J uan Alvarez
Don Manual Alvaxez.
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die er die korinthische Ordnung als die ange-
messenste in Anwendung bringen wollte. Aber:
auch den Bogen vor dem Thore führte er in der-3
selben Weise aus, und überbot überhaupt denl
plateresken Bau des Ezquerra, von dem nament-
lich die Seiten-Fassaden herrühren. Die andre
Kirche welche er vollendete, war die Pfarrkirche
von Miajadas, deren Hauptfassade Ezquerra. noch
halbgothisch aufgeführt hatte. Hier fügte Alva-
rez die Südfassade mit vier dorisehen Säulen
hinzu. Den Bau des Chors (capilla mayor) begann
er laut Inschrift 1606, nachdem er die übrige
Kirche 1603 vollendet hatte. Ausserdem baute
Alvarez in Plasencia die berühmte Treppe im
Kloster S.Vicente mit ihrer Laterne. Auch wird
ihm dort die Sakristei zugeschrieben.
s. Llaguno y Amirola, Not. III. 24.
Er scheint nicht der gleiche Künstler zu sein
mit: Juan Alvarcz, Goldschmied in Sala-i
manca, der im Dienst des Prinzen Don Carlos
war und in den besten Jahren starb, ohne ein
Denkmal seiner Geschicklichkeit zu hinterlassen.
Er soll einer der ersten gewesen sein, die in Sil-
berarbeiten den plateresken Mischstyl verbann-
ten und die antiken Formen in Herrerais Weise
zur Anwendung brachten.
s. Cean Bermudez, Dicc.- Llaguno y Ami-
rola, Not. III. 106.
F1. W. Unger.
Alvarez. M a n u e l A l v ar e z, der ältere, Bild-
hauer und Schüler des Juan de Juai, arbeitete
mit andern Mitschülern an dem Tabernakel der
Pfarrkirche von Santoyo, das Sebastian Cordero
de Nevares der Sekretär Philipps II., von Juai
machen liess.
s. Gean Bermudez, Diec.
Fr. W. Ungar.
Alvarez. Manuel Alvarez, Jesuit und
Maler, 1616 zu Goa in Portugal. Von ihm war
daselbst im Jesuitenkloster Die Bekehrung des
hl. Paulus.
sliaczynski, Dict. x
Alvarez. Lorenzo Alvarez, spanischer
lllaler, Schüler von Bartolome Cardueho, dem
er nach Valladolid und llladrid folgte. Um 1638
liess er sich in Mureia nieder, wo er S Bilder für
den Hauptaltar der Kapelle der Empfiingniss im
Franziskanerkloster und vier andere für die Sa-
kristei malte. Die Gegenstände dieser Arbeiten
sind dem Leben Christi und Mariä entnommen.
Cean Bermudez lobt die Farbe und Zeichnung.
A. malte auch eine hl. Familie für dasselbe
Kloster.
s.CeanBermudez, Dicc.
P. Lefort.
Don Manuel Alvarez, der jüngere, aus
Salamanca , Bildhauer. Geb. 1727 , gehörte er;
einer Zeit an, wo in Spanien nach dein Ablebeni
der grossen Meister des 17. J ahrh. die Bildhauer-
kunst in den tiefstenVei-fall gerathen war. Doch
zeichnete er sich so sehr durch das Streben nach
antiker Form aus, dass ihn die Künstler den
Griechen nannten, und in sofern ist er Einer von
Denen, welche den Umschwung, der gegen das
Ende des 18. Jahrh. eintrat, vorbereitet haben.
Er machte seine ersten Studien in seiner Vater-
stadt mit Simon Tome Gavilan, und dann mit
Alexandro de Castro. Da ihm jedoch dieser Un-
terricht nicht genügte, begab er sich nach Madrid
in die Schule des Felipe de Castro , der ihn bald
bei den Statuen der spanischen Könige beschäf-
tigte, welehe den neuen Palast krönen sollten.
Sein Witerieh und Wallia fanden Beifall. De
Castro überliess ihm, da er selbst kränklich war,
drei von den vier Cherubim, die er für die königl.
Kapelle zu machen hatte , und A. erledigte sich
dieser Aufgabe so gut, dass er auch weiter bei
der Vollendung der Kapelle verwandt wurde.
Bald galt er für einen der besten Schüler der
Akademie San Fernando. Bei der feierlichen Er-
öffnung dieser neuen Anstalt 1752 liess man ihn
vor Aller Augen modelliren. 1754 gewann er
dann den ersten Preis, der mit einer Pension
behufs seiner Ausbildung in Rom verbunden
war. Doch gestattete ihm seine schwankende
Gesundheit nicht, davon Gebrauch zu machen.
Seine raschen Fortschritte aber erwarben ihm
schon nach drei Jahren 1757 die Aufnahme als
Akademiker und 1762 die Stelle eines Vizedi-
rektors. Er nahm darauf an dem Konkurse für
die Reiterstatne Philipps V. Theil, welche König
WKarl III. aufstellen lassen wollte. Politische Ver-
Ähältnisse verhinderten die Ausführung dieses
Unternehmens eben so, wie später die von Karl IV.
beabsichtigte Aufstellung einer Reiterstatue
lKarls 111., zu welcher Alvarez sein Model um-
igestalten sollte. A. wurde 1784 Direktor der
Akademie, 1794 Hofbildhauer, starb aber schon
1797 nach mehrjährigem Krankenlager.
Die Werke, die er hinterliess, sind zahlreich.
In Salamanca an der Aussenseite des Portals
der beschuhten Augustiner die Büsten der Stifter
dieses Klosters, bei den Minoriten die Statue des
seligen C araciolo"; in Ma drid am neuen Palaste
ausser den schon genannten Königsstatuen ein
Medaillen mit der Darstellung des Kriegsraths;
in der königlichen Kapelle ausser den drei Che-
rubim in Stuck zwei Kinder in den Liinetten des
Fensters über der Thür, ebenfalls in Stuck, die
Statue der Conception und der Christnsaltar,
ferner für die Prämonstratenser die steinerne
Statue des hl. Norbert über dem Giebel des Por-
tals dsr Kirche, im Oratorium del Salvador der
von Engeln getragene Thron mit dem Heiland
über dem Hochaltar, und für einen andern Altar
Engel, die eine Schrift halten, in S. Isidro el real
die Statue des Glaubens für den Hochaltar, auf
dem Prado die vorzüglich hoch geschätzten vier
Statuen der Jahreszeiten an dem Apollobrunnen
nicht aber auch die kolossale Apollostatuc in der
Mitte desselben, die von Alonso Vergaz herriihrt.
Nach seinen Modellen wurden für den Altar im
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