50 Achtsehellinck Ack.
Bedet, 1674; Simon Bijean, 1676; Pieter Hen- das Descamps anfuhrt, zu schliessen, hätte sich
drickx, 1681 ; Jakob vanHattem, 1683 undTheo- der; Brüsseler Meister ziemlich lange in Flandern
bald Michaux, 163g au ge xalten, da einerseits G. Van Oost 1686 st.
A15 Achtscheuinck mehrere Gartens für und andererseits de Deyster erst 1688 zur Mei-
Brüsseler Tapezierer ausgeführt hatte, bewil- Stersehaft zugelassen wurde.
ligte ilini der Magistrat der Stadt, ne-eli einem In den MuseenvonFi-ankreich,Spanien, Italien,
lange in Kraft gebliebenen Gebreueli, den 30- Schweden und Dänemark kommen keine unter
März 1539 Befreiung Ven der Biereteuer biS Zu Achtsehellineks Namen verzeichnete Gemälde
zwei Einiernjälirlieli- vor. Die Dresdener Galerie besitzt zwei auch
A- ist ein Meier von neinlieiiteru Verdienst; durch ihren klaren Ton ansprechende Landschaf-
seiue Bilder haben einen greeeen Zug und einen ten,niederländischeWalddörfer staffirt von Peter
kräftigen Vertrag, Sein Kelerit ist klar und her" Bout. Dieselben sind schon in einem Katalov der
monisch. Seine Behandlungsweise ist sehr leicht Dresdener Sammlung von 1755 verzeichnet? aus
und gewandt, bisweilen etWee delreretiv; Seine diesem Katalog scheint auch Mariette dad irr-
Bilder, der niederländischen Natur entnommen, thümlichcffodestlatum des Meisters,l704 genom-
habeii noch öfters einen illedlen Zug , der ein den men zu haben. Ein Bild von kleinem lllassstab
Süden erinnert. Charakteristisch ist das inten- findet sich im Berliner Museum; drei sind noch in
sive Giiiu Seiner Vegetuitien- Er hat Viel fiir der Galerie zu Ponnersfelden, wovon das eine
Kirchen und Klöster gearbeitet; (ließe Bilder ebenfalls von Bout stafiirt ist. Nach Waagen ist
oftvon grösseremUmfang-siud mitScenen aus im Besitze des Dr. Curanda in Wien ein Bild,
dem Neuen Testamente oder aus der Heiligen- dessen Figuren von Gonzales Cocques gemalt
legende staffirt. sind, während die Landschaft von A. herrührt.
Nach Deseamps und Mensaert, welche viele Das gemeinsame Arbeiten mit einem so bedeu-
der gegen die Mitte den le- Jelirll. in den Kir- tenden Figurenniaier spricht auch für die eigene
chen und Klöstern der österreichischen Nieder- Bedeutung Achtscllellinck's_
lande befindlichen Gemälde beschrieben haben, s_ Archiv des Etat Civil zu BTÜSSGL Q de B i e
waren Landschaften von Achtschellinek zuBrüs- Het Gulden gabinet, P_ 399_ M e n Sag H, 1A
sel in der Kirche zu den hh. Michael und Gudula Peintre amateur et curieux. D e s camp s,
und in Notre-Dame de la Chapelle; im Kloster Veyage Pittereeqne, P- 57- 32- 130- 257-
Leliendael zu Meeheln; eine in der Kirche der Meriette, Abeßerlßriv- li- W: James
h. Anna zu Brügge, staffirt mit einer h. Familie Wende, Bmgeiei fee eiiiiieiisl lebe P'
auf der Flucht von dem Briiggcr Maler L. de Er äxeiiäul" Dle3lä"'ehmsten Kuniideukma.
Deyster, eine andere in der Kirche "der Dünem ' P' Alex Pmchan
bei Ostende. In dem Katalog der Bilder, welche
1785 nach Aufhebung einer grossen Anzahl von neier- Mieli el V leter Aeier, Bildhauer,
Klöstern verkauftfwurden, finden sich mehrere geb- Zu Versailles 20- Jen- 1735, in Perle gebil"
von A. erwähnt: drei Landschaften aus der det- E1" hätte (laSelbSt Sehen mehrere greeee
Kirche der Annunciaten von Brügge], drei an- Werke ausgeführt, darunter verschiedene Sta-
dere aus dem Kloster Leliendael mit Scenen aus tuen für eine Kapelle in Burgund, ein er, auf die
dem Leben desih. Norbert; zwei endlich aus Empfehlung des Kupfereteeliere Wille, 1764 an
dem Karthäuserkloster von Gene Letztere wur- die Porzellan-Manufaktur nach Meissen berufen
den um 110 fi. verkauft, ein ansehnlicher Preis Wurde- Dort inedellirte e!" eine Annelll Venjenen
zu jener Zeit fda mehr als 22000 Bilder auf ein- Figuren und Gruppen aus MeiSSener Perzellen,
mal versteigert wurden. In dem von N. Alexandre die durch ihre Zierlichkeit, die Feinheit derArbeit
veröffentlichten Katalog der zu Brüssel von 1773 und illrenidekeretiven RßliükßrCliernliter nOCh
bis 1803 verkauften Gemälde sind noch 12Land- heute um lwhelereisß gesucht und beliebt sind.
schaften von A. verzeichnet, welche aus Privat- Besondere beinerlienswerth War ein Hoehrelief
besitz kamen; staffirt waren Landschaften von des Meistern, den den T06 des Generals Schwerin
1301113, Miehaux, Gßnssens, Van Avont und An- darstellte. Acier kam nach 1780 als k. Modell-
tonio Letzterer hatte Venus und Adonis bei meieter neell Dresden, WO er euell Medelle Zu
der Eberjagd dargestellt. Monumenten machte, und -l- dort 17 95.
Von noch heute vorhandenen Gemälden desA. s. J. s. Wille, Memoires et Journal publ. pur
lässt sich nur eine kleine Anzahl aufweisen. In G. Dupessis II. 254. Me usel , Ti Künstler-
den Kirchen 'zu Brüssel sieht man noch einig-e lex. 2. Aufl. Lemgo 1808. Dussieux, Les
von den Bildern, welche sich schon im 18. Jahrh. nrtistes Frnntnis ä ldetiauger, Paris 1856, p. 91.
dort befanden; zwei sind in einem Saal des J- Meyer-
Rathhauses zu Brügge; das Museum daselbst Aek. Hans Ack: so nennt Guicciardini und
gesität deren drei, wovon das eine (lasjenige aus nach ihm Reitfenberg (de la Peinture sur Verre
er Gbte; derDunen ist und ein anderes, staffirt aux-Pays Bas, in den Nouveaux Mämgiyes de
V n an Oost, aus dem Dominikanerkloster PAcademie de Bruxelles, 1832) fälschlich den
V0n_ Brügge stammt. Nach diesem Gemälde, Glasmaler Jan Haeck; s. diesen.
sowie Jenem andern von L. de Deyster stafiirten, J. Meyer.