Bartolommeo Ammanati.
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von Ehre und Ruhm zu dessen Seiten, zu den sich nun in Gemeinschaft mit Vasari, von dem
Füssen Wissenschaft und Arbeit und über ihm die Entwürfe herrührten, dem Werke unterzog.
die Unsterblichkeit in drei Genien, Auch die- Michelangelo erwies sich bei dieser Gelegenheit
ses Monument fertigte Aininanati. Es befindet gegen den jüngeren Meister doppelt gütig.
sich noch in jener Kirche, ganz von Marmor; A. hatte einst in Florenz mit Nanni di Baccio
nur die Statue des Benavides ist aus Thon, da Bigio Zeichnungen des Michelangelo einem von
an ihre Stelle eine aus Erz treten sollte. Die In- dessen Schülern entwendet. Die Sache war vor
schrift gibt die Zeit an, da das Denkmal gesetzt Gericht gekommen und zwar als jugendliche
wurde: Marcus Mantua Benevidius etc. Mauso- Unbesonnenheit behandelt, immerhin aber von
leum hoc sihi vivens iieri curavit Mcnse Majo Michelangelo selber übel vermerkt worden. Den-
MDLXVI; ausserdein noch den Namen des Künst- noch empfahl er nun den Meister, und seitdem
lers. stellte sich zwischen beiden ein Verhältniss her,
Noch vor Errichtung dieses Werkes hatte sich Worin dei" iiiteie dem jüngeren w tietz einzelner
A. in Loretto vermält. Der Ruf seiner Tüchtig- Streitigkeiten: Seine Gunst lind Empfehlung fert-
keit als Bildhauer muss schon gegen Ende den wahrend angedeihen liess und ihm dieser dafür
vierziger Jahre in Italien verbreitet gewesen in Liebe und Verehrung Sein Leben lang Zuge-
sein. Es wird erzählt, dass Antonio Battiferri innn bnen- A- fertigte an jenen Denkmälern
aus Urbino, der seine sehr anmuthige und unge- insbesondere die Niseiieiliigureu der Religion
Wöhnnch begabte Tochter Lanm (gen 1523) mit und der Gerechtigkeit, sowie die liegenden Sta-
einem Manne von hervorragender künstlerischer inen der Veisininenen- Nachdem dieses Werk
Bedeutung verbinden wollte, diese Ehe dem Vdiiendet W313 iieee_dei'_PdPSi_ diiieii ihn und
nlnistel. Vorgeschlagen habg wie dem auch Sei) Vignola den Brunnen in seiner Villa vor der Porta
A. hatte das seltene Mädchen wol schon am Hofe dei Pdlddid an der Vin Finnnnni dnsinnien- der,
von Urbino kennen gelernt, Wo sie zu den Damen nden der Zeiennnng Vnsniiis begonnen: mit Vei"
der Ilnnzngin Vittnrnt Farnese gehörte; die schiedenen alten und modernen Statuen verziert
Wünsche den Vaters mögen dann die Heirat um wurde und von der Hand Ammanatiis insbeson-
so leichter zu Stande gebracht haben. Ungern deie einige tiiiniiitiiige Kindeiiignien erhielt-
liess die Herzogin die junge Laura, die sich als Nach Vollendung dieser Arbeiten begab sich
Dichterin damals schon auszeichnete, späterhin A. gegen das Ende der fünfziger Jahre wieder
zu ansehnlichem Ruf kam und von Bernardo nach Florenz; er meinte in Rom für seine
Tasso der Stolz Urbinois genannt wurde, von Werke nicht nach Verdienst belohnt zu sein und
sich gehen und trug ihr lange nach, dass sie ihren dachte in der Heimat es besser zu finden. In der
Hof hatte verlassen können. Die Vermälung That wurde er von dem Herzoge Cosimo I.
fand am 17. April 1550 in der Santa Casa zu freundlich aufgenommen und ihm zunächst für
Loretto Statt. A. scheint mit der begabten Frau den grossen Saal des Palazzo vecchio die Er-
auch geistig innig verbunden gewesen zu sein, richtung eines Brunnens übertragen, mit sechs
und wie wir noch sehen werden, in seinen An- allegorischen Kolossal-Statuen, welche sich auf
schauungen manchen Einfluss von ihr erfahren das Wasser und seine Entstehung beziehen
zu haben. (Juno, Ceres, aus deren Brüsten das Wasser
Gleich nach der Hochzeit begab er sich nach quillt Fluss Arno, Quelle des Pdrurtsses, Stadt
R 0m y WO er gchon Vorhgr ginma], noch zu Leb- FlOTGIlZ und lIllt dem Wahlspruche
Zeiten Paul's III. (-1-1549), sich aufgehalten und des Herzoges: eine ziemlich willkürliche Zu-
einige dekorative Arbeiten zu der Aufführung Snnllnßnstellung in der Wßiäe jener Zeitl- Der
einerKomödie im Palaste Colonna geliefert hatte. Brunnen kam jed0oh nicht in den Palazzo veeehio
Nun nahm el- seinen Wohnsitz für längere Zeit und wurde vom Grossherzog Franz I. nach Pra-
dasclbst, um sich mit besonderem Fleisse auch tßlind Versetzt, Vuu WO dann Späterfßiiiigd Steh
den architektonischen Studienzuzuwenden.Doch tuen in den Garten des Peidznd Piiii kamen-
betrachten wir vor den Leistungen des Baumei- Duun fertigte er für den von Trlboin nrbnnten
sters erst noch seine übrigen plastischen Arbei- Brunnen Zu 0 ii iiteiin eine 120105531? Erzetnine
ten. Zunächst betheiligte er sich an den Grab- des Hßrkulef, wie er den Antnns erwürgt, Welch
denkrnälern, Welche Papst jnlins 111 (1559- letzterer gleichsamin FolgedesDruckes aus dem
1555) für seinen Oheim den Kardinal Antonio Munde Wasser drgiefet {wie man init geübt be-
de' Monti und seinen Grossvater (nach An- merift iifit, ein Sewdnnnnnes Metrik ini deeseii
deren Grossoheim) in S. Pietro in Montori 0 Trivialitat die mittelmassige Ausführung keinen
errichten liess. Die Ausführung des Monumen- Ersatz bietet: wenn dnen das Weinvnn Mienen
tes des Kardinals war schon dem Raffaello da nugdlo geruiiiiit wurde? feiner iiii dieselbe Stadt
Mnntelupo übergeben gewesen ; da, aber Michel- die bronzene Riesenstatue des vor Kalte zittern-
ungelo, welcher mit der Besorgung der ganzen den Apeiiuiu, ebenfalls ein Brunileiiiigiii- in die-
Angelegenheit vom Papste betraut war, an den selbe Zeit fallen noch die Bronzestatuen eines
Arbeiten dienen Meisters für das Grabmal Ju- Mars, einer Venus und zweier Knaben (unseres
lius II. in S. Pietro in Vincoli kein Gefallen fand, WiSSenS nicht mehr erhalten)-
wandte er die Bestellung dem Aminanato zu, der Wir fügen hier gleich seine übrigenplastischen