622 Miohel Angela Amerigi.
später von Anton von Dyck hineingemalt sein,
wobei er die Färbung Caravaggids nachahmte.
65) Geisselung Christi. Halbiig. Von Caravage
gio? Eher von einem Nachfolger.
66) Jesus als Knabe unter den Schriftgelehrten
Von Caravaggio?
Maria mit dem Kinde und der hl. Anna,
im Katalog dem Meister zugeschrieben, ist
nicht von ihm. Miindler (Recensionen,
IV. 114) war geneigt, das Bild für einen
Aless. Tiarini zu halten.
In Wien, Liechtenstein:
67) Frau, welche eine Laute stimmt. Schönes
Bild aus der ersten Periode des Meisters.
s. Stiche N0. 75-77.
68) Maria mit dem Kinde. Kleine Fig. Zweifel-
haft.
69) Herodias mit ihrer Mutter und dem Haupte
des Täufers, ebenfalls zweifelhaft.
In Pest, Galerie Esterhazy:
70) Musizirendes Paar, der Mann mit einer
Flöte, die Frau mit einem Tamburin.
71) Selbstbildniss des Meisters, mit der be-
zeichnenden Inschrift:
Da Caravaggio son pittor meschino,
Che il mio ritratto per un par di polli
Qual lo vedete, feci al Sansovino.
In Berlin, Museum:
72) Grablegung Christi. Aus der Galerie Giu-
stiniani.
73) Christus am Oelberge, den Petrus auf-
weckend. Aus derselben Galerie.
74) Matthäus, das Evangelium schreibend, wo-
bei ihm ein Engel die Hand führt. Aus der-
selben Galerie. Es ist dies die Altartafel,
welche aus S. Luigi de" Francesi entfernt
wurde und dann in den Besitz des Marchese
Vinc. Giustiniani kam. Im Besitze von des-
sen Familie blieb es bis zum Verkauf der
ihr gehörigen Sammlung im J. 1815. Das
Bild hatte wol hauptsächlich wegen der
iibereinandergeschlagenen Beine des auf
einem Stuhl sitzenden Apostels Anstoss
erregt.
75) Amor im Knabenalter und mit Geierflügeln;
er hat sich von seinem Lager erhoben und
tritt mit übermüthigem Ausdruck verschie-
dene Geräthe mitFiissen, welche die Zeichen
eines geistigen und hohen Lebens sind.
Aus der Galerie Giustiniani. Gutes Bild
des Meisters.
76) Gegenstück zum vorigen: Amor von einem
gehzrrnischten Genius überwunden; rechts
im Mittelgrunde Pluto, den Zweizack in der
Rechten. Der rächende Genius soll wol den
Tod bedeuten, nicht, wie man auch geglaubt
hat, die himmlische Liebe. Letztere Auf-
fassung war dem Meister sicher fremd. Aus
derselben Galerie.
77) Weibliches Bildniss, angeblich die römische
Kurtisane Phyllis. Aus derselben Galerie.
78) Männliches Bildniss in schwarzer Kleidung.
Aus derselben Galerie.
In Dresden, Museum:
79) Petrus verleugnet den Herrn. Sicher nicht
von C. selbt.
80) Hi. Sebastian.
81) Junger Krieger, von zwei Kameraden im
Kartenspiel betrogen. Gutes Bild des
Meisters. s. Stiche N0. 73 u. 74.
82) Zwei junge Frauenzimmer mit einem Manne
Karten spielend. Aecht?
83) Wachtstube mit Kriegern beim Kartenspiel.
Wol nur von einem Schüler oder Nach-
ahmer.
In München, Pinakothek:
84) Sterbender hl. Sebastian in dunkler Land-
schaft. Kniestück. Wenn von Caravag-
gio, liegt das Bild zwischen der ersten und
zweiten Periode. _s. Stiche N0. 52.
85) H]. Jungfrau , knieenden Pilgern das Chri-
stuskind zeigend. Vielleicht das Bild aus
S. Agostino zu Rom s. Text II und Stiche
N0. 13.
86) Anbetung der Hirten. Früher Altartafel in
der Frauenkirche zu München.
87) Dornenkrönung. Kniestüek. Wirksames
Bild aus der zweiten Periode.
In Cassel, Galerie:
88) David mit dem Haupte des Goliath.
89) Pilatus, seine Hände waschend.
90) Zigeunerin, einem spanischen Krieger weis-
sagend. Gutes Bild des Meisters.
91) Orgeldreher mit einem Knaben.
92) Violinspieler mit einem Glase in der Rechten.
93) Prometheus mit dem Geyer.
In Stuttgart, Museum:
94) Der Zinsgroschen.
95) Soldaten beim Würfelspiel.
96) Petri Verleugnung.
In der Galerie Orleans befanden sich drei be-
rühmte Gemälde des Meisters: das Selbstbild-
niss mit dem Spiegel, wovon im Texte die Rede
war, ein Flötenspieler und Opfer Abrahams
(letzteres angeblich für Kardinal Maffei Barbe-
rini gemalt), wahrscheinlich alle drei von der
Königin Christine in Rom erworben. Sie sind
vermuthlich in England geblieben; und viel-
leicht ist das Selbstporträt dasselbe Bild,'das
beim Verkaufe der Sammlung Orleans in Eng-
land Mr. E. Coxe unter dem Namen nDer Traum
Garavaggidsn erwarb. Auch das vorzügliche
Bild, das sich früher in La Motta befand
(s. Text], ist jetzt in England. In der Galerie
Giu stin iani war noch ein namhaftes Gemälde
des Meisters, die Ungläubigkeit des Thomas,
das nach Bellori für den Marehese Vinz. Giu-
stiniani gemalt war und von Caravaggio selbst
radirägsein soll. Letzteres ist falsch; s. Stiche
N0.