236 Arenius
Johann August Arena.
holm 5. Mai 1766, Sohn eines Pfarrers in Uplaud.
Er lernte zuerst unter David von Krafft, worauf er
nach den Niederlanden ging, um die älteren Mei-
ster zu studiren. Kneller und Pieter Lely waren
daneben seine besonderen Vorbilder; und es ge-
lang ihm eine eigene rasche Manier, Welcher
Haltung und Eleganz nicht abgingen, sich anzu-
eignen. Seine gelungensten Bilder kommen de-
nen der letztgenannten Meister sehr nahe, ja
übertreffen sie nicht selten in genialer Auffas-
sung und schöner Behandlung der Fleisch-
farbe. Besonders geistvoll sind seine Frauen-
bilder aufgefasst; auch seine Behandlung der
Gewänder ist meistens gelungen. Er malte auch
sehr schöne Miniaturen in Oel und war ein
ausgezeichneter Wiederhersteller alter Gemälde.
Dies hat er an dem grossen Ehrenstrahfschen
Krönungsgemälde KarPs XI. bewiesen, welches
sich auf Drottningholm befindet und von ihm im
J. 1762 ganz renovirt wurde, ohne der Eigen-
thümlichkeit desselben im Geringsten Eintrag
zu thun. Nach langem Aufenthalt im Haag, wo
er sich auch mit der Tochter des daselbst woh-
nenden Schlachtenmalers Isaak Cruus verheira-
tete, wandte er sich 1736 wieder nach Schwe-
den zurück, wo er Hofmaler des Königs Frie-
drich wurde. Hier arbeitete er nun mit großem
Erfolg, besonders für die Aristokratie, deren
Lieblingsmaler A. war, bis Lundberg mit seiner
eleganten Pastellmalerei Mode wurde. Obgleich
nun nicht mehr mit Aufträgen so überhäuft, ver-
lor A. doch keineswegs sein Ansehen, und seine
Hand bewarte bis zum Tode die ihr eigenthiim-
liche Sicherheit und Breite.
Seine Bilder, die nicht oft bezeichnet sind„
befinden sich ziemlich zalreieh in allen öffent-
lichen und den besten privaten Galerien und"
Porträtsammlungen Schwedens
Die Büste des Künstlers, vom Bildhauer Con-
sin entworfen, befindet sich in der Sammlung
der Kunstakademie von Stockholm. Ein nur
untermaltcs Bildniss auf Osterby (Upland) wird
als sein Sclbstbildniss bezeichnet. Kramm be-
sass sein von ihm selbst mit rother Kreide ge-
zeichnetes Bildniss.
Nach ihm gestochen
l) llcmicus Benzelius, Erzbischof von Schweden,
1659-1759, Brustb. in Oval. Arhenius pinxit.
J. G illbcrg Scnlpsit (1758). 4. Das Original
im Consistorium ecclesiastinum zu Upsala.
2) l-lerman Cedercreutz, Graf, schwed. lleiehsrat,
1694-1754, ganze Fig. an einem Tische sitzend.
O. Arenius pinx. E. G eri ngiu s 50.1746. Fol.
3) (larolus ab Härlernan, k. Oberintendant, 1700-
1753, über Brustbilrl in Oval. Arenius pinxit.
J. Jacob Haid sculps. et excud. A. V. Fol.
Sohwarzk.
4] Joannes Carolus Hedlinger, Medailleur, 1691-
1771 , beinahe Halbflg, hinter einem ovalen
Fenster. Arenins pinx. Stockholm. A". 1738.
J. Jac. Hai d sculps. A. V. F0]. Schwarzkuzist.
Original in der k. Akademie der Wissenschaften
zu Stockholm.
5] Arvid Posse, Graf, schwed. Reichsrat, 1689_
1754, Brustb. in Oval. Arhenius pinxß. Mar-
tin Set. 4.
6] Gustav Precht, uHofconducteuru, Ornamentbild-
hauer, 1698-1763, Halbügur. Ohne des Malers
Namen, und mit J. H. bezeichnet, wahrscheinL
Joh. Georg He n nich se n. k]. Fol.
7) Died. Edvard Taube, Graf, schwed. Reichsrat,
Brustb. in Oval. Arhenius pinxit. J. F. Martin
Sculpsit. 4.
8) In den neueren lithogr. und photogr. schwedi-
schen Porträtsammlungen finden sich mehrere
von seinen Werken.
s. Biographiskt Lexicon. Krumm, De Le-
vens en Werken. Eichhorn , Svenska Stu.
dier. Stockhll872. II. 95 f.
Ü. Eichh0m_
Arens. I n d ri k Ar e n s, deutscherGold- und
Silberarbeiter , kam zugleich mit einer Reihe
anderer ausländischer Kunsthandwerker in de;
Zeit des Zaren Miehail Feodorowitsch nach E1185-
land (vergl. Aleidarch). Im J. 1635 arbeitete
er an einem Zarenthron, 1637 an einem Sattel
für den Herrscher, 1638 verfertigte er einen gol-
denen Pokal, 1640 einen zweiten Thron.
O Mer. uponan. m, P., B'b 3an_
III. apx. n. (Sabelin, Metallarbeiten in RussL,
in den Mem. der Kaiserl. Arch. Gesellsch.) S;
Petersburg 1853. V. 20 u. 111. Ders., lllcr.
nöoap. (Imu. u neu. Ahaa m, Pocciu. um aan.
Ifl. apx. 0. (I-listor. Ucbersicht der Email- um"
Fayencearbeiten in Russland, in den Mem. de]
Kaiserl. Arch. Gesellsch.) St. Petersburg 1853,
VI. 287.
Ed. Dobbert.
Arens. Johann August Arens, Baumei.
ster, Weimarischcr Baurath und Ehrenmitglier"
der Berliner Akademie, geb. zu Hamburg, stu.
dirte zu Göttingen und Kopenhagen und macht;
dann eine fünfjährige. Kunstreise durch Frank.
reich, wo er von 1789-1791 bei dem Architek.
ten de Wailly arbeitete, ferner durch England
Italien und Deutschland. Hierauf liess er sicl
zu Hamburg nieder, wo er reichliche Beschäf-
tigung fand und nicht nur eine grosse Anza
moderner Wohn- und Landhäuser, sondern aucl
mehrere öiientliche Gebäude, das neue Schul-
haus der Armenanstalt (jetzt Straf-, Arbeits-
Kur- und Detentions-Haus), die Kapellen au
den St. Petri- und St. Katharina-Begräbniss-
plätzcn und die Kirche von Wandsbeck erbaute
Er und Hausen werden als die genannt, welch:
in die Hamburger Gegend den wnenen italieni-
schen Stil-r einführten. Da er kein eigentlicher
Handwerk erlernt hatte, so machten ihm dir
Zünfte das Leben schwer. Er war zugleich Gar-
tenkünstler von Geschmack; als solcher arbei-
tcte er auch zu Weimar, wo sich Göthe fü"
ihn interessirte. In den besten Jahren nocl
wurde er zu Pisa den 18. Aug. 1806 vom Ner-
vcnfieber weggeraift.
s. M cu sel, Teutsches Kiinstlerlexikon. Hain
burger Künstlerlexikon.
W. Schmidt.