Antonio da Bologna Antonio di Catalano. 157
den Händen gelähmt sei, ein Gnadengehalt be-
willigt wird. Sein Name scheint eigenlqlieh Ant.
van den Wyngaerde, s. Diesen.
s. Kun stblatt, Stuttgart 1822. p. 247. ä
(1585-1590). Er malte damals mit Nogari, Sa-
limbeni, Torelli etc. in der vatikanischen Biblio-
thek.
s. Taja, Palazzo Vaticano. p. 424. ü
Antonio. Antonio Vieentino genannt il
Tognone blühte um 1580 als Maler in Vieenza.
Von niedriger Herkunft war er erst nur Farben-
reiber bei Battista Zelotti, dann, als dieser sein
Talent erkannte, dessen Schüler. Da sein erstes
Werk, eine Madonna an der Fassade seines
Wohnhauses, misslang, brachte er ein Jahr mit
emsigen Studien in Verborgenheit zu und malte
dann an die Seite des ersten Fresko ein neues,
das besser gelang und ihn zu einem gewissen
Ansehen brachte. Daraufhin erhielt er in Vi-
eenza mancherlei Aufträge zu malerischer Aus-
schmiickung von Häusern an Fassaden und im
Inneren. Er zeigte darin so viel Geschick, dass
ihn Palma der jüngere mehrfach verwendete.
iAllein da er dabei kaum das Nothdürftigste ge-
wann, gab er die Kunst auf und wurde Soldat,
wobei er es aber auch nicht weiter brachte und
im Elend bei noch jungen Jahren starb.
s. Ridolfi, Le Maraviglie etc. II. 458-460.
B aldin u e ei, Opere. X. 42.
Jansen.
Antonio. Antonio di Catalano, genannt
slanticou, Maler aus Messina, lebte von
1560 bis 1630. Der Sohn armer Eltern, kam er
zu einem Schuhmacher in die Lehre; allein seine
künstlerische Begabung erregte Aufsehen. Gui-
naceia unterrichtete ihn in den Elementen des
Zeiehnens und Malens, und ein Jesuit, der selbst
Künstler war, nahm ihn später mit sich nach
Rom. Doch muss er damals schon in seiner Hei-
mat selbständig thätig gewesen sein. Eine Ah-
nung von dem Geiste der grossen Römischen
Schule hatte Antonio schon in seiner Vaterstadt,
wo er Werke des Polidoro da Caravaggio stu-
dirt und namentlich dessen Geburt Christi für
die Kapuzinerkirche in Gesso kopirt hatte. In
Rom studirt-e er vor allen Rafael und Baroccio;
dann ging er nach Parma, wo er die Schöpfun-
gen Correggids kennen lernte, und von da nach
Bologna. Hier schloss er sich auf das Innigste
an Franeesco Albani und Girolamo Bonini an.
Wahrscheinlich wegen seines längeren Aufent-
haltes in Rom und wegen seines Anschlusses an
die Römische Schule hiess Antonio in Bologna
vil Romanen. Auch in der letztgenannten
Stadt scheint er Jahre lang verweilt zu haben.
In dem dortigen Palazzo pubblico hat er mit
Bonini Fresken gemalt, und für die Kirche der
Madonna della Grada verfertigte er allein ein
Altarbild, welches die vier Schutzheiligen Bo-
logna's darstellt. Von Bologna aus soll er nach
Malta berufen worden sein, bis er dann für im-
mer nach Messina zuriiekkehrte.
An seinen Bildern gefiel die weiche Anmuth
und eine zart verschwommene Harmonie der
Farben. Seine Kindergestalten, heisst es, sind
Antonio. Antonio da Bologna gehörte
zu dem Orden derOlivetaner und malte um 1550.
In seinem Kloster San Miehele in Bosco entwarf
er einen S. Sebastiano in Lebensgrösse, ein an-
deres Oelbild verfertigte er für das Kloster Sca-
ricalasino und ein Fresko in Monte Oliveto mag-
giore. Als er aber vom Abte Ghiaccino beauf-
tragt wurde, die neue Sakristei mit Malereien
zu schmücken, fühlte er sich der Aufgabe nicht
gewachsen und empfahl die Meister Girolamo
da. Carpi und Biagio.
s. Vasari, ed. Le Monnier. XI. 235.
Jansen.
Antonio. Antonio da Urbino, Künstler
im Töpferfache, welcher am Turiner-Hofe Be-
schäftigung fand. Erhalten ist ein Dokument,
betreifend Auslagen, die er im Dienste des Für-
sten bei einer Reise gehabt. Es ist zugleich die
älteste Nachricht von der Existenz einer Majo-
lika-Iixdustrie in Turin, gegeben im Jahre 1562
zu Rivoli.
s. G. C a m p o ri , Notizie storiche e artistiche della
majolica e della. porcellana di Ferrara nei sec. XV
e XVI. p. 83.
A. Ilg.
Antonio. Antonio da Faenza, Gold-
schmied in der zweiten Hälfte des 16. Jahrh.,
der sich durch seine kunstreichen Arbeiten aus-
zeichnete. Namentlich wird ein Kreuz und ein
Paar Leuchter von Silber erwähnt, die Alessan-
dro Farnese für S. Pietro in Vaticano zu Rom
machen liess. Auch rühmte man die geistvolle
Erfindung des Meisters, wenn es sich um Modelle
für Brunnen, für Fackelhalter u. s. w. handelte.
s. Cic ogn ara. , Storia. della. Scultura. III. 39.
Jansen.
Antonio. Antonio da Faenza, Bildhauer
in der zweiten Hälfte des 16. Jahrh. Von ihm
ist der Plan zu dem Brunnen, welchen Kardinal
Alessandro um das J. 1575 auf dem Marktplatze
von R o n ci gli o ne errichten liess und den Bag-
lione als ein ausgezeichnetes Werk rühmt. Lange
Zeit dem Vignola fälschlich zugeschrieben, fand
Graf Maggiori die Dokumente, die Antonio als
den Meister bezeugen.
s. Ricci, Storia delP Architt. Ill. 86.
Jansen.
Antonio. Antonio da Var ese, Maler zu!
Rom in der zweiten Hälfte des 16. Jahrh., eeu;
die geographischen Bilder in den oberen Log-
gien des Vatikans gemalt haben, welche von an-
deren auch dem Ignazio Danti zugeschrieben
werden.
s. Taj a, Palazzo Vaticano. p. 267.
Jansen.
Antonio. Antonio da Urbino, Il Sordo,
Maler zu Rom wahrscheinlich unter Sixtus V..