Antokolski Francisco Antolinez y Sarabia. 115
trauen, Zweifel und abergläubischer Furcht ge- Retiro bestimmten Dekoration helfen sollte,
drückt, körperlich krank und gebrochen, zwi- wusste er mit der Arbeit gar nicht zu Stande zu
sehen seinen wilden Entschliissen und einer kommen. Rizi liess ihn lange sich abquälen und
gleichsam gewaltsamen Frömmigkeit, durch sagte ihm endlich; vIst es also so leicht, Deko-
welche er sich Gewisscnsruhe ertrotzen zu kön- ration zu malen? Man wasche nur ohne Weiteres
nen wähnt, hin und herschwankt. Der Natur des die Leinwand ab, welche Antolinez so verdorben
Gegenstandes und wol auch der durchaus realisti- hatc.
scheu Anlage des Künstlers gemäss ist die Statue Die namhafteren Werke des Meisters sind:
nicht sowol ein monumentales Werk als vielmehr Hl. Antonius von Padua in der Akademie S.
ein äusserst lebendiges Charakterbild. Das Fernando zu Madrid, die Malereien am Haupt-
Werk zeugt von ungewöhnlicher Begabung und altar der Kapelle der Madonna del Pilar in der
gediegenem Fleisse, sowol was die geschicht- Kirche S. Andrea; Magdalena, von den Engeln
ichen Vorstudien als auch was die technische gehalten, im kgl. Museum, das beste Bild des
Ällsfühfllllg betrifft. Meisters von energischem Kolorit; Empiäugniss
Gegenwärtig befindet Sieh A. in Italien. und Madonna in der Glorie im Museum Fo-
s. Iwan Turgenj ew's Artikel über Antokolski mento, beide bez.: J. H. Antolinez; sämmtlich
und sein neustes Werk in: C. H6. Bbnnmocru zu Madrid Im letztergn Museum werben ihm
(i- Si- Peieiäb" Zeit) "im, iil deutscher mit Wahrscheinlichkeit neuerdings auch zwei
gilieergsbitfgnlgselinlqgeggbirgkiäjlsääzk. Landschaftenzugeschrieben. Ausserhalb Spa-
AxaA. xyn. (Katalog der Ausstell. der kais. män Smd Seme. Werke Sehr Peu?" I? der
Am- i" Kü"mifü'1863' 1833i; igiilßöi- iifltlißtiliseiniääiiälfiiilhedie3231123115333;
o ert. ,
Antoldi. Luigi Antol di, Maler der Neuzeit Todtenschiidel, beigemessen,wahrscheinlich nur
Km Mantua, der sich in den fünfziger Jahren nach einer Ueberlicfcrung,_ die mdess begrundet
lurch tüchtige Kopien nach alten Meistern in Sein kann; "i fler Galerie Sflerm ondt Ä"
talien hervorgethan hat und namentlich zu Aachetb Helhgeitl der von einem Cherub die
lailand in Ansehen stand. Er hat auch das Wimdenmale empfängt
Lbendmahl von Leonardo da Vinci (im'Refek- 0"" Beimudezv Diccioiiaiio
orium von S. Maria delle grazie) in lebensgros- Mfo"
en Figuren für eine Kirche zu Mantua kopirt; Antolincz. F r a n c i s c o A n t o 1 i n e z y
erner die Fresken des Mantegna zu Mantua. S a r a b i a , spanischer Maler, geb. zu Sevilla
1644, -l- zu Madrid 1700. Palomino nennt ihn
Nach Seiner Zeibiimibgiiibogialiiiiiii Ochoa de Meruelo y Antolinez. Zuerst zum
5 B1l_ Die Fresken des Andrea Mahtegha im Studium der Rechte bestimmt, besuchte er die
Oastello di Mantova. Gez. von L. Antoldi. Hochschule VOn Sevilla und erwarb sich den
Milano, Litograiia Gallina. Roy. Fol. Grad eines Licenciado; allein seine Neigung zur
S- Kllnßtblßßi, BeY1iI1-1856- P-177- k Malerei hatte ihn schon vorher bewogen die
Automa- Jose Antounez, spanischer iifiiiäicif 13333232 iiääawieääieeiäiitiiriiäi?
[aierw Seb- zu Seviiia 1639: i zu Madrid 1676; den war. Wahrscheinlich besuchte er auch die
iaßiidem 91' den ersieii Unterricht in der Kunst Werkstatt dieses Meisters und bildete sich dann
ldeiHeimßi ßmpianäeiiikßm er noch bbijiingbii insbesondere nach dessen Werken aus: denn
Wahren nach Madrid, WO 81' in die Werkstatt des Palomino berichtet, dass, als er eines Tages den
rancisco Rizi eintrat und bald zu dessen besten Wei-th einen Bildes Schätzen Sollte dessen
chiilern gehörte. Er malte religiöse Bilder, hebel- el- nicht kannte, das aber eine der ersten
ber auch Landschaften; seine Behandlung ist Arbeiten des Antolinez War, er es von der Hand
zieht und glänzend, sein Kolorit zeugt von Ver- den Mnl-ille glaubte und nnfloe Dukaten ansetzte
tändniss der Wirkung, doch bleiben seine Ar- Das klingt wie eine KiinstlehAnekdote doch
eiten in der Manier jener Zeit befangen. Seine efzählt es ja Palomino von sich selber] 157g
debhaberei für die Künste des Fcchtens, die er ging A_ zu seinem Oheim nach Madrid und blieb
iii Leidenschaft betrieb, 50m6 iilm das Leben bei diesem bis zu dessen Tode (1676). Hier theilte
Osten? in Fbige a-iizii heftiger Kambfiibllilgell er seine Zeit zwischen der Malerei und der Jagd
'urde er von einem schlimmen Fieber ergriffen nach einem Amte. Sehr eitel auf seinen Titel
nd rasch dahiugeradt. Er war übrigens in Folge Liceheiado, aber auf die Kunst angemesen um
äiller Eitelkeit und Seines SPÜtliiSChßü WGSSIIS seinen Unterhalt zu verdienen schickte er heim-
ei seinen Genossen verhasst, und sein höhnischcr lieh seine Bilde;- zum Verkauf-nimm Mehreremalu
Vitz Yerschonte selbstseineu Meister nicht, den erhielt er in kleineren Orten das Amt eines
r verachtlich Dekoratiousmaler nannte, weil er Alcalde-mayor, aber sein schwieriger Charakter
inmal einen "l'heatcrv0rhang' gemalt hatte. liess ihn solche Stellen immer wieder Verlieren
.llein_Rizi zahlte es ihm eines Tages heim. Da und so griff er immer wieder, um nicht Hungers
als Anordnung des kg]. HOfIIIßICPS bei der zu sterben, in Madrid zur Palette. In diesem
llßillilfllng einer für das Theater von Buen unruhigen Wechsel brachte er den grössten
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