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1837 erhielt er endlich Gelegenheit zu einem den Stellungen, in den Typen der Köpfe und
grösseren Werke. Es ist dies das für das Fronti- dem Stil der Gewänder lassen sie von plastischer
spiz der Berliner katholischen Kirche ausge- Seite viel zu wünschen übrig. Mit einer streng
führte Relief, das die Anbetung der h. drei Kö- religiösen Anschauung wird der moderne Bild-
nige vor dem Thron der Madonna mit dem Je- hauer noch weniger erreichen als der moderne
suskinde darstellt. Es tritt darin das Vorbild Maler; denn er wird mehr oder minder ausser
der Antike entschieden zurück, dagegen eine Acht lassen, was die Plastik unseres Jahrh. als
Hiuneigung zur älteren christlichen Kunst her- ihr Vorbild erkannt hat: die antike Auffassung
VOT- S0 Stand Schon damals A. ausserhalb der und Behandlung der Form. "
Rauchschen Schule. Bildniss des Künstlers, gez. von F. Ahlborn
Den Künstler litt es übrigens mit seiner christ- für die Porträtsammlullg Vogel's von Vogelsteiil.
liehen Empiindungsweise in Berlin naclldeln el- Leben Wilh. Achtermamfs (vom Assessor Zehe
sich dort technisch so viel wie ihm inöglich aus- i" 35mm")- 8- MÜPSWY 1359- (55 P35)
gebildet, nicht lange weht Er sehnte sich nach s. liunstblatt, Stuttgart 18:38, 1842, 184111.:?
Italien, nach dem lmttelpunkt des Katholicislnus; h un stbl. heransgeg. von lir. Eggers, 1853 ,
mit den diirftigsten Mitteln dem Erlöse aus 1838 P" 15h O M" d! u J M6 e,
einem Crucitixe für Bethmann-Hollweg trat u" er
er die Reise an. Seit den vierziger Jahren linden .Achterveldt' Jakob A eh t erve 1 an slqher
wir um in Rom, nachdem er einige Zuitin den dieselbe Person mit Jan Oehterveldt. Siehe
lllarinorbrüchen von Uarrara (daher er sich spä- Ochtcrv eldt
ter gute Marmorblücke zu vcrsehalfen wusste) Aßhtlßitner, Simon Aolltleitnel- Dom-
zugebracht hatie- Dort ist er heimisch äEYVQI" baumeister in Wien setzte nach Buchsbaum
de", so Sei" er sich Amängs dllmh bittere AP- der noch 1454 lebte den Bau des Thurmes von
"mm durchkämpfen musste, und, einen Wiedel" S Ste han fort Tschischka Kunst und Alter-
lfolte" kurten Aflibnthalt i? der Heimat abse- hhumß). 321, setzt ihn in die, Jahre 141s-14s1.
Rfiäffnfäg gäisngrtkäääliläggälägsifag gegliebßlä- Achleitner, wie der Meister an dieser Stelle und
gon anderen Einflüssen unberiihräufälgtävsciciri eäcglfälinäjlfglcällilgtsägan p- 14 genannt
0m in der Plastik derselben Richtung, w lch 1
Overbeck und dessen Nachfolger in aär Milan; s. T schis chka, Gesch. der Stg: Wäentggegäö.
eingeschlagen haben.
Seitdem hat er sich mit einigen wässern ScillliicfifäißlihciEäihifiäfckiufinäsääitiI
kirchlichen Arbeiten ausschliesslich beschäftigt. male]. B1. m ist der Urheber der frrthümer hin_
Ein Christus am Kreuze, 1642 vollendet, kam in sichtlich glleses Künstlers (lessen Lebenszeit
um Besitz des Herzogs von Aremberg" Er m0" man ewöhnlich zwischen die J 1570 und 1631
wgrääliiilihafseiläicä? 113i: glggeä) säiilä gesetgt hat. Von den früheren.Schriftstellern
19 n n 01' 3c T1 ibt keiner Auskunft über das Leben Afs, mit
f") w ö riisse ge ürtig, c iii er (es o fe a er
"eliüfnd "im m emem Zeligenosse"
einer Kolossalgruppe, welche die Kreuzabnahme späfläais Aclltscllelllnck Sohn von Jan A_ und
darstellt, d. h. den hlomcnt, da der abgenoin- Anna van Qnkel ist in der That in Brüssel geh
"lene Leichnam w" Erde selßst wird; Jvsßph und wurde daseibst in der Kirche zu den hh.
im] Arimathäa hält Stehmd den Körper Christi, Michael und Gudula den 16. Jan. 1626 getauft.
Johannes seine Beine, während Maria sanft die E1. Verheirathete sich mit Anna pal-ys den
Hände um Sein Heure lest und ßlßsdalena 13 März 1674 wobei der Maler FIanQOiB du
kniend das Blut aus der Fusswunde aufsamrnelt Cllasgel Zeuge 11er Trauung war, und wurde in
(mit dem Monogramm und der Bezeichnung Brüssel begraben den 12. Mai 1699.
RmlIAb. Die Grllppß, aus einem einzigen Mar- Noch nicht 14 J. alt, wurde er als Schüler von
morblock gehauen, war zugleich als Monument Pieter Van der Borcht eingeschrieben, den
für den Erzbischof Cleinens August von Oöln 29. Okt. 1639; zur Meisterschaft wurde er erst
bestimmt und kam 1858 gleichfalls in den DOIII 1657 zugelassen. Seine Studien dauerten also 18
Vßll Münster. 1665 arbeitete A. an einem gTOS- Jahre; Wahrscheinlich hat er während derselben
sen Altarwerk, das unter Anderem eine Gruppe einige Reisen in's Ausland gemacht. Denn sein
der Kreuzigung und die Anbetung des Jesus- nachgeb0rner Bruder, Pieter Achtschel-
kindes enthält. linck, der gleichfalls Maler war und den
Jene Werke haben ihrer Zeit viel Lob und 18. Sept. 1643 in die Werkstatt des Malers Phi-
nicht minder herben Tadel erfahren. In der 'l'hat lipp Van der Elst trat, wurde schon im Januar
ist ihnen eine würdige Einfachheit der Auffas- 1651 als Meister aufgenommen. Nach den Regi-
sung und Ernst der Empfindung nicht abzu- stern der Brüsseler Lukasgilde hatte unser Mei-
sprechen; allein im Verständniss der Form, in ster zu Schülern: Frans Volders, 1664; Pieter
Meyer, Künstler-Lexikon. I. 7