116 Francisco Antolinez y Sarabia Antolini.
Theil seines Lebens zu, bis er endlich müde des gebildet zu haben; von seinen dortigen Studie
Bewerbens und unzweifelhaft auch seinen Gön- gibt sein Werk von 17 85 über die dorische Or('
nern lästig geworden, nach Sevilla zurückkehrte, nung (No 1) Zeugniss. In Mailand entwarf 1
sich dort verheiratete und als Anwalt niederliess. vor 1806, wahrscheinlich im Auftrage des Kaise-
Allein auch in diesem neuen Berufe scheint er Napoleon den Plan zu dem Forum Bünapart
es nicht weit gebracht zu haben, nach der Anzahl das an Pracht und Grossartigkeit allen römischt
kleiner Bilder zu schliessen, die er in dieser Zeit es gleichthun sollte, aber nicht zu Stande ka;
zu Tage brachte. Als er dann Wittwcr geworden, Um 1815 finden wir ihn in Venedig mit d.
wollte er gar sich zum Priester weihen lassen Ausführung des Planes zur Fortsetzung der Pn
und ging zu dem Ende von Neuem nach Madrid. kuratien beschäftigt; er hatte nach Zerstöru;
Allein so viel Veriinderlichkeit erregte Miss- der Kirche S. Geminiano den Verbindungsbg
trauen, und der Entschluss des Malers wurde zwischen den alten und den neuen Prokuratie
übel aufgenommen. Er nahm sich das so zu herzustellen. Der Entwurf zu diesem Gebäud
Herzen, dass er vor Kummer darüber gestorben das den schönen Bau des Sansovino mit dem v(
sein soll. Scamozzi angelegten neuen Theil, wenn man d
Bei einem solchen Lebenslauf kann es der Zeit in Betracht zieht, keineswegs unglücklir
Künstler wenigstens zu einer sorgsamen Aus- vermittelt, ist nach Moschini von unserem Mg
führung und Durchbildung kaum gebracht haben, ster und bezeugt jedenfalls einen tüchtigen A
und in der That sind fast alle seine Bilder skiz- chitekten und Talent für grossartige Anordnu;
zenhaft behandelt. In der Färbung erinnern sie (fortgesetzt und vollendet wurde der Bau w
an die Schule von Sevilla, doch zeigen sie auch Giuseppe Soli). Dass A. in einer niichterm
einige Verwandtschaft mit den Werkenseines Nachbildung der Antike sonst befangen blie"
Zeitgenossen Mateo Cerezo, eines einiiussreichen lag in den Schranken seiner Zeit.
Meisters aus der Madrider Schule. A. malte auch Später scheint er sich wieder zu Mailand, v
Bildnisse in Miniatur : Palomino erwähnt ein er Professor der Baukunst an der Akademie Wg
solches, das eine der Töchter des Malers dar- namentlich mitStildien antiker Bauwerke befas
stellte, als sehr gelungen. Einige Gemälde des Zll haben, Wie er denn die Zeichnungen der Ru
Meisters im Museum Fomento zu Madrid geben iieii V0" Veiieja in einem eigellßn Werke ilßrau
ein gutes Beispiel seiner Kunst; sie bekunden giiii- Ändere Zeißiiiiiimgen Von ihm S- im Ve
ein angenehmes Talent zweiten Ranges, leicht, Zeißiliiiss-
aumuthig und auf Eifekt abzielend, aber wenig
geschickt für grösscrc Kompositionen und manch- a) Nach Seinen Zeichnungen geiitocheni
mal nachlässig in der Ausführung. Seinen Land- i) UÜYfiiIIC Dvrißo; OSSiß, ii TemPin Iiiiiifßole ne]
gehaftet), die immer mit heiligen Geschichten (littä di Gori. Ueberrest eines antiken dorisch,
stafiirt sind, fehlt es durchaus an Natur und Poitikits (auch g" i" Seine" Am
Wahrheit Auf de]. Versteigerung der Samm_ 2 gute; di Cora). 4 Tat. iiolina 1785. _Fo1.
lung des Marschall Soult (Paris 1852i kam eine ) iospeiio denigia" Pm" e. Tem? 10 vatmiiii
' Giovanni Antolini Archio. disegno. Domeni
Madonna mit dem Kinde von seiner Hand auf pmmi weise 3mm 178g Verlag des Aga i
den ansehnlichen Preis von 2605 Fr. Fraiizctti. qu. Fel. (Notiz von w, Schmidt)?
s. Paloniino y Velasc o , E1 Museo pictorico. 3) ii TCmPiO iii Miiieiva i" Assisi (ioiiiioiiiatß Co]
Gean Berm udez, Diccionario. Ch. Blan c, ülvüie di A. Palladio. 10 von Ferd. Albe;
T1580,- de 1a cul-iositt; I1_ 49g tolli in Tuschmanier. Milano 1803. Fol.
Lefort. Äiigesßrilligiöiä de! lgorlo lgonäparrte, 24 Tafel
Antolini. Giovanni oder Giannantonio s_affnäit_ gr" 0' a6 eigenem Emw"
Antolini, Architekt, wahrscheinlich bald nach Andere Ausgabe: Opera irnrcinmiuia-oss
der Mitte des 18. Jahrh. zu Bologna geb. (in iliioäiiiiolifläägroläif dgzfvi" esegiiiisii" iiiilnx
einem Briefe von 1817 bei Cam ori wird er 5 Le Rovineidi Veleia hat; e r
Bolognese genannt), aber zumeist iin Rom, lirlai- DG. A. 2 Thle. Miland 1819-ii-t22ii disebnatß
land und Venedig thätig, 1- bald nach 1828. Von
den Lebensumständen des Meisters scheint nichts b) Seim? Sßilfifiieüt
Näheres überliefert zu sein, und doch hat 01' 1] Idee elerneiitari diAICilitCtCllIß civile, per
seinerzeit sowol durch seine gediegene theoreti- scuole del disegno. 2-1 Taf. Bologna 1813. m
sehe Bildung und durch seine Kenntniss der' l329-1i01.
Antike, als durch grossartige Entwürfe, die er 2) osseiYäzioiii 6d aggiiinie ßilvrillßipiidüärehite
für Mailand und Venedig zu machen hatte, nam- mm "wiie di Fiamesco Miiiziii" Milan" 181.7-
hafte Bedeutung. Jene Bildung bethätigte er 9' gäeniggie Pi; [e Beile Aiii- Rom" 1785-
dureh verschiedene architektonische Werke und '11 18 ':Milolääen1ii0laii' dsiiltligaüillso
Zeichnungen, welche er herausgegeben hat; in {L241 Qymsßhinii Gfäied, a? e- ianai
, iiezia. l. 50
seiner praktischen Richtung gehorte er der neuen
Schule an, welche die ausschweifende Architek- Vielleicht nach demselben Meister gestoclu
tur des Rokoko nach dem Muster der Antike zu (bei L9 Biiiiiß- C- A- Antßiinill
erneuern trachtete. Er scheint sich in Rein aus- diheater, in welchem im 15. Jahrh. das Mysteriu