Volltext: Appiani [i. e. Andreas] - Domenico del Barbiere (Bd. 2)

Aristokles  Aristomenes. 255 
rl. 9, 1), obwol nur ein Werk: die Statue einer aber ohne Steifheit und Härte, steht der voll- 
vIuse mit der Schildkrötenleier, von ihm ange kommen gerüstete Krieger ruhig da, geschickt 
ührt wird; Anall. II., p. 15. n. 35. Sein Ruf in den schmalen Raum eingefügt, dass er nicht 
vird sich daher mehrdurch seine Bedeutung als beengt erscheint. In der Zeichnung und den 
Lehrer erklären, in dem Pausanias seine Schule Verhältnissen, z.B. des Oberschenkels, derHand- 
zon ihm an, also etwa von O1, 7 0 durch Synnoon, Wurzel treten allerdings noch gewisse Mängel 
?tolichos und dann mit Ueberspringung zweier hervor; aber die Gesammtauäassung ist eine 
älieder durch Sostratos und Pantias bis um unbefangen natürliche, die das Leben mehr von 
)l. 100 verfolgt, ohne uns freilich über ihren innen heraus erfasst, als auf genaue, mehr Eins- 
iesonderen Charakter Aufschluss zu geben. serliche Beobachtung des Details den Haupt- 
werth legt. Für reichere Abwechselung der äus- 
3 u_ 4) Attische Büdhauen Bei dem geringen seren Erscheinung war übrigens durch sorgfäl- 
Zusammenhange unter den verschiedenen Nach- tiefe Bemalung gesorgt, V0" der eiell "(ich Viel" 
ächten ist auszugehen von der Grabstele des reiche Spuren eriinlten llnben-  
Aristion, welche durch die Inschrift als Werk Brunn- 
ies Aristokles bezeichnet wird und in die Zeit Ärieteiiylles- Arißtßkyßlßs, Meier, "nielit 
zwischen 01310-80 gehört. Nochmals erscheint llnberiillmt, aber doch nur im Vorbeigehen zu 
aralsKünstlerinderfurchenförmiggeschriebenen nennenß- Plin- 35, 145- 
[nschrift eines Weihgeschenkes: Corp. inscr. gr. Brunn- 
n. 23. Weit jünger ist ein anderer Aristokles, der Ärietelilee- Arietn 14108. Mrller- "Arieteleee, 
mach einer Inschrift aus der 95. Olympiade mit Sohn 11ml Selliiler des Pnneine, gehörte in den 
ler Basis der Parthenosstatue desPhidias zu thun etrengßten Malern. VOH ihm sind: Epaminon- 
hat: Corpinscr. gr. n. 150, 5. 39; Michaelis, Par- das, Perikles, Medea, Virtus, Theseus, ein Bild 
thenon, p.316. Dass er mitdem älterenverwandt, des attischen Demos, ein Stieropferu: Plin. 35, 
vielleicht sein Enkel war, muss wenigstens als 137- Er lebte demnach um die Zeit Alexander's 
eine Möglichkeit zugegeben werden, Neben die- des Gr. und die Strenge seiner Kunstrichtung 
sen inschriftlichen Nachrichten stehen nun einige erklärt Sieh alle dem Charakter der eikyeniseiien 
andere Angaben des Pausanias: Kleoetas, Sohn Melereellnle, die durch Piiinpiiilee, den Lel1rei' 
eines Aristokles, richtet die Schranken für das Seines Vaters, eine Strenge theoretisch Wiesen" 
Wagenrennen in Olympia ein, welche später Ari- Schaftliche Grundlage erhalten hatte. Ueber 
stides (wahrscheinlich ein Schüler des Polyklet) Seine Werke lässt sich um so weniger urtheilen, 
verbessert: v1. 20, 14. Ein Aristokles, Sohn und nie ee ungewiss ist, 0b jede der angeführten Fi" 
Schüler des Kleoetas , machte eine Gruppe des Euren ein Bild für Sieh bildete, oder 0b darunter 
Zeus und Ganymedes, welche ein lüiessaiielv mehrere, namentlich von den auf Athen bezüg- 
Gnothis nach Olympia Weihete; v_ 24, 5_ Hier- liehen, zu einer Komposition vereinigt waren. 
aus ergibt sich allerdings noch keine Verbindung Brwm. 
mit der attisehen Familie. Allein auf der Akro- Aristomachos, s. Aristomenes. 
polis von Athen befand sich eine Statue von 
Kleoems; uWef aber Kunstl-eiches dem Auer- Aristomedes. Aristomedes und Sokrates, 
thümlichen volwzieht, der betrachte folgendes. Bildhauer aus Theben, die Künstler einer auf 
von Kleoetas ist die Statue eines behelmten dem Throne sitzenden Statue der Dindymeni- 
Mannes, und die Nägel hat ihm Kleoetas von Sil- Sehen Mutter eile Pentelieeileln Mnrrner, Welelie 
ber eingefügt": I. 24, 3. In der Inschrift aber Pindar in das Heiligthum der Göttin nahe bei 
weist der Künstler auf seine Erfindung in Olym- Seinem Hanse Weiliete 1 PnnS- IX- 25, 3- 
pia hin: v1. 20, 14. Es ist nun gewiss wahr- Brunn- 
scheinlicher, dass ein athenischer Künstler in Aristomedon. Aristomedon, Erzbildner 
Olympia arbeitete, als dass ein Künstler aus Elis aus Argos. Seine Werke waren die Statuen des 
für Athen beschäftigt war, und so darf es wenig- Sehers Tellias, mehrerer phokischer Heerführer 
stens als Vermutung ausgesprochen werden, dass und einheimischer Heroen, welche die Phokier 
Kleoetas der Sohn des älteren Aristokles, sein wegen eines wenige Jahre vor dem Einfalle des 
Sohn aber mit dem jüngeren identisch sein Xerxes in Hellas über die Thessalier erfochtenen 
mochte. S. dagegen Bursian in den Jahrb. für Sieges nach Delphi weiheten: Pans. x. l, 10; 
Philol. LXXIII. 514. Von Arbeiten dieser Künst- vergl. Herodot. VIII. 27. 
ler ist nur die an erster Stelle erwähnte im  Brwm. 
Nordosten von Attika gefundene und jetzt im Aristolnenes. Aristomenes,'MalerausTha- 
Theseion zu Athen aufbewahrte Reliefstele sos, wird von Vitruv (III. praef. Q. 2) als einer 
erhalten: s. die Literat. bei Kekule, Bildw. der Künstler angeführt, deren Verdienst nicht 
imTheseion.p. 149; Abbildungen z.B.bei Sehöll, einen ihrer Tüchtigkeit entsprechenden Nach- 
Arch. Mittheil., Titelbl. ; Overbeek, Gesch. der ruhm gefunden habe. Auf ihn ist ein Epigramm 
Plastik. I. 140. Für die Kenntniss der archai- des Antipater von Thessalonike zu beziehen, 
sehen Kunst in Attika ist sie eines der wichtig- obwol er dort Strymonier und in einer Wieder- 
sten Denkmäler. In streng geschulter Haltung, holung desselben Epigrammes Aristomachos ge-
	        
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