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12) Probst Brennwald von Embraeh
Ganz von vorn, unter halber Lebensgröße,
mit schwarzem Mantel ein wenig anspre-
chendes Bild, zudem völlig übcrinalt; ein Ur-
theil ist nicht mehr möglich. Monogramm
und 1551. Image D. Heinrichi Brennvaldi.
Das Bild ist laut beigefiigtem Distiehon erst
nach seinem Tode gemalt. Stadtbiblio-
thek zu Zürich.
13) Heinrich Bullinger. Unter halber Lebens-
größe in drciviertels Wendung hält die auf--
geschlagene Bibel in der Hand. l-IEINRYCIIVS
BVLLINGERVS. Vndecim jam nune labuntur
sydera lustri Haec aetas, formam picta ta-
bella refert etc.
Ein anmutiges Bild, von dem kein Kupfer-
stich oder Holzschnitt existirt. Es kam vor
einigen Dezennien aus einem Privathaus auf
dieStadtbibliothek zu Zürich. Leider
stark übermalt und daher nicht mit Sicher-
heit zu bestimmen, die Anlage aber ist ganz
in Als Art. Wenn die Inschrift wie nicht
zweifellos iicht und das Bild wirklich
ein Porträt Bullingers ist, so muss es, da
dieser 1504 geboren war, zwischen 1554 und
1559 gemalt sein.
14) Der Buchdrucker Christoph Frosehauer.
Unter halber Lebensgröße. Bei Froschauers
Nachfolgern, H. H. O rell , Fiissli S: Comp.
Ward leider-völlig iibermalt. Bei diesem An-
lass kam auch die Inschrift dazu : Christolfcl
Froschauwer, der Weytberiimte Buchtruker,
Hr in Loblicher Statt Zürich A0. 1556, die
die Paraphrase einer älteren Inschrift zu
sein scheint. (Froschauei- starb 1564.) Ver-
mutlich von Asper.
Gest. von R. Den zler für das Neujahrsbl.
der Stadtbibliothek Zürich. 1841.
15) Konrad Gessner. Halbe Figur in Drittel
Lebcnsgröße. Gessners Wappen und: Anno
Aetatis suae xLvur, d. h. also, da Gessner
1516 geboren ward, 1564. Das Bild ist leider
ganz verputzt und dann roh iibermalt, so-
dass sich der Urheber nicht mehr bestim-
men lässt. Es kam 1666 als ein Geschenk
aus der Familie Gessner, in der es als Fidei-
kommiss aufbewahrt war, auf die S tadt-
bibliothek, wo Sandrart es sah und als)
ein Werk Als erwähnt. Gessner erhielt 156-1
von Kaiser Ferdinand seinen Wappen- und.
Adelsbrief. Es scheint, dass das Bild mit)
dem neuen Wappen zur Feier dieser Stan-
descrhöhung gemalt ward; Vielleicht aber
auch im Vorgefühl des Todes; denn im sel-
ben Jahre machte Gessner sein Testament
und starb 1565.
Darnach zahlreiche Holzschnitte und Kupfer-
stiche.
16) Bürgermeister Georg Müller, Kniestiick in
Viertellebensgröße, übermalt, so dass nicht
bestimmt zu sagen ist, ob von A. Müllers
Wappen und ; Anno Christi incarnati MDLXIIIl
aetatis vero suae Lx. Stadtbibliothek
z u Z ü r i c h.
Conrad Meye r sc., von der Gegenseite 1674,
bezeichnet J oh. Asper pinxit A0. 1564.
Auch S. Waleh so. in den aPorträts aller
Herren Burgermeister der vortreflichen Repu-
bliqne, Stadt und Vororths Zürich von Sebastian
Walchu. Kempten 1756, hier mit Afs Mono-
gramm, das auf dem Bilde fehlt.
17) Hans Gessner, wol erhaltenes Brustbild, in
der Größe des vorigen, im Besitz der Familie
Gcssner in Zürich. Das Wappen und:
vHans Gessner eines alters 31 jar 156611
Ein anderes Portrait daselbst, A. zuge-
schrieben. Andreas Gessner wtatis suae 82.
1578, fällt nach Afs Tod.
18) Konrad Pellikan, Professor in Zürich, der
blosse Kopf mit Hals, Dreiviertelwendung
und Drittellebensgröße. Ohne alle Bezeich-
nung. Stadtbibliothek zuZürich. Der
geistvolle Ausdruck und die Technikerinnern
an Holbein, dessen Modellirung und scharfe
Zeichnung das Bild aber doch nicht völlig er-
reicht. Hingegen ist es augenscheinlich unter
Holbeins direktem Einfluss entstanden. Es
zeigt einen höchstens 45 jährigen Mann, ist
also, da Pellikan 1478 geb. ist, in den ersten
zwanziger Jahren gemalt und würde, wenn
von A., beweisen, dass er mit der Nachah-
mung Holbeins begonnen, dieselbe aber
nachher verlassen hat. Doch ist sonst, wie
im Texte bemerkt, ein Einfluss Holbeins
auf A. nicht nachzuweisen.
Patin sah 1673 in Zürich ein Bildniss Pelli-
kan's bei Rathsherrn Werdmüller, das er
dem Holbein zuschreibt (Index operum
J oh. Holbenii Nr. 46). Darunter standen zwei
Distichen, die begannen:
Bis septem lustris vixi et quinque
insuper annos etc.
Sandrart erwähnt 1679 eines Bildnisses
Pellikans von H. A. auf der Stadtbibliothek
Zürich, undWagner im Mercurius Helveticus,
1688, führt unter den Sehenswürdigkeiten
der Kunstkammer der Bibliothek zu Zürich
an: vBey der Bildnuss Conradi Pellicani
stehet: vBis septem lustris vixi et quinque
insuper annosu etc., dieselben Verse wie bei
Patin. So nahe es nun liegt, dieses von
Patin , Sandrart und Wagner erwähnte
Bild in unserm Exemplar zu erblicken,
so ist dies doch nicht möglich aus folgenden
Gründen: a) unser Exemplar kam erst vor
mehreren Jahren geschenkweise auf die
Bibliothek, b) es stellt, wie angegeben,
höchstens einen Fünfundvierziger dar, das
Bild bei Patin und Wagner laut Unterschrift
einen Fiinfundsiebziger, c) Sandrart sagt
von dem Bild auf der Bibliothek, es sei "in
gleicherGi-öße und fast eben so gutu wie
das Bild Zwinglis. Unser Kopf ist aber viel