qqgques Etienne Victogiägäg
Alessandro Araldi.
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Estagral bei Perpignan, begleitete als Zeichner
die von Freyeinet befehligte Expedition um die
Welt 1817 -1S20 und entwarf eine Sammlung
interessanter Zeichnungen, die in der Beschrei-
bung der Reise (s. unten) in Kupfer gebracht
wirrden. Seine spätere Thiitigkeit, die sich
hauptsächlich auf Dichtungen , Reisebesehrei-
bungen etc. erstreckte, fallt ausser den Bereich
des Kiinstlerlexikons, wir bemerken hier nur,
dass er erblindete und im Januar 1855 zu Paris
starb. Man hatte ihm den Beinamen des rblinden
Reisenden" gegeben. Wenn die Bll. unter N0. 2
auch von ihm herrühren, was wir nicht mit Ge-N
wissheit angeben können, so verstand er sich"
auch auf die Lithographie.
l) Voyage autour du monde, eiltrepris par ordre du
Roi par Freyeinet. Paris 1824. 4. 348i
Kupfer ilach A.'s Zeichnungen.
2) Proverbes et Bons Mots mis en actien (Papi-es les
inoenrs populaires; eompesris et lithographies
par les peintres Pigal, Pajou et J. Arag0,.
avee texte explieatii" redige per J. Arago, et pu-
blies par Noel. 50 Bll. Paris. gr. F01.
W. Schmidt.
Arago. Alfred Arago, Maler, geb. zu Pa-
ris den 20. Juni 1816. Er stellte seit 1841 Histo-
rien-, Genrebilder und Landschaften aus. Im Mu-
seum zu Perpignan befinden sich von ihm:
Graf Bald. Castiglione, Kopie nach ltafael, und
h]. Franz von Aleala, Kopie nach Murillo. 1853
ward er Inspektor der schönen Kiinste im Mini-
sterium des Innern.
s. ltellier de laChavigncrie, I)iet., wo
ein Verzeiehniss seiner bis 1852 ausgestellten
Werke,
W. Schmidt.
Aragonese. Sebastian o Aragcniese, Ma-
ler in der Mitte des 1G. Jahrlr, geb. zu Brescia
als Sohn der Catarina Truneonali und des Al-
fonso A., der gleichfalls Maler war. Dies er-
sieht man aus dem Grabmal, welches der Sohn
und die beiden 'l'öchter Innocentia und Sala-
manca in der Kirche S. Giovanni zu Brescia ihrer
im J. 1559 als Witwe verstorbenen Mutter wid-l
nieten. Die erwähnten Namen weisen daraufhin,
dass die Familie väterlicher Seits aus Aragonien
stammte.
Die Schriftsteller Brescias beziehen auf Sc-
bastiano ein noch vorhandenes Gemälde in der
Kirche San Ale s s andre , das Christus mit den
hh. Ludwig von Frankreich, Reehus und Seba-
stian vorstellt. Es ist bezeichnet L S A und
ward friiher dem Luca Mombello beigemessen.
Den ersten Buchstaben löst man durch Luea
oder Lazaro auf. Die Formen und Bewegungen
sind richtig gezeichnet, aber es fehlt die Mor-
bidezza, jene Weichheit der Farbcngebung, die
der Italiener so ungern vermisst. Jlßinzller findet
in dem Werke Nachahmung des Gambara, mit
eiltfernten Anklängen an Moretto. Eine Beschrei-
bung; Breseias von 1760 schreibt dem Aragonesc
auch das Bild des Hauptaltars der Kirche S.
Agratzi zu, welches die Marter der Ileiligen alar-
Mpyßr, Künstler-Lexikon. ll.
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stellt; Andere jedoch schliesscn sich dieser Mei-
nung nicht an, und weichen in der Bestimmung
ldes Meisters von einander ab.
Unser Künstler war ein grosser Liebhaber von
Alterthiimern. Man kennt von ihm eine Samm-
lung mit ungefähr 1600 Fcderzeichnungen, Me-
daillen mit ihren Rückseiten, und 200 Eiurah-
mirngen seiner Erfindung. Ebenso zeichnete er
die Denkmäler von Breseia, kopirte die alten und
neuen Inscliriften der Stadt und Umgcgend, und
veröifentlichte davon eine grosse Anzal in einer
Schrift : Monumenta antiqua urbis et agri Brixiani
Sebastiano Arragonensi pictore brixiano summa
cura et (liligeutia collecta MDLXIIII. Die Biblio-
thek von Brescia besitzt noch das dazu gehö-
rige Manuskript, und das dortige Archiv die S44
Holztafeln, die dafür nach seiner Zeichnung ge-
schnitten sind. Die Holzschnitte zcigen die
Buchstaben immer weiss auf schwarzem Grund.
Als Zeichner war er offenbar bedeutender denn
als Maler.
Wann er gestorben, ist unbekannt; im J. 1567
lebte er noch.
s. R0 s si, lülogj istorici de" llresciani illnstri. 1602.
p. 51T. U07. zando, Vage e curioso ristretto
profane c sagrn dell" istoria Bresciana. 1694.
p. 131. O r l a n d i, Abecedario pittorico.
17153. p. 397. Ohiz zola, Le Pittnre e Scnl-
ture di Brescia. 1760. pp. 77. 121. Fuge,
Abeceilario pittorico. p. 1152. Memorie di
Lattanzio Gambara e de" Pittori llrcsciani. 1807.
p. 128. Lanzi, Storia pittoriea. 1822. lll.
107. Brogn oli, Nnova Guida della nittä di
Brescia. 1826. pp. 114. 151. 267. Sala,
Pitture ed altri oggetli di belle arti in Brescia.
1834. pp. 77. SNS. Nagler, Kiinstlerlex. l.
152.
Notizen vßon Jansen.
Alex. Pinrrhart.
Arais. Arais, moderner Künstler , wol in
England.
Nach ihm gestochen :
Albert, Prinz -Gcnial der Königin Viktoria, zu
Pferd. (iest. von Ball. II.
W. Engelvnrzmi.
Arnldi. AlGSSRUÖTO Araldi, lilziler, geb.
um das J. 14 75 oder nach Tosehi und nach Mztrtini
schon um 1 165 zu Parmn, -l- daselbst nach 1530.
Sein Vater hiess Cristoforu, und sein Lehrer in der
Malerei war wahrscheinlich Oristofero (Iaselli.
Die Schule des Giovanni Bellini, welcher dieser
Meister angehörte, eifenbart sich auch noch bei
Alessanriro Araldi, so dass Lanzi auf den "Irr-
thum kommen konnte, ihn zu einem unmittelba-
ren Schüler jenes grossen Venezianers zu ma-
chen. Er heiratete zuerst Maria Cattorine und
bekam den ersten Sohn mit ihr 1486, im J. 1458
aber ist er mit einer Paola di Andrea del Pimnln)
nsna coneittndinaw vcrmält. Im J. 1496 wird er
von Agnese ulel Pioinbo, Ehefrau des Mtalchiurrc
Pmilisotto, zum Friedensschlieliter zwischen (len
Par1nes:tiie1'Familien Pradisxitte und Pellegrini
erwiilt. In) J. 1505i nach seines Vaters 'l'0rl, ver-
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