Bartolonqlgfafläpgmanati.
F157
Gesimse geschieden , die Ecken öfters mit sehr W11 Stäben und F P1686113 das EYÖgQSCbOSS etwas
kräftiger Rustika eingefasst und die Fenster 110011 für die beiden oberen Stockwerke. Die
ebenfalls mit letzterer oder mit einer derben Pro- FaSSadG und der Hof des C 01168 io Romano
iilirung, die dann zumeist noch eine Krönung (Jesublenkonegiumysl, ausgebaut und zum Theil
erhält, eingerahmt. Die so verbleibenden gros- VeYändeYt unieY GYQEQY XIII-S dßcb ist die alte
sen Manerilächen waren wol zumeist auf 39m3- Gestalt des Hofs mit seinen grossen Hallen und
lung angelegt. Durch besonders kräftige For- der Fassade im Wesentlichen dieselbe geblieben.
men sind die Thore hervorgehoben; gewöhnlich Allßb hie? ist die Anordnung Wirksam und
mit Rustikaeinfassung und sehr reichen Krö- breit gedacht, doch die Vertheilung der Fenster
nlmgen, wobei bisweilen das dofische ltlotlv der in den vertieften Maueriiachen nicht glücklich.
qwiglyphgn und llletopen, lgtzfefg mit Stier- Ausserdem wurden ihm zu Rom noch zuge-
schadeln oder anderem Reliefschmuck, wirksam schrieben 1 Palalao Neg Toni im Rimle di S-An"
angewendet ist. Sehr reich und voll sind dann gelo mit Rustika-Ecken und starken Gurten;
auch die abschliessendcn Kranzgesimse als mäch- Palallß blattei vom J. 156-1 bei der Kirche S.
tige Bckrönung des Gebäudes. In ähnlicher Caterina de Funeri (1798 den Caetani gehörig),
Weise sind die inneren Höfe gehalten, nur dass nachgleichem System, und Palazzo des Marchesc
hier naturgemäss die Säulen- und Pilasterord- Sagrlpabte-
nungen ihren Platz finden. Mit ornamentalem In Florenz, wo der Meister seit 1560 etwa
Detail sind sie sehr sparsam ausgestattet, wie seinen festen Wohnsitz hatte und als Architekt
überhaupt A. meh1' durch die Anordnung und seine grösste Thatigkeit entfaltete, hat er ausser
die Wucht der kräftig ausgebildeten Hauptfor- dem Hofe des Pitti und der Brücke S. Trinita
men zu wirken sucht. Die feine Durchbildung noch andere grosse Bauwerke hinterlassen. Zu-
der Ornamentation hat in dieser Architektur nächst ist zu nennen der zweite Klosterhof
keine Stelle mehr. Die überkräftig vorspringen- von S. Spi rito, schön in den Verhältnissen und
den Gesimse, die starke Proiilirung der Gliede- mit reinen Formen, bei wirksamer Abwechslung
rungen und Einfassungen bestimmen mit ihrem des geraden Gebälks mit Bogen, ein Motiv, das
starken Wechsel von Licht und Schatten vor- auchPalladio u.Alessi öfters angewendet haben;
wiegend die Wirkung des Baues; die feinere der ziemlich einförmige Pfeilerhof des Klosters
Schönheit des Reliefschmuckes würde hier ver- agli Angeli. Dann insbesondere die Paläste :
loren sein. So zeigen diese Paläste, verglichen Giugni in der Via degli Alfani mit mächtigen
mit den Bauwerken der Renaissance, lllliällgbiw RuSt-ika-Einfassungen, geschwungenen Fenster-
Glne Ve1-gl-öbe1-ung_ Die Energie, mit Welcher krönungen, sehr stattlichcm Thor mit dorischem
die Hauptformen hervorgehoben sind und die Architrav und Fries und schönem Hof; Ver-
sparsam angebrachten architektonischen Glieder n a cci a mit Rustika von besonders grossen Qua-
die Gestalt in ihren massigen Hauptzügen beto- dern; Montalvi mit reich eingerahmtcn Fen-
nen, gibt zwar vortrefflich den gewollten Ein- stern; Pucci mit gut angeordneter Loggio;
druck der Stattlichkeit, hat aber zugleich den Ramirez, Vitali im Borgo degli Albizzi und
Charakter derber und schwerfalliger Pracht. Mondragone. Auch sein eigenes Haus, die
Die Grundpläne zeugen von einem sehr ent- Villa Caserotta bei Florenz (wahrscheinlich nicht
wickelten Sinne für Grossraumigkeit und fest- mehr erhalten), das ein anderes gewesen zu sein
liche Anordnung der Gemächer; sie entsprechen scheint, als das ihm vom Grossherzog geschenkte,
stilvoll den Bedürfnissen dieser vornehm ge- war in palastiihnlichem Stile erbaut, da der
wohnten Zeit. Doch erreicht A. in der Anlage Künstler in reichen Verhältnissen lebte. In
der Treppenhäuser Alessi nicht; auch steht er Lucca sind von ihm das Fragment des Palazzo
diesem sowol als Palladio an der eleganten Bc- ducale, nach seinen Zeichnungen von Juvara
handlung der architektonischen Formen nach. und Pilli Vßllelltiets dann der Palast Gala-Uni
Schon bei seinem ersten Aufenthalte in Rom am Dom, Caßa Lbmbabdi oder Mabzi, beide
nach 1550 zeigte A., was er als Architekt ver- mit Hallenhöfen, Palazzo Bernardini (1560)
mochte; der Stil, in dem er seine Bauten aus- und P3132710 Orsetti I" der V13 S- Glllstina,
führte, war schon damals vollständig entwickelt. beide mit reichem Portab Volterra ist
Zu seinen besten Werken daselbst gehören ; Der nafih Seine?) Entwurf der Schone Hof der Badiß
Palast am Corso, 1556 (nach der Bezeichnung de Monacl gebaut
am Palaste) für die Familie Ruccellai von Flo- Mannigfach war A. auch nach 1560 über seine
rcnz erbaut, später im Besitze des Kardinals Heimat Florenz hinaus beschäftigt, wie in Siena,
Gaetani, dann der Familie R u s p oli (jetzt Caffe wo sein Name für kleinere Arbeiten uns erhalten
Nuovo); er wurde erst unter Gregor XIII. (1572 ist, und Wiederholt in Rom, wo er seine bau-
-1585) vollendet, als Bart. Breccioli das Kranz- liche Thätigkeit begonnen. So wurde er noch
gosimse anfsetzte und Martino Lnnghi der Jün- von Sixtus V. (1585-1590) bei der Errichtung
gcre die stattliche Treppe errichtete. Hier schon des aus Theben angelangten Obelisk's, den der
die angeführten Merkmale: Grüsse der Verhiilt- Papst zum Schmucke des Pctersplatzes bestimmt
nisse bei einfacher Gliederung, Fenster mit hatte, zu Rathe gezogen. Das Ereigniss be-
mächtigen Krönungen, zum Theil mit gebauch- schaftigte damals die ganze Künstlerwelt, von
Meyer. Künstler-Lexikon. I. 83