Ambrogio di Bindo Ambrogio da Milano. 605
delle Balestre. Auch bekleidete ermehrere Stadt- erwähnt. Dagegen war er zu Urbino, Ferrara,
ämter, und war 1406-1415 Aufseher über die wahrscheinlich auch zu Venedig und Perugia
Uhr, der er eine neue Glocke hinzufügte. Seit thätig, und in den beiden ersteren Städten hat
1416, wo er in den Oamaldulenser Orden getre- er ausgezeichnete Bildwerke hinterlassen. Er
ten zu sein scheint, hört man nichts mehr von ihm. gehört also zu den wenigen Mailändischen Bild-
Sein Bruder Benedetto di Bindo half ihm 1411 hauern, die ausserhalb ihrer Heimat ein Feld für
bei einem Fenster im Dom, von dem ihm auf sein ihre Wirksamkeit fanden , während zumeist den
Gesuch vier Fächer überlassen wurden. Florentinern undVenezianern die Arbeiten in den
s. Marlcläeäe, Memorie dei äittori Domenicani anderenitalienischenStädtenübertragenwurden.
etc"! 5 "F Milanesh dem e ü Suo tem" Ueber die Lebensumstände des Meisters ist
torw" P' 198" Dem" Dom 45." n" 22' ausser wenigen Familiennachrichten nichts wei-
Ambro , A Unget ter bekannt, als was sich den Denkmälern seiner
glm , "im 0510 {h Anal es" Gold" Thätigkeit und den lilittheilungen über dieselbe
dghmldt Ämd hmalneu? m Slena 11m 1490 von entnehmen lässt. Vor 1474 finden wir ihn in Ur-
ihn; 588mm ist dorägiad D032 Eelmiä sllbeimlm bino. Damals hatte Federigo da Montefeltro,
eo 831mm); ateneß el emi mal, eligezlem Graf von Urbino (Herzog erst seit 1474) zu der
Jener m1? einem Wappel" was? mit emer M3" Ausschmiickung seines neu und prächtig erbau-
donna m" dem Kmde: ferner eine Sllbeme Sta" ten Palastes Künstler aus ganz Italien berufen
tue des S" saYino I die f" mit Hülfe Seines soh" und von diesen übernahm Ambrogio allem An-
nes Antcnlo geafbeltet Fiat" Das säubern? schein nach die plastische Ausstattung insge-
Piedestal dazu enthalt Emaillen von Giovannl Sammt) insbesondere die Omamenmtion derThih
Tnrlmi und wurde 1414 angefert1gt' ren, Fenster und Kamine. Dieselbe ist in dem
S- Lßbarie, Histoire des A115 indllstriels- 11- schönen und reinen Geschmack der Renaissance,
460- 499- in jener mittleren Periode, welche noch die Fein-
F" W' Ungar" heit der Frührenaissance sich bewahrt und da-
Ämbrogioh Ambmglß oder Ambmsinß mit zum Theil die Fülle des zu seiner Höhe ent-
da verqerlQ War um 1400 Ingenieur beim wickelten Stils verbindet, entworfen und aus-
Dombau in Mailand und nahm als solcher am geführt Die Erhhdung ist reich, auch irn iign-
16. Dez. 1399, dann 1402 und wieder am 21. Jan. raieri Theii der Verzierung, mit dem Lanhwerh
1409 an verschiedenen Kommissionen Theil, und den Schwingungen der Arnhesken sind Trn-
welche Details des Baus und Projekte dazu zu phäen, Vögel und spielende Kinder in höchst
Prüfen hßttßrl- Der Metallarbeiter (Färber) 1165- anmuthigem Wechsel verbunden. Dabei sind in
Selben Namens, der 1425 in den Urkunden Vür- diesem Formenspiel die Abzeichen des Fürsten,
kßmmt, War Vielleißhf ein Arlderer- der I-Iosenbandorden und der Orden des golde-
s. Nava, Memorie e Documenti etc. del Duomo ncn Fliesses, sonstige Embleme und sein Bild-
di Milalw- PP- 33- 132- 1'31- 293- niss auf das Glücklichste angebracht; man sieht
F" W- UWC" aufs Neue, wie das hohe bildnerische Vermögen
Ambroglo. Ambrogio, Goldschmied von der Meister jener Epoche in dem Linienrythmus
Mailand. Er war der Vater des Bildhauers An- der Ornamentation alle Motive ebenso schön als
drea Riccio (Rizzo, geb. 1470), der so von sei- charakteristisch zu verwerthen wusste. Auch
nem krausen Haare hiess; der Familienname war von Seiten der Zeichnung und Modelliruug er-
Briosco (s. diesen). Von einem Ambrogio weist sich Ambrogio, der zugleich an Ghiberti
und seinem Bruder Battista beiinden sich noch und an Sansovino erinnert, als einen der ersten
einige Goldschmiedearbeiten in S. Antonio zu Künstler der Zeit, wie er andererseits in der
Pßdlla; 0b jener der Obige Ambmgiß, lässt Sich Anwendung von Farbe und Gold ein damals
nicht ermitteln nicht häuiiges Verständniss für die Verbindung
s. Gonzati, La Basilica di S. Antonio. I. 139. von Plastik und Malerei zeigt. Daher hebt mit
f" Recht auch Arnold (s. Literatur) ebenso den
Ambrogio. Ambrogio da Milano (auch Ideenreichthum in der Komposition als die vfeine
Ambrogino, und da er wahrscheinlich der und empfundene Durchbildungu hervor: Und so
Familie Baroccio angehörte, derselbe wie Am- mannigfaltig die Ornamentation auch 1st, bald
brogio Barocci oder Ambrogio d'Antonio voll und prächtig mit denrreiehen Schmuck der
Baroccio) , vorzüglicher Bildhauer Oberita- Kriegswaifen, bald von hochster Zlerllchkeit in
liens aus der zweiten Hälfte des 15. J ahrh. , der einfachen Rankenschlingungen oder 1m Aufbau
lange Zeit nicht nach Verdienst geschätzt war, von Gefassen, Gewachsen und Gethier: überall
weil man ihm wol die Ausführung eines seiner verbindet sich mit dem treuesten Naturstudium
Hauptwerke, nicht aber die Erfindung und Zeich- stilvolle Anordnung und Durchführung A118
nung zuschrieb. Obwol zu Mailand geb, wie der Fülle dieses Schmucks, der durchgehends
SeinName angibt, scheint er merkwürdigerWeise von fast gleicher Anmuth und Vollendung ist,
daselbst nicht gearbeitet zu haben; er wird un- lässt sich Einzelnes nicht hervorheben; doch
ter den vielen Bildhauern, die im 15. Jahrh. am sind besonders schön das Hauptportal, die Skulp-
Mailändcr Dom beschäftigt gewesen, nirgends turen auf der Haupttrcppe, das Friesornament