Ferrante Amendola.
sen Sammlung im J. 1864 um 26 f. 5 Sh. ver-
steigert wurde. Waagen fand in dem Bilde einen
untergeordneten Meister in der Kunstweise,
welche gegenEude des 15. J ahrh. die herrschende
war.
Michel Angele Amerigi. 61;?
s. Waagen, Treasures of Art in Great Britain.
III. 378. F. B. Seguier, Dictionary etc.
(wo wol unrichtig Amedula geschrieben ist].
x
Amendola. Fcrrante Amendola (Am-
mendola), Maler von Neapel, i- über 60 Jahre
alt um 1724. Schüler des Solimena malte er in
dessen Manier und in derjenigen Giordands,
aber mit mittelmässigem Geschick und roher,
Flüchtigkeit, in verschiedenen Kirchen Neapels
(in S. Maria. di Montevergine 2 grosse Bilder im
Chor und die Kuppel, kleinere Bilder in S. Eli-
gio und S. Maria Egiziaeal. Ein energisch gemal-
tes, aber karikirtes Bild von ihm, eine Quäker-
versammlung, war in der Kränner-Miiller'schen
Sammlung zu Regensburg, welche 1869 unter
den Hammer gekommen (dasselbe befand sich
vor 1835 in der Münchener Galerie).
s. Dominici, Vite dei Pittori etc. Napoletani.
Napoli 1840 1846. IV. 544. Lützow,
Zeitschrift für bild. Kunst. IV. 192.
x
Amentia. Martin de Amentia aus demi
Gebiet von Regil setzte den Bau des Pfarrthur-
mes von Gurtaria. in Guiguzcoa nach dem Tode
des Buztinobiaga, 1529, anfangs allein und seit
1571 mit Meister Vicente Zahube fort.
s. Llaguno y Amirola, Not. I. 182.
Fr. W. Ungar.
Amerighi: Amerigo Amerighi, Gold-
schmied des 15. Jahrh., von Benvenuto Cellini
in der Vorrede zu seiner Abhandlung über die
Goldschmiedekunst als unübertroifen in der
Arbeit des Emails erwähnt. Bestimmte Arbei-
ten haben sich ihm bis jetzt nicht zuweisen las-
sen.
s. Üellini, Opere. III. (Due Trattati alle otto
pxincipali Arti delY Oreiiceria etc.) Milano 1811.
Proemio. LVII.
er
Amerigi. Michel Angelo Amerigi oder
M e ri gi (auch M 0 r igi), bei den Neueren meist
fälschlich Amerighi geschrieben, im J. 1569
zu Caravaggio, einem grossen Marktflecken in
der Provinz Bergamo geb. und daher gewöhn-
lich kurzweg Caravaggio genannt, war einer
der begabtesten Maler der Nachblüte und der
Begründer der naturalistischen Richtung, die in
entschiedenem Gegensatze sowol zur Manier der
herabgekommenen idealen Anschauung als zur
akademischen Wiederherstellung der Kunst
stand. Auch als Persönlichkeit ist Caravaggiü
merkwürdig, indem sein Charakter und sein Le-I
ben ein bezeichnendes Gegenstück seiner Kunst
bilden.
I. Die früheren Schicksale des Meisters und seine erste
Kunstweise.
A. war der Sohn eines Maurermeisters, der
ihn anfangs zu seinem Gewerbe erzog. Früh
mit dem Vater als dessen Gehülfe nach Mailand
gekommen, soll er dort bald, indem er die Wände
zu Fresken hcrzurichten hatte, eine ausgespro-
chene Neigung zur Malerei gezeigt und von den
Meistern, welche jene ausführten, die Anfange
seiner Kunst gleich praktisch erlernt haben.
Nachdem er sich dann vier oder fünf Jahre mit
Bildnissmalen abgegeben, floh er, wie weiter er-
zählt wird, in Folge von Handeln, wobei er einen
jungen Menschen tödtete, nach Venedig;
offenbar trat der gewaltsame und leidenschaft-
liche Zug seiner Natur frühe hervor. In Vene-
dig soll er namentlich die Werke Giorgiones
studirt haben, und in der That ist dessen Ein-
fluss, sowol was die Behandlung des Kolorits
als das Erfassen der Natur zu einer mächtigen
Erscheinung anlangt, in seinen früheren Bildern
bemerkbar. Von Venedig zog er nach Rom,
das damals mehr noch als früher zum Sammel-
platz aller namhaften Talente geworden. Allein
von Haus aus ohne Mittel gerieth er daselbst in
,Notl1; er sah sich gezwungen, als Gehülfe in
lden Dienst des Cavaliere d'Arpin0 (Giuseppe
jCesari) zu treten, der ihn zu untergeordneten
lArbeiten benützte, wie zum Malen von Blumen
.und Früchten. Möglich, dass dadurch sein Ta-
lent zu naturgetreuer Nachahmung geweckt
oder weiter ausgebildet wurde; doch ist sicher
auf diese kurze Epoche seiner Thätigkeit nicht
viel Gewicht zu legen.
Dagegen ist wahrscheinlich, dass die Malerei
des Cavaliere, der in Rom zu den gefeiertsten
Künstlern zählte, aber unter den Manieristen,
welche durch Schnellfertigkeit und leere Virtuo-
sität die Kunst immer rascher ihrem Verfalle
zuführten, einer der Aergsten war, die entge-
gengeetzten Eigenschaften seines Talents wach
rief und er um so entschiedener der Natur als
seinem Vorbilde sich zuwendete. Schon nach
wenigen Monaten verliess Caravaggio den Mei-
ster; eine solche untergeordnete Stellung mochte
ihm ohnedem nicht bchagen. Auch scheint ihn
wein Maler von Grotesken, Namens Prospero
(Prosperino dellc Grottesche) , bewogen zu ha-
lben sich einen selbständigen Verdienst zu su-
lchen; vielleicht derselbe, in dessen Werkstatt
'er (nach Baglione) eingetreten war, ehe er zum
Cavaliere kam. Mit diesem Prospero hielt er
nun eine Art Bildergeschäft, indem sie roh aus-
geführte Malereien so gut es ging an den Mann
brachten. Indessen kam er auch mit diesem
Handel nicht weiter, bis ein französischer
Kunsthändler seine Werke besser zu verwerthen
wusste. In dieser Zeit muss seine eigene Künst-
lernatur sich Bahn gebrochen haben, indem ihr
jene fabriksmässige Art nicht genügte und der
junge Meister nun Ziele anstrebte, die er, im
Gegensatze zu den bestehenden Schulen, als die