Volltext: Appiani [i. e. Andreas] - Domenico del Barbiere (Bd. 2)

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Technik der RafaeYschen Fresken einzudringen. Fresken mit der Geschichte des Apollo beim 
Und in der That gelang es ihm so, sich zum er- Grafen San Nazz aro, die bei einer Revolution 
sten Freskomaler seiner Zeit aufzuschwingen. zerstört wurden, von denen aber Reste in der 
Die erste Frucht jener Studien nach seiner Akademie an Mailand- anibeWaiirt Sind- 
Rückkehr war eine Altartafel mit der Verniälung seilen iianiaie Wnrnie A- an den ernten Kiinen 
der Maria für die Pfarrliirehe von Qggieuir lern seiner Zeit gerechnet, und bald fielen ihm 
Bald darauf malte 61' mit Giuliano Traballesi, die elueuvßllswu Auszeichnungen zu. Suiue 
der damals, Professor an der Akademie zu Mai- Mitbürger hatten ihn zu Ehrenstellen berufen, 
land, für den ersten Freskomaler namentlich von Wie er lienn 1797 Zinn Mitglied den Seneizäeben" 
Relief- Darstellungen galt, im Hause des llglar- den Rathes der cisalpinischcn Republik ernannt 
ehese B u s e a, gemeinschaftlich und um die wurde. Insbesondere aber schätzte und begün- 
Wette, wobei er es dem älteren Meister fast niigie der Kaiser Nalieieen den Meieier- Seilen 
gleich ihai und mit ihm befreundet Wurde_ Zu bei seinem ersten Aufenthalte in Italien hatte cr 
jener Zeit War auch Martin Knoller in hiailand ihn bevorzugt; nun erhob er ihn zu seinem Hof- 
ein angesehener und vielbeschäftigter Künstler; inaier, niaenie ihn Znni Miigiied den ineiiinie der 
mit ihm und Trahallesi zusammen fiihrie A_ dann, Künste und Wissenschaften für Italien, ertheiltc 
begünstigt vom Erzherzog Ferdinand, in der ihm die Orden der Ehrenlegion und der eisernen 
köuigh Villa von Menza (s siiehe Nd 9) Krone und setzte iliin einen ansehnlichen Jah- 
Fi-eskomalereieu aus Von seiner Hand sind die resgehalt aus. Zugleich hatte der Künstler für 
Darstellungen aus dem Leben der Psyche In den Kaiser grosse Aufträge auszuführen, na- 
jeue Zeit fallt aueh ein Gemälde des Herkules mentlich den königl. Palast zu Mailand mit 
am KreuZweg-e, das Parini den Werken von Ba- Fresken auszumalen, welche natürlich die Napo- 
toni und Mengs gleichstellt. Durch diese Arbei- ieenieeiien Tiiaien nnii Siege Zn Verilerriienen 
ieu zu Ruf und Ansehen gelangt, erhielt er 179g hatten. Diese Malereien stellen dar: iin Thron- 
den Auftrag, die Kuppel von S_ Maria nressn saale den Eroberer auf goldenem Throne mit der 
S. C elso auszumalen. Doch kam er erst einige Weiikngei nnii dein SZePtßr nebst (1611 allegori- 
Jahre snaier zur Ausführung-y und ging nun erst sehen Figuren der Gerechtigkeit, der Macht, der 
im  1795 nach Rum, um sich zu dieser Arbeit Klugheit und der Massigkeit, im Frics Basreliefs 
gründlich vorzubereiten. Auf dieser Reise be- in Heiidnnkei (Segen- Oainayeniil, Weiebe die 
rührte ei- wieder Parina, und hier War es, WO auf Grossthaten des Kaisers schildern; in einem 
ihu die Gemälde des QOi-reggio, seinem eigenen zweiten Saale Minerva, welche der Geschichte 
Briefe an Albertolli zufolge, den grüssten Ein- einen Schild übergibt, Weranf Wieder die grennen 
druck machten. Er war von Haus aus besonders Ereignisse des Kaieerreißllßß Verzeichnet sind; 
angelegt zur Darstellung des Anmutigen und dabei in den Vier Seiiiidbögen die Vier Weiige' 
Gefalligen; Coireggids Vorbild bestärkte ihn in genden, Weiche staunend (ließßm Akte b6iW0l1- 
dieser Richtung, durch die er später den Beina- nen; lin runden Saalß den Frieden, der unter 
men des vMalers der Grazienn erhielt. Mit den dem Schutze Nupuleurfs zur Erde hurubutßist 
1797 vollendeten Fresken in s. Maria hatte er (s. Stiche No- 11). Die Fresken an der Decke 
grossen Erfolg; sie gehören zu seinen husten des vierten Saales sollte A. nicht vollenden. 
Werken, und die Evangelisten und Kirchenvater Mitten in der Arbeit rrafiilll am 23- April 13W 
in der Kuppel sind noch heute beinerkenswerth. ein Seiiiagiinsn, der ihn fortan iiiilmrß (an Enl-ie 
Andere um diese Zeit entstandenen Bilder geführt Wnrrien jene Maiereien Ven Hayen und 
sind: hl. Margaretha, Almosen spendend, für Paiagil- 
den Marehesc Litta und ein Fresko im Hause So glänzend bisher seine Laufbahn gewesen 
Masserati , Venus , umspielt von Amoretten. War, so traurig war nun der Rest seines Lebens. 
In die J  1796 bis 1797 fallen außh eine Anzahl Von einer Thätigkeit konnte nicht mehr die Rede 
Bildnisse angesehener Mailänder Personen, wie Sein, 11m1 bald trafinn aneil neßil das Unglück, 
er denn überhaupt viele Porträts zu malen hatte, (las-S ihm mit der Abßßtzllng des Kaisers sein 
obwol er im Treffen nicht glücklich war (s. Stiche Jahresgehalt entzogen wurde. Um für seinen 
N0. 22-26). Sein Talent war auf das (Jliarak- Unterhalt zu sorgen, musste er alle seine Zeich- 
teristische, auf kräftige Individualisirung nicht llllflgßn lllld Studien Verkaufen. Endlich machte 
angelegt. Allein man wird. aus jener Zeit wenige ein Zweiter Schlagüuss im J. 1817 diesem trost- 
Bildnisse finden, welche namentlich in der Ele- 105611 Leben ein Ende. 
ganz der Auffassung und des Vortrags, sowie in Die Malereien aber, welche er in den J  1305 
der klaren Färbung die seinigen erreichen. Spa- bis 1312 in dem Palaste zu Mailand allsfiilirtß. 
ter malte er wiederholt Bildnisse des Kaisers zeigen, was der Künstler zu leisten vermochte. 
Napoleon (s. Stiche No. 15-21), des Vizekönigs Sie zeichnen sich durch einfache Grrössc der 
von Italien und anderer Glieder der Familie und Komposition, Verständniss der Form, Anmut 
des Hofes.  In das J. 1800 fällt ein bezeich- der Bewegungen und eine helle gesunde Färbung 
nendes Bild für den Fürst Cobcnzl, Rinaldo in aus. Die Kartons zu diesen Fresken (welche 1850 
den Gärten der Armida, wobei A. die Bildnisse in Paris zum Verkaufe ausgeboten waren) über- 
seiner beiden Söhne anbraehte; etwas später raschten durch den ungewöhnlichen Adel der
	        
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