Volltext: Appiani [i. e. Andreas] - Domenico del Barbiere (Bd. 2)

J acques 
düxrthois  
Steife entnahm er gewöhnlich dem ausgedehnten hat eines (ler historischen Gemälde Arthoisf gg_ 
Wald von Soigne, der damals bis an die Thore erbt, welches sich sonst im Rcfektorium der ehe- 
Brüssels reichte. Ausgezeichnete Maler, u. A. maligenAbtei St. PierreduMont-Blandinbefand. 
G. de Crayer, licssen sich von ihm die Land- Für dasselbe Lokal des Alexiztnerklostcrs zu 
schaften in ihre Bilder malen; andererseits Gcnt malte er 6 oder 8 große Landschaften, die 
beniitztc A. zur Staiifage seiner Werke ebcn- wie so viele andere ebcnaufgezählte verschollen 
falls tüchtige Künstler, wie D. Teniers sen. sind. Dagegen soll der Konvent der regulirten 
und jun., P. Bout, A. F. van der llleulen, T. Augustincrinnen zu Brügge noch heute ein 
Michau, J. van Cleef, G. Coques, H. de Clerek, Werk unseres Künstlers mit Figuren von A. Sal- 
M. van Helmont, A. Sallacrt und viele Andere. laert bewahren. Ebenso sieht man Schöpfungen 
Gegenstände aus der Bibel, Mythologie, aus seines Pinsels in den Klöstern des bischöflichen 
dem gewöhnlichen Leben, Bauern, Jäger, Thiere Seminars und im Museum des Johannesspitalg 
u. s. w. malten sie ihm in seine Landschaften. derselben Stadt. Man misst unserem Maler den 
Waagen sieht in Arthois den Nachahmer von landschaftlichen Hintergrund eines Bildes der 
L. de Vaddcr und bemerkt, dass der Werth Kirche V0I1 Andeflßßht, unweit Briissel, bei, 
der Bilder in Folge seiner ausserordentlichen das, von de Crayer gemalt, den hl. Guido im 
Pinselfertigkeit, die ihn zu breiter und dekora- Gebete darstellt. Falls die Thatsziche aufWahr- 
tiver Behandlung verführt habe, sehr ungleich heit beruht, S0 Wäre es das älteste Beispiel sei- 
sei. In der Klarheit der Färbung stehe e1' dem ner Thätigkeit, denn die Jahresrechnung von 
(h; Vadder 11111 vigleg nach, ja, gy habe; im TQn lßiiß-Äill DOWOlSÜ, (13.88 die TätfOl damals itllsgxy 
öfter etwas Schweres und Dunkles. Energie und führt und dem Maler de Craycr mit 300 H. nach 
Kraft der Behandlung aber kann man ihm nicht der Schätzung des Architekten Franequart be- 
absprechen; der allgewaltige Einfluss des Ru- zahlt wurde. Eine andere Schöpfung de Crayci-"S, 
bens wirkt bei ihm noch in voller Stärke nach. Bekehrung Pil-llli, mit Landschaft VUU J.  
Der Mager Mensaert veröffentlichte im J_ 1753 zierte ehedem die Kirche der Nonnen vom h1_ 
eine werthvollc Beschreibung der Kunstwerke, Petrus z" Br üsscl-  
welche damals in einer großen Zahl von Oertlich- Dasjnventar der Gemälde, welche 17-19 das 
keitcn Belgiens vorhanden waren: die Mehrzahl Schloss Tervucren, die Sommerresidenz des G9- 
der folgenden Angaben ist aus seinem Werke neralstatthalters, schmückten, erwähnt kein 
entnommen. Man sah in jener Zeit zuB r iis sel Werk von Arthois; jedoch finden sich im Auk- 
mehrere schöne Historienlztn(lschaften Arthois" tionsverzeichniss des Prinzen Karl von Lothrin- 
 sie befinden sich noch daselbst  in der Ka- gen (1781) zwei Landschaften von ihm mit Fign_ 
pelle des hl. Sakramentes der Kirche Notre- ren von Miehau. Descainps versichert, dass 
Dame de la Chapellc, und andere im Chor der seiner Zeit (1753) der Prinz 19 besass. Der Kn- 
hl. Jungfrau in der Kirche zur hl. Gudula. Eine talog iibrigens verzeichnet nicht die Namen (1.31- 
Rechnung der Bruderschaft von U. L. Frau, Meister aller Bilder, die dasKabinet des Prinzen 
welcher jene Kapelle gehörte, belehrt uns, dass ausmaehtcu. Sieben oder acht bloss sind in der 
der Maler im J. 1664 150 H. fiir eines dieser Bil- Sammlung l-loet und Terwesten aufgeführt, 
der empfing (Betaelt aen ST. Arthois, Schilder, Aus dem anonym ersehienenenBuche des Rittern 
voor eene sehildcrye ten dienste van  de Burtin ersehen wir, dass in Belgien in den 
eapelle de somme van 150 guldens). Ferner wa- Jahren 1773  1803 44 unter den Hammer ge- 
ren zwei Gemälde in der Kirche du Grand-Be- kommen sind. Eines derselben, mit Figuren ven 
guinage (das einejetztimBi-iisselerMuseum), G. Coques, wurde im J. 1779 um die dazumal 
und ein anderes in der Augustinerkirche da- sehr beträchtliche Summe von 800 11. verkauf; 
selbst. Die Kirche der Nonnen von Leliendael Ein Gentcr Sammler, T. Loriden de Ghellinek, 
bei Mecheln besass ebenfalls eines. Vier große hatte 5 Bilder von Arthois im Kataloge seinen 
Stücke, Ansichten der Klosterbesitzungen, Kabinets, den er 1787 drucken liess. G. F. J__ 
schmückten das Refektorium der Abtei Rouge- Verhulst, dessen kostbare Sammlung im J. 1779 
Cloitre. Eines derselben kam in dem Verzeich- zum Verkauf angeboten war, besass eine präch- 
nisse der 1785 verkauften und aus dem Besitze tige Landschaft, worin der jüngere D. 'l'enie1-g 
der religiösen durch Joseph II. aufgehobenen sich selbst mit anderen Figuren (largestellt hatte 
Körperschaften stammenden Gemälde vor. Aus Endlich zitirt Defcr 9 Gemälde, die unter Ar- 
dem Verzeiehniss anderer, im J. 1779 in Folge thOiSY Namen in den öffentlichen Versteigerun- 
der Unterdrückung der Jesuiten, abgehaltenen gen ltrztnkreichß; von 1737 an bis 1865 vorge- 
Auktionenerfährtmamdass es mehrals12Werke kvmlllßn Sind. Üebrißßns Wird man VUD allen 
Arthois" in verschiedenen Kollegien des Ordens diesen Ziifßrn etWilS ßbzlllißhßn haben, da ge- 
gab. In der Kapelle zur hl. Anna der St. Niko- wiss manches nicht von A. hcrriihrende Werk 
lauskirehc zu Gent sieht man noch die zwei unter seinem Namen aufgeführt wurde. 
Landschaften, geschmückt mit Szenen aus dem Zu unsern Tagen sind die Bilder des Künstlers 
Leben der hl. Anna, von Jan van Clcef stafiirt, in der That unzählbar, und man findet deren eine 
die von beiden Künstlern für jene Stelle ge- Menge in den Museen und Privatsammlungen, 
malt waren. Die Kirche U. L. Frau ebendaselbst Es genügt, dass eine Landschaft des 17. Jahrh_
	        
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