Anthemios.
Mustern belegt, die oberen Theile aber mit in Salzenbergs altehristl. Altcrth. von Kon-
Glasiuosaik überzogen, das theils figürliches stantinopel).
Bildwerk, theils reiche Blumengewinde, Sterne Die Kirche hat mehrfach Beschädigungen,
und ähnliche Verzierungen in den prachtvollsten Restaurationen und Veränderungen erfahren.
Farben darstellte. Schon Justinians Baumeister fanden die Ge-
In der Gesammtform unterschied sich der wölb-Anlagen nicht unbedenklich. Sie getrauten
Bau von den bis dahin auch im Orient üblichen sich nicht den östlichen Bogen zu vollenden, da
Kirchenanlagenhauptsächlich durch dieKürze des die Pfeiler beim Beginn der Wölbung zu weichen
Schiffes, die Abschliessung des Altarraumes mit- schienen. Aber der Kaiser befahl, mit dem Bau
telst einer hohen reich geschmückten Schranke, fortzufahren und das Wagstück gelang. Prokop
durch die Galerien über den Seitenschiffen, sah darin eine göttliche Eingebung, da der Kai-
welehe sich durch die oberen Saulenarkaden ser doch keine Fachkenntniss besass. Beim Bau
gegen das Mittelschiff öffneten, und durch die des nördlichen und südlichen Tragbogens be-
kurze Vorhalle, den sogen. Narthex, besonders gannen die Säulen zu splittern, und man musste
aber durch eine reiche Gruppirung, welche sich "einen "liheil der Last wieder abwerfen, um den
aus der Verbindung mehrerer Gewölbe ergab. Schaden zu reparireii und zu erwarten, dass sich
Auch diese Neigung zu mannigfaltiger Grup- der Bau mehr setze. Nach Vollendung der Kirche
pirung findet man an sassanidischen Bauresten, stürzte der östliche Theil der Kuppel 557 bei
namentlich an der Ruine des sogen. Palastes des einem Erdbeben ein und zertrünnnerte den Altar
Khosru zu Madain, dem alten Ktesiph-on. Eben und den Ambo. Die Herstellung leitete ein
so sind zu lspahan Kapitelle mit sassanitlischcm gleichnamiger Neffe des lsidoros. Später sind
Bildwerk erhalten, welche die einfachste Grund- Wiederholt Restaurationen, Verstärkung der
form derbyzantinischen Säulenkapitelle darstcl- _Widerlagcr und Stützung der lliauern durch
len. Diese Erscheinungen in Verbindung mit Strehepfeiler uiithig geworden. Ein Glocken-
den erwähnten sassanidisehen Kuppelanlagen thurln an der iVestfassade kam vermuthlich hin-
weisen auf ein asiatisches Element hin, das in zu, als der Doge Ursus Patriciairus von Venedig
dem Bau der Kleihasihieh Anthenlißg und Isi- 865 dem Kaiser ein Geschenk von neun Glocken
doros zum Ausdruck kan1,und dessen Eindringen machte. Die Türken verwandelten die Kirche
auf europäischem Boden ohne Zweifel in Verbin- in eine Müsßileß, bnfnllbten Sie ihrer Geräthc
dung stand mit der Ausbreitung der religiösen und zum Theil ihres Mosaikschmuckes, und ver-
und philosophischen Anschauungen, welche in änderten den Bau an den äusseren Theilen, in-
uralten südasiatischcn Religionssystemen be- dem Sie nßmßntlißh vier schlanke Minarets auf
gründet, durch Vermittlung budhistischcr Mis- den Ecken hinzufügten. Die völlige Uebertün-
sionäre, kabbalistisch-gnostiseher Systeme und chung des Innern ist jedoch erst in den letzten
alexandrinisehcr Philosophie diesseits des Helle- 290 Jahren Vortäenommßn, denn man Sißilt (11880
spßiiteg Eingang fanden, und dem antiken Wegen Dekoration noch auf den Zeichnungen, die Grelot
den Todesstoss versetzten (s. darüber meine mühsam aus der Erinnerung zu Stande brachte,
Ausführung in der unten angeführten Quelle). indem er die Moschee Wiederholt in türkischer
Der Bau der SOphienkil-(ghe War in den gross... Verkleidung besußhte (S. Litefatllf). Unter Sul-
artigsten Verhältnissen ausgeführt. Sie ist ab- tan Abdui Medschid war eine giiiiiaiiciie R9"
gesehen von der aus der Ostseite heraustretenden Siaiiiaiißil der Moschee nüiilweiidig gewßriien,
Chornische 24V lang und 224' breit. Die Kllppg] und der Italiener G. Fossati, der damit 1847
hat an der Basis 104' Durchmesser und erhebt bßiliiitrßgii wurde, Siiniliiß S0 Viei iiiilniiCil die
sich in der lllitte 4(;3f4'über dem Fusskl-anze) auf ursprüngliche Gestalt des Baues herzustellen.
dem sie ruht und 179' über dem Fussboden der Auch den Moiiiiiksciimuck iegie 91' Wieder iini,
Kh-cha Ahthemios vollendete sein Werk in und nur die figürlichen Mosaikbilder der oberen
sechs Jahren. Der Kaiser beschaffte die Mittel Theile mussten wiederleicht übertiincht werden.
dazu durch die ausserordentliehsten Maßregeln, Bei dieser Geiegßiiiieii wurde W- Sälilenbeig
SOg-ar, wie ZQhai-hs ihm Schuld gibt, durch Ein- vom König Friedrich Wilhelm IV. von Preussen
ziehung der Besoldungen der öffentlichen Lehrer, nncil Konsmiitiiiopei geschickt, um die (iniiigen
wQdllrgh 31' das Einl-gisgen (lel-Bal-bargi beföydgl-t OlIlPiStliChGD AltGl'i2llÜlI1Gl' 7.11 studiren, und (ÜGSBY
haben soll. Er überwachte den Bau persönlich hat Zuerst eine genaue Beschreibung der So-
und rühmte sich öHentlich bei der feierlichen Piiienkirciie mit genügenden Abbildungen ge-
Einweihung an126. Dez. 537, den Salomo übcr- geben-
troffcn zu haben. Auch die Zeitgenossen waren
des Lobes voll. Prokop (de aedific. I, 2) widmete Heldusgägebene schnft des Anthiimwbi
der Sophienkirehe eine ausführliche Besehrei- Frgiigiiliäiet H5; illiiiäiäi? gre" ääililihiizutiäi du? ies
x- B 118. 7 T] P. Sllf
iiäiäixi) Pgieiäiäigiieäiägäfää (iii-ni- gäigeiieiiäiäi; ginge llälllllllääßrlß, egrei: E1; trzädition tagt des
31' I1 U 1.
fiihrilchen griiiciiischiin Gedichte ihßiiaiisgege" Neu herausäegileben von Ant. Westermann,
ben 111 den Scrlptt. Hist. Byzant. und mit deut- Leipzig 1S39_
schcrllehersertzungundAnmerk. vonWKoi-tüm s. Grelot, Relation d'un Voyage de (Jonstanti-