweis ist, da er als Metall:
arbeiter. sich ebensogut auf das Zeichnen von
Figuren verstehen musste. In Augsburg stand
er mit Dorn. Custos in Verbindung; dieser ver.
legte verschiedene Stiche nach ihm. Aspyuck