Jacques Androuet.
richt von Bauwerken erhalten, welche A. aus- welche sich in der Apollo-Galerie des Louvre
geführt hätte. Sicher sind nicht von ihm einige befindet.
Häuser von Orleans, die man ihm bisweilen zu- A. B erty, Les Androuet Ducereeau et leur maison
geschrieben, noeh die Kirehe von Montnrgig, ' du P_r6 aux Olercs (1549-1645): Extrait du
noch der Ausbau des Grabmals Hehl-ich's zu bulletin de la societe du protestsntisme franqais.
St. Denis, das von Primaticcio begonnen und Novjfii Pfc- 18571 B.bl. th,
von Jean Bullant fortgesetzt wurde, noch endlich 5' I? z; 110518751 d u {Vigl i: ißläi S135 deigiiiai Ü: 1:119; ist:
der Pont Neufi der vielmehr ein Werk Seines Nibtes surleisptiableaiux de Philostrate. Pfrislbllli
Neffen Baptiste ist (s. diesen). Es erscheint P_ 555, Demnier diArgenviuey vie
sonderbar, dass der Meister, der doch eine Zeit- des Pins fenlenx ei-einteetes, Archive s de
lang in der Gunst des königlichen Hofes stand, Part franeais. lI. 36. V. 10. 13. VI. 307. 312.
zu einer praktischen Thittigkeit für. denselben 337- 397- Cßllßi, Nßiicß llisiofiqllß SP1" 1a
kaum gelangt zu sein scheint; wenigstens fehlen Vi? M les Oiiviifges de iliieiiliies amiiiiecies "an"
für eine solche alle Zeugnisse, sowol Nachrichten w? d" Xvi 519m" Pails 1842 De 1.3" Z f) n
als hinterlassene Werka Doch mag dies zum rrieres, liistoire archltecturale de 1a ville d Or-
, leans. Orleans 1849. lI. 238-240. D estail-
Theil die konfessionelle Stellung des Künstlers lau, Noüce au, quclques amstes frangais, a?
erklären; deutlicher aber noch seine ausgcbrei- cheegms, dessinateurs, graveurs du XVIe an
tete Thätigkeit als Stecher, auf die er sich schon xvrne Siegle Pinn- 1353. Ja], Dictionnaire
frühzeitig beschränkte (S. H). (unter Cerccau"). Gazette des Beaux-Arts.
Allein, was er als Baumeister gewesen, was III-TUT IV- 78' 141- Ym- 159-
er als solcher für seine Zeit vermocht und gclei- Amme" w" J' '7' Gmffiey" i,
stet hat, erhellt mit voller Klarheit aus seinen
architektonischen Zeichnungen; wobei freilich 11' Aiidioiiei als Siedle"
Manches, wie wir sehen wcrdcn,_infofern in Ab- Androuets Radirungen sind wie bemerkt für
zug zu bringen ist, als es nicht eigene Erfindung die Architektur, besonders für die Ornamentik
des Meisters, Sondern Kopie nach Anderen ist. des französischen Renaissancestils von grosser
Doch es kommt genug auf seinen Antheil, um Wichtigkeit. Nach Mariettes Angabe lernte er
ihm unter den ersten Architekten der späteren das Kupferstechcn beiEtienne Delaulne, der in
Renaissance-Epoche seinen Rang anzuweison. der lilanier den sogenannten nklßinen Meistern
Und dies, sowol was Erfindung, als KenntniSS arbeitete. Seine Art des Zeichnens und Stechens
der Antike und künstlerische Anordnung und ist aber von der obengenannten so verschieden
Fürmgßbllllg älnlrwgt; W091i liälliiiflißli auch die und mit derjenigen des Leonhard Thiry und an-
bamßkeil Formell, die überladenen bisweilen derer Meister der vSehule von Fontainebleauu so
abenteuerlichen Kompositionen in der besonde- nahe verwandt , dass leichter zu glauben ist, er
Feil Spielart, Wßlclle der französischen Spät" habe sich hauptsächlich nach den Kupferätzern
fenßisßßilße eigen ist, bßi ihm nicht fßlllell- III dieser Schule ausgebildet. Sei es, dass er durch
seinen Werken VOn den antiken Triumphbogen mangelnde Aufträge in der ersten Zeit seiner
und den Tempeln (VSTZ- NO- 30 11- NO- 33) Zeigt Architcktenlaufbahn veranlasst wurde zur Aus-
sich , dass 01' die klassischen hiormen mit Ver- übung eines eygiebigeren Kungtfaehg zu greifen,
ständniss und zugleich mit maßvoller Freiheit oder dann ihn einige glückliche Versuche im Ra-
anzuwenden WClSS; dagegen lassen sich dafür diren auf den Gedanken brachten, diese Art der
nicht, Wie Liililie meint, die lielsllekiiVisßllen Vervielfältigung auf Schriften über Baukunst
Ansichten (Vcrz. No. 3G) anführen, da diese nach anzuwenden, wir finden ihn kurz vor 1549
Crechi kopirt sind. Andrerscits bewährt er über- in Seiner Vaterstadt Orleans niedergelassen und
all einen vngemßinen Rßißlitlllim Voll Bßugßdßn- dort1549-1551 mit der Herausgabe seiner ersten
ken, sowie ein grosses Geschick in (lerwirksamon auf Architektur bezüglichen Kupferwcrke be-
Anordnung der Bauformen in der dekorativen schäftigt. In dem Vorwort zu einer Sammlung
Weise der Spät-Renaissanßß- Dabei laufen antiker Tempel, die er 1550 veröifentlicht (Verz.
allerdings phantastische und wilde Formenspiele No. 33), findet sich folgende merkwürdige Stelle
mit iliiiei- Aiißli in der Mannigfaltigkeit Clßf über seine damalige künstlerische Stellung und
Grundpläne erweist sich A. als schöpferischen Thätigkeit; M111 früheren aus unserer Werkstatt
Meister, der für die verschiedenartigsten Zwecke (ex oflicina nostra) hervorgegangenen Büchern
und Raumbedingungen das Richtige zu treffen hatte ich verschiedenerlei Muster antiker Tem-
weiss. Ueberhaupt fasst er seine Aufgabe in der pel, mitTriumphbogen undPyramiden vermischt,
breitesten Weise; nicht nur für den Palast, auch erscheinen lassen; aber die Werke, die künftig-
für das gewöhnliche Wohnhaus zeichnete er hin aus unserem Verlag in's Publikum kommen
Entwürfe V0n allen Arten und gemäss allen An- werden , gedenke ich so zu ordnen , (13,35 jeder
sprüchen. Wie 01' endlich fiil" die Ornamentik Gattung von Bauten ein bestimmtes und eigenes
die fruchtbarstc Thätigkeit entfaltete, wird die Buch gewidmet sein wird, was mit den Triumph-
Betrachtung des Meisters als Stecher ergeben. bogen schon geschehen ist, und in einem ande-
Das Bildniss desselben bewahrt das Museum ren Buche sollen allein die Tempel, in einem
von Orleans; es ist kopirt in der Gobelintapcte, anderen allein die Grabmonumente, in einem