.equo bei Plinius sich auf ein und dasselbe Bild richteten Handeln untergeordnet? Gewiss war
beziehen, welches nur irrthümllch aus zwei ver- es nur auf die künstlerisch vollendete Gestal-
schiedenen Quellen citirt wird. Auf ein tung der einzelnen Figuren und ihre Verbindung
S e l b s t p o r t r a t des Künstlers bezieht sich zu schönen Gruppen abgesehen , wobei Artemis
ein unbedeutendes Epigramm; Anall. 111. 218, und ihre Nymphen fast nur den Stoff her-gaben,
314. Ueber seinen Antheil am Bilde des Aristra- ohne dass die religiöse und sittliche Bedeutung
tos s. u. Melanthios. Von Frauenporträts ken- der" Göttin hier wesentlich in Betracht gekom-
nen wir nur das schon erwähnte der Pankas te, men wäre. Die übrigen Götterbildcr waren ver-
wclches von Lucian (Imagg. T) wegen des nicht einzeltc Gestalten in der Erscheinung eines vol-
zu weissen, sondern leicht wie vom Blut gcrö- lendeten Daseins, darunter Tycho und Charis
theten Kolorits gepriesen wird. Wesen von wenig entwickelter geistiger Indi-
Ausserdem führt Plinius an: den Festzug vidualität. Aphrodite aber erscheint trotz oder
des Megabyzos, des ephesischen Artemis- vielmehr wegen der Beschäftigung der Hände
priesters, und Bilder von Sterbenden (exspi- mit ihrem Haar fast noch mehr auf ihr eigenes
rantium imagines) 1 xxxv. 93 u. 90. Sein zurückgezogen, als selbst die Aphrodite des
Werthlos sind die Erzählungen über die falsch Praxiteles, welche durch ihr Bedachtsein auf die
gemalten unteren Augenwimpern, so wie über Wahrung ihrer Züchtigkeit die Existenz einer
den durch einen glücklichen Zufall gelungenen sie umgebenden Aussenwelt wenigstens in der
Schaum am Munde eines Pferdes, indem die erste Idee voraussetzt. Bei den beiden Heroenbihlern,
wol mit besserem Rechte von Mikon, die zweite wo wir am ersten eine bestimmte Handlung
in ganz gleicher Weise von Protogencs und Neal- voraussetzen sollten, wird einer solchen nicht
kes berichtet wird: Aelian. nat. anim. IV. 50; einmal mit einem Worte gedacht. Auch in dem
Dio Chrysost. orat. 63,4; SextEmpir. Pyrrhon. Festaufzuge des Megabyzos kam gewiss weil;
hypoth. 1. 28. weniger der geistige Inhalt, als die kiinstler-
Endlich ist anzuführen, dass er in einer an ische Darstellung, der Glanz und Reichthum des
seinen Schüler Perseus gerichteten Schrift seine Festgepränges in Betracht. Um so auffälliger
Kunst theoretisch behandelte: Plin. xxxv. 79 u. kann es erscheinen, dass mehrere Bildnisse, die
lll. Plinius führt dieselbe unter den Quellen des Clitus, Neoptolemus, Antigonus, wenigstens
seines 35. Buches an, benutzte sie aber wol mehr nicht einfach Porträtbilder sind, sondern durch
indirekt als direkt. Umgebung und Beiwerk, wie namentlich durch
ihre Rosse, sich in einer lebendigeren Bewegung
m- chuakiermik d" Künstlm- darstellen. Aber warum wird von Apelles, dem
Beiden überschwänglichen Lobsprüchen, mit MvJCr (109 kriegerischen Alexander, kein
denen Apcllcs fast als der InbegriH aller Voll- Schlachtbild, nicht einmal eine eigentliche
cndung in der Malerei gepriesen wird, darf nicht 1501119101000 0118011111117 Es 3011 eben 1111011011
vergessen werden, dass unsere Nachrichten über 1311011105011 11101113 01110 bestimmte, individußiisirte
ihn uns sännnilieh durch Römer und spätere Handlung, ein bestimmter historischer Moment
Griechen überliefert und mehr durch den Kunst- 11013010111, 0011110111 11111" (110 01111401110 1100111113
gesehmnek der späteren Zeit bedingt sind, als durch ihre Umgebung charakterisirt werden:
dass in ihnen versucht wäre, das Verdienst des Wir 8011011 (1011 11111110, 110r (01010) 801111011 bereit
Künstlers in kritischer und historischer Richtung 111111 15311111110 1011, (1011 1101 (010178)
bestimmt zu begfenzel-L Sie dürfen 3,150 nicht thatkräftig 111 den Kampf Glllgfßifii. Wif GPKGD-
ohne Weiteres und ihrem einfachen Wortlaute 11011 111er 1110101, W01111 011011 11111 1111 11011110, die
nach als rnaaßgebend anerkannt, sondern müs- Neigung zu symbolischer Auffassung, die in an-
sen allgemeineren Gesichtspunkten untergeord- deren Werken Weil? 1100110110101 iiervoririiii so
net und an diesen geprüft werden. Bei jedem im Bilde des Alexander, welcher den Blitz hält
Kunstwerke aber ist zwischen dem poetischen 111161 dadurch dem Zeus allerdings gleich gesetzt
Inhalte und zwischen der formellen kiinstle- Wird, aber (10011 1110111 12101011 1019- ES War nicht
irischen Gestaltung und Darstellung zu unter- der wirkliche Alexander, wie ihn im ausge-
scheiden. sprochenen Gegensatze zu Apelles Lysipp dar-
Betrachten wir also zugrgt die Werke des gestellt hatte mit der Lanze, durch die er sich
Apelles mit Rücksicht auf ihren poetischen In- den Erdkreis unterjocht (Plut. de Is. et Osir. 24),
halt, so finden wir unter ihnen kein einziges, 0011110111 0111 010 Z0110 8011110111013 eben so wie dem
in welchem eine lebhafte und energische, dm- mit den Dioskuren verbundenen wahrscheinlich
matisch bewegte Handlung oder That unter Auf- (110 11100 1100 1101100 111 1111111110 108- M08 0011er
gebot sei es gewaltiger physischer Kräfte, sei 111 110111 (110 5010050110 F181" Wirk-
es starker geistiger oder tragischer Aifekte zur 11011 11111 Kr10gS11ä111011 gemeint gewesen 011er nur
Darstellung gekommen wäre, Am meisten als Repräsentantder von Alexander besiegten
mochte lebendige Bewegung noch im Bilde der Barbaren zu fassen sein, immer handelt es sich
Artemis und ihres Nymphenehors herrsnhsir auch hier nicht um eine rein poetisch-ideelle,
Aber war diese Bewegung einem bestimmten, sondern um eine symbolische Gestalt, die ihre
auf einen geistigen oder ethischen Mittelpunktge- Entstehung weniger der Phantasie, als dem ab-