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Antonello da Messina.
last der Signoria zu malen. Da nun dieser iml
J. 1483 durch Feuer zerstört und erst 1493 wie-l
der hergestellt war, der Tod des Künstlers aberl
eingetreten zu sein scheint, ehe er die bestelltel
Arbeit beginnen konnte, so hat man angenom-
men, dass eben in jenes Jahr 1493 sein Tod fiel.
Eine etwas vüllkührliche Voraussetzung; doch
haben wir für die Zeitbestimmung seines Todes
keinen anderen Anhaltspunkt, und wenigstens
findet sich nach 1493 keine Spur mehr, dass er
noch gelebt hätte.
Die Bedeutung, welche A. für die Entwicke-
lung der italienischen Malerei gehabt hat, liegt
schon darin, dass er die neue Technik der Van
Eyck in sein Vaterland brachte und damit die
hohe Ausbildung vorbereitete, welche in Italien
bald die Oelmalerei auf gleiche Stufe mit der
Fresko-Malerei erhob. Allein, wie schon ange-
deutet, auch über das Technische hinaus, in sei-
ner Auifassungs- und Darstellungsweise war A.
zunächst auf die Venezianer (neben lllantegna),
dann auf die italienische Kunst überhaupt von
grossem Einfluss. Als geborener Italiener be-
hielt er immer den Sinn für eine gewisse Ein-
fachheit und natürliche Schönheit der EPSGiIGi-i
nung; damit suchte er dann, durch die flandri-l
sehen Muster angeregt, genaue Charakteristikf
Wahrheit des Details und feinste Ausführung.
zu vereinigen. Diese beiden Seiten zu vcr-,
schmelzen gelang ihm allerdings nicht; ein rca-l
listischer Zug in der Wahl der Typen , Formenl
und Bewegungen bleibt bei ihm vorherrschenchl
wie andererseits eine gewisse Härte der Konture
und Schärfe des Details öfters wiederkehrt.
Daher büsst er nicht selten die Anmuth der Er-
scheinung sowie den Formenadcl ein, welche die
frühere italienische Kunst auszeichneten, und
wird in der realistischen Darstellung einseitigy
wie es auch die Florentiner waren. Allein durch-l
weg kommt ihm jene Eigenschaft zu, welche
ihm auf die nachfolgende Malerei eine so grosse
Wirkung gesichert hat: das hervorragende kolo-
ristische Talent, womit er seiner Färbung fast
immer Glanz, Wärme und Durchsichtigkcit ver-
leiht, sowie die malerische Anschauung über-
haupt, welche, wenn sie gleich die Härte der
Umrisse und eine gewisse Schärfe der Zeichnung
beibehält, doch in der Modcllirung Weichheit,
Fluss und Breite erreicht. Darin, wie anderer-
seits im Glanz des Kolorits und in der Fülle des
Tons, übertraf er auch seinen Vorgänger Jan
Van Eyck, von dem er neben der Technik die
feine Vollendung und Zartheit der Ausführung
lernte. In jeder Beziehung aber, auch durch
diejenigen Eigenschaften, welche seine Schranke
bildeten, hat er die italienische Kunst sehr ge-
fördert. Dies bethätigt sich namentlich in jenem
Zweig der Malerei, darin A. selber eine seltene
Meisterschaft bewährt hat: im Bildniss. Hier
gelang ihm nahezu vollständig die Vereinigung
des charakteristischen Details und der realisti-
schen Bestimmtheit mit malerischer Fülle und
)Schönheit der Erscheinung, hier erreichte er,
indem er streng die Natur wiedergab, doch durch
die ernste und zugleich edle Auffassung der Per-
sönlichkeit, durch die gesammelte Kraft des
Ausdrucks und den leuchtenden Schmelz der
)Farbe eine gewisse Idealität, während ihm diese
jin den religiösen Darstellungen, wo er sie öfters
sichtlich anstrebt, nicht recht gelingen will. Da_
her hat er in dem Bildniss für die Venezianer
leinen Kunstzweig geschaffen , darin diese mit
fortschreitender Vollendung jede andere Schule
ein ihren besten Leistungen zum Mindesten er-
freieht, wenn nicht übertroffen haben.
S e i n e W e r k e.
s. Beglauhigt und ilnn mit Grund zugeschrieben:
M e s si n a:
1) In S. Gregorio: Jungfrau mit dem Kinde
zwischen den hh. Gregorius und Benedikt,
Figuren unter Lebensgrösse. Die Gewänder
sind stark retusehirt. Auf den oberen Ta-
feln die Verkündigung in Halb-Fig. Die
Glorienseheine sind reich verziert und ver-
goldet. Bez: Aio Düi in" ceee" sectuagß-
simo tertio. Antonellus Messaneus 5' me
pinxit. s. Text.
2) In S. Niecolö: Der hl. Nikolaus thronend
und segnend, mit acht kleinen Darstellungen
aus der Legende des Heiligen. Die Aecht-
heit kann nicht fiir ausgemacht gelten, doch
stammt das Bild sicher aus der Werkstatt
Antonellds. s. Text.
3) Neapel, Sammlung Gactano Zir;
Ecee Homo. Brustbild, ganz von vorn
auf dunklem Grunde. Auf Holz. Bez. auf
einem Zettel auf der Brustwehr: ntonellug
messa Nach der Beschreibung Auriafg
das Bild aus der Sammlung Agliata zu P3.-
lenüo, welches bezeichnet war: Antonellus
de Messina me fecit 1470. s. Text.
4) Rom, Palazzo Borghese: Bildniss
eines Mannes in schwarzem Barett und 1-0-
them Kleid. Brustbild auf Holz. Abge-
schnitten und daher ohne die Bezeichnung,
welche sich wol ursprünglich darauf befand
Hier irrthiimlieh Gio. Bellini benannt. Wahr-
scheinlich das Bildniss eines Michael Via-
nello, das im 16. Jahrh. dem Antonio Pag-
qualino angehörte und 147 5 datirt War.
s. Text.
V e n e d i g :
5) Akademie: Christus an die Säule gebun-
den. Brustbild auf Holz unter L8b8nSgrÖS5e_
Bez. : Antonellus Messaneus me pinxit. Aus
dem Palast Manfrin. s. Text.
6) Ebenda: Nonne in Thränen. Auf Holz.
Von dunkelolivenfarbigem Ton. Vielleicht
nur ein Bild aus der Werkstatt Antonellus
7) Eben da: Jungfrau an einem Pulte lesend