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Heinr. Ludw. von Arnim
Ford.
Meister Arnold.
dete. Nebenbei war er-bei vielen königl. Bau- Nß-ellr- P- 24, Vielleicht derselbe Wie 4) Ar-
ten in Potsdam betheiligt, sowie namentlich beim I1 OlCl , Seim des Slleillllleizell Heillriell- S. Hein-
Bau der Villa auf dem Pfingstberge, so dass Stü- riell.
ler, der gewöhnlich allein den Ruhm der künst- U-
lerisehen Autorschaft geniesst, diesen mit v. A. Arnold. Meister Arnold von Würzburg
theilen muss. Als Hof-Architekt des Prinzen malte unter dem bischöflichen Protonotar Mi-
Karl führte v. A. eine große Anzahl von Zier- chael de Leone nach dessen mit dem J. 1354 ab-
bauten aus, unter denen die prinzliehe Besitzung sehliessenden Aufzeichnungen in der Kirche des
Glinike bei Potsdam und das Jagdschloss her- Klosters Neumünster zu Würzburg mehrere stei-
vorzuheben sind. Das letztere , in späterer Re- nerne Heiligenbilder und andere Gemälde nmei_
naissance unter Beibehaltung mancher aus- sterlich fein und sehr kostbare ( B ö h m e r ,
schweifenden Formen gebaut, gibt Zeugniss, wie F Ontes rerum Germ. I. 451.) Er muss ein Künst_
v. A. bestrebt war, auch diesen Formen Grazie ler von mehr als gewöhnlicher Bedeutsamkeit
zu verleihen. In Glinike wurden ausserdem gewesen Sein, denn ähnlich, wie Giotto und A1-
mehrere Schweizerhäuschen nach seinen Ent- bertus Magnus beliebte Figuren in den anek-
Würfen erbaut, sowie eine grogge Anzahl von doteuhaften italienischen Novellen bilden, so
Landhäusern Zeugniss seiner Fruchtbarkeit und wird sein Name noch ein Jahrhundert Später
künstlerischer Art gibt. Diese war sehr ein- von zwei fränkischen Dichtern in witzig scherz-
liussreich für die Ausbildung der Handwerker hafter Weise als der eines ausgezeichneten und
in Potsdam, aus deren Werkstätten eine große berühmtenMalerS erwähnt. Der Nürnberger Hang
Anzahl architektonischer Details, Geräte, Brun- Rosenplüt der Schncpperer erzählt von ihm eine
nen, Vasen etc., nach seinen Zeichnungen oder freiliell Sehr niellteßegellßle Allekflete (Püilzer
Angaben verfertigt, hervorgingen. Segensreieh Handschrift in Karlsruhe No. 455) und Egon von
War auch Arnim's langjährige Thätigkeit als Bamberg vergleicht in einer Stelle der nMinne_
Lehrer an der Bauakademie; auch hier war es burgc (Auf sess und Mone, Anzeiger 1833
die Darstellungsweise architektonischer Ent- p. 315; Kunstblatt 1841, p. 367 und 1851,
Würfe, welche seinen Unterricht auszeichnete. p. 404) die Wangen der Geliebten mit der Farbe;
Als Aquarellmaler ist er den bedeutendsten seines Pinsels (beide Stellen bei Sigh an; 7
Künstlern dieses Faches an die Seite zu stellen. Gesch. der bild. Künste in Baiern, p. 405.) So er-
Eine reiche Anzahl seiner Aquarelle ist im Be- langte Arnold von Würzburg also um die Mitte des
Äsitz der Königin-Witwe, des Prinzen Karl und 14. Jahrh. eine ähnliche Berühmtheit in Fran-
in den Mappen des Hofbauamtes. Der Tod machte ken, wie Meister Wilhelm von Köln am Nieder-
seiner rastlosen Thätigkeit am 25. März 1866 ein rhein. Wenn gleich von jenen poetischen Spie-
frühzeitiges Ende. lereien nicht auf seinen künstlerischen Charak-
n
Nach ihm gestochen: dbxcäealghilizsiilälepvfiiisiieentaliiatgii, eiiheiilälllzrdeglfli-iiiliä?
1) Profil der für Berlin projektirten Kirche St. kischen Malerschule betrachten, die einerseits
Georg in aehteßkiger Grundform. Im Umrisse der kölnischen, und andererseits der böhmischen
äest- 1m wen"? Küchen, Pfarr- "nd 5611111" unter Kaiser Karl IV. ebenbürtig zur Seite steht
hing", Potsdam beimeßel- Fol- Die bisher allein beachteten Gemälde wie d l
2) Verschiedene in Farbendruck ausgeführte oder ImhOü-rsche Altar in der Lorenzkirche z'u N ü r e!
als architektonische Zeichnung behandelte Villen, b er d d f l h W_ n"
Wohnhäuser, Gartenhäuser, Grabkapellen etc. g n an. ele' au We c e dugen (Kunst
im Werke: Architektonisches Skizzenbuch, Ber- und Kunstler m Deulfsehlaml 1' 164) zuerst allf-
lin, Ernst rSrKorn. Fol. Lithogr. vouLoeillot. merksam machte, bllden die Ausläufer dieser
3) Villa von Arnim bei Sanssouci. Von Ferd. von Schule und den Uebergang zu der Entwickelung
Arnim. 9 B11. Berlin 1865. F01. im 15. Jahrh. Es ist nun freilich kein Werk be-
Nach archival. Urkunden und mündlichen kannt, das man dem Meister Arnold oder seiner
Miitlleilnngen. unmittelbaren Schule zuschreiben dürfte. Abel-
Wmßiy- dieselbe Entwickelung der deutschen Malerei hat
Arnold. In Köln werden mehrere Steinmetzen sich oifenbar über Franken hinaus auch nach
und Baumeister dieses Namens erwähnt. 1) Ar- Bayern erstreckt. Davon zeugt ein ausgezeich-
nolt incisorleöß. (Springer, p. 26, nachOlas- neter Flügelaltar im National-Muse um zu
sen, Das edele Köln.) 2) Arnold, Dombau- München, welcher aus der 1803 abgebroche-
meister in einer Urkunde von 1296, vcrmält mit nen Kapelle des Schlosses Pähl in Oberbayern
Fredegundis von Reimbach. Das jüngste von stammt. Das Mittelbild enthält ein Kruzifix mit
seinen fünf Kindern war Johannes, der spä- Maria und Johannes und auf den Seitenfliigeln
tere Dombaumeister. Arnold wird also dieses sieht man Johannes den Täufer und die hl. Bar-
Amt zwischen Gerhard von Rile und Johannes, bara- Das Bild ist auf Goldgrund, noch ohne
1295 bis 1301, bekleidet haben. (Fahne, Diplom. Anwendung von Oel gemalt, Hände und Füsse"
Beiträge zur Geschichte der Baumeister des Köl- sind noch schlecht gezeichnet, dagegen die Köpfe
ner Doms. pp. 20. 70.) 3) Arnold, Steinmetz, sehr bedeutend und von ungewöhnlicher Schön-
genannt Poleyr, Urkunde von 1321 bei Me rlo , heit. Den Gegensatz gegen die späteren Bilder