Zoan Andrea. 699
g und Zeichnung den italienischen Charakter und
chen häufig die Initialen I 'Ä' , J 'd Geschmack noch hindurchschimmern; aber selbst
ein uncrfahrenesAuge erkennt, dass die in Zeich-
nung und Ausführung gleich vortrefflichen Holz-
und S3 3A? vorkommen. demselben Mm- Schnitte, Welche die am Ende des 15. Jßllrh. und
zu Anfang des 16. erschienenen oberitalienischen
Sie? angehören- Bartsßh VGTÜCSS sich auf die Holzschnittbiicher verzieren und vielfach mit
Richtigkeit von Zanis Versicherung und nannte
unsern Künstler Zoan Andrea. Wir glauben den Zeichen . , versehen
seinem Beispiele folgen zu müssen ,b weil dieseä I A ' l a
Name in der Kunstgeschichte eillge. ärgert 11.11 oder anz unbezeichuet sind, unmö lich von der
dim Kupfersnchhebhabem gelauäg.lst' Obglgich schwärfalligen, ungeleuken Hand? welche die
am Angapä Wqrautl er bferuhik 370113 g änlgegäun- Holzschnitte der Arbeiten des Herkules verfer-
det undfnclierhclheln n thumlgsm I; 0 ge 85' tigte, herrühren können. Passavant wirft je-
sen. dreh vlfn vleneleht D00 me gayz vär- doch alle diese Formschneider in einen Topf,
schiedene Kunstler verwechselt und m eman er thut dann noch den bisher Zoan Andrea genanlk
gewlrrt WOrdeIL ten Kupferstecher dazu, und lässt aus diesem
schon Omey (1816) macht gegen Zamys B6" Gemengsel ein mehrköptiges Künstlerungeheuer
hauPtung die Sßhlagendslien Einwendungen 1 man hervorgehen, welchem er sieben verschiedene
könne nicht wol annehmen, dass derselbe _Kiinst- Monogramme und den Namen Zoan Andrea V3,
ler bei seinenHolzschnitten oder, wie Zani wolle, vassori beüegt Naglel. bereichert dieses Künst-
bei Seinen Zeichnungen gllfHolzstöclien glötzhäh lerkonglomerat noch durch die Hineinmischung
die gewöhnliche Bezeic nung seiner up ers 1c e
ä A oder in I A des Monogrammisten ä , welches Mono-
gramm, seiner Ansicht nach, Guadagnino Scul-
l S3 S A? abgeändert habe, tore oder Stampatcre gelesen werden müsse, ob-
' wol es viel wahrscheinlicher auf den vicentini-
und dass, wenn ihm seine Leichi keit im Zeichnen scheu Maler und Formschneider Giuseppe Sco-
und Komponiren ermöglicht hätte, Zeichnungen lari zu deuten ist. Ein solches Durcheinander
in so grosser Anzahl für Holzschnitte zu liefern, muss unvermeidlich entstehen, wenn man aus
er schwerlich seine Kupferstiche nach den Zeich- Büchern zusammenarbeitet; indessen sehen wir,
nungen, ja sogar nach den Kupfersticheu ande- dass auch ein ngelehrter Kennern, wie Passavant,
rer Meister verfertigt haben würde. Nicht bloss welcher die Originaldokumente aus eigener An-
die Monogramme, auch die Buchstaben haben schauung kannte, eine ebenso heillose Verwir-
auf den Holzschnittcn eine andere Form als auf rung anrichten und noch dazu sich so weit ver-
den Kupferstichen. Ottlcy ist der Ansicht, dass irren kann, dass er Holzschnitte für Kupferstiche
jene Monogramme keinen Bezug haben auf den ansieht. Freilich nennt Passavant die oben er-
Zeichner, sondern auf den Formschneider, und wähnten Bücherillustrirungen und Blätterfolgen
dass dieser Formschneider kein anderer sei, als nicht Kupferstiche, sondern "Metallstichek, und
derjenige, welcher mehrere Holzschuittfolgen, unterscheidet Metallstecher von Kupferstechern,
wie auch einzelne grosse Formschnitte vom An- was unwillkürlich an den feinen Unterschied,
fang des 16. Jahrh. mit seinem) ganzdausgleszjcälrie; welcläen die früheren Theologen zwischen Deisten
benen Namen bezeichnet ha e un sic rau und heisten machten, erinnert; er sagt aber
Giovanni AudreaValvassori dettoGua- nicht, was er unter vMetallstecherc versteht, und
d a gn i n o oder mit einiger Abänderung J o a nn e wir halten uns daher an den gewöhnlichen Sprach-
Andrea di Vavassari ditto Vadagnino gebrauch, der alles, was zum BehufdesAbdrucks
nenne. Die Formschnitte, die mit obigen Mono- auf Kupfer , Eisen , Zinn oder sonstigem Metall
grammen bezeichnet vorkommen, sind jedoch zu gestochen ist, Kupfcrstiche benennt. Der un-
verschieden in der Behandlung , zu ungleich an geübteste Neuling erkennt die sogenannten vMe-
Werth, als dass sie demselben Formschneider tallstichec auf den ersten Blick für Holzschnitte,
zugeeignet werden könnten. Die 15 Bll. Kopien und ein so grober Irrthum wäre von Seiten eines
der Dürenschen Holzschnittapokalypse, alle mit- "kompetenten Kunstrichtersu wie Passavant ganz
telmässig, theilweise erbärmlich ausgeführt, sind unerklärlich, wenn derselbe nicht an sehr vielen
offenbar von verschiedenen Formschneidern ge- Stellen seines Peintre-Graveur den Beweis lie-
arbeitet, und was die 13 Bll. Holzschnitte an- fette, dass ihm entweder die nöthige-Kritik ab-
langt, welche die Folge der Arbeiten des Herku- solut mangelt oder die reellen Fakta sich vor
les ausmachen und deren letztes B1. Giovanni seinen Augen verdrehen und die Gestalt anneh-
Andrea Valvassorfs Namen trägt, so zeigen die- men, deren sie bedürfen, wenn sie mit seinen
selben das armseligste Machwerk und den rohc- Voraussetzungen und Vermuthungen stimmen
sten Ausdruck. Man sieht durch Komposition sollen.
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