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Henkersknechte, und sein hl. Franziskus geher-
det sich mit leidenschaftlicher Verzückung. Und
weil der Meister die volle Lebendigkeit der Dar-
stellung noch nicht zu erreichen vermag, geht
der Ausdruck des Leidens bis zu einer abstos-
senden Uebertreibung und Erstarrung, die das
gerade Gegentheil von jener Anmuth ist, welche
manche seiner Madonnen und Engel haben.
er Crowe und Cavalcaselle.
Verzeiehniss seiner Werke.
1) 1458. Altartafel in S. Franeeseo zu
Diruta: Madonna auf einem marmornen
Throne sitzend, zu beiden Seiten anbetende
Engel; die Heiligen kniend. Der Donator
trägt in seiner Hand eine Rolle mit der In-
schrift: Jacobus Rubei de Derueti hoc
opus p. a. Am Sockel des Thrones
der Madonna: NICOLAUS FULG PINXIT
MCCCOLVIII. m12 Sehr beschädigt. s. Text.
2) Fahne für die Brüderschaft von S. Anto
nio Abate zu Diruta. Auf beiden Seiten
auf Goldgrund bemalt; sehr beschädigt. Auf
der einen Seite: der hl. Antonius thro-
nend mit zwei Engeln, welche über sei-
nem Haupte die Mitra halten, vorn kniende
Mönche und oben der gekreuzigte Christus
mit Engeln; auf der andern: die Gc is s e-
lun g, darunter die hh. Egidius und Ber-
nardino.
3) Kreuzigung und die Hälfte einer Ma-
donna und eines Evangelisten. Auf Lein-
wand. Bruehstück. In S. Orispino zu
A s s i s i.
4) Fahne in der Brüdersehaft S. Crispino
dasclbst. Die hh. Franziskus und Klara mit
einer Anzahl der Brüder unter ihrem Man-
tel; darüber Madonna, über deren Haupt
zwei Engel die Krone halten. Auf der an-
deren Seite : Hl. Rufinus thronend zwischen
den hh. Viktor und Ludwig; unterhalb zwei
Szenen aus der Legende des Rufinus. Be-
schädigt. s. Text.
5) Fahne, genannt die Fahne der Pest, früher
in S. Francesco zu Assisi, jetzt in der
Sammlung Ramboux zu Köln. s. Text.
6) Altartafel im Dom zu Assisi. Das Mit-
telbild , jetzt in eine runde Form gebracht:
Madonna mit Kind und Engeln; an ihrem
Throne die Inschrift: PUS NICOLAI DE FULI
N0 MCCOGL Der eine Seitenflügel:
die hh. Pietro Damasio und Cassiano; in
dem Giebel darüber Jungfrau und drei Se-
raphim. Der andere Seitenflügel : der hl. Lo-
renz und ein Bischof; in dem Giebelfeld
darüber der verkündende Engel zwischen
zwei Seraphim. Predella: drei Szenen aus
dem Leben des hl. Ruünus. s. Text.
7) 1465. Altar-tafel, in getrennten Bildern mit
selbständigen Nummern, in der Brera zu
Mailand. Das Hauptbild: Madonna mit
Kind in einem Engelchor, bez.: NICOLAUS
FULGINAS PINXIT MeeeeLxv; ausserdem die
hh. Franziskus, Bernardino, Ludwig und
Sebastian. Dazu gehören noch die Giebel-
felder: Christus am Kreuz mit vier Engeln,
die hh. Hieronymus , Antonius, Johannes
der Täufer und ein vierter Heiliger. Die
Fig. etwa 2,3 lebensgross. s. Text.
8) 1466. Verkündigung, mit den hh. Phi-
lipp und Juliana und den knienden Mitglie-
dern einer Brüderschaft. Mit der Inschrift:
Sotietas SS. Aiiuntiate fecit Iieri hoc opus.
A. n. MCCCCLXVI. Auf Leinwand. Bestellt
von der Brüderschaft der Annunziata, dann
Altarbild in S. Maria Nuova zu Peru-
gia , jetzt in der G aleri e daselbst. s. Text.
9) 1466. Mehrere Tafeln von einem Altar-
werke, im Museum desVatikans zu Rom:
sechs Heilige, in der Reihe darüber gleich-
falls sechs, diese nur als Halbfiguren. In der
Mitte des Giebelfeldes eine Pieta, Heilige
und Engel in den Seitengicbeln. Weitere
vierzehn Heilige in der Predella, darunter
nochmals siebzehn Weibliche Heilige, alle
diese nur Halbfig. Bez.: NICHOLAUS FUL-
GINAS MCCCCLXIIIIII. Das ganze Gemälde
befand sieh früher in Montelpare. s. Text.
10) Kleinere Altartafel, ebenfalls im Vati-
kan; im Mittelbilde die Kreuzigung, in den
Fliigelbildern Johannes der Täufer und drei
Heilige; in dem mittleren Giebelfelde die
Auferstehung. s. Text.
11) Ma donna del Soccorso in der Galerie C 0
lonna zu Rom. s. Text.
12) Altartafel im Monte di Pieta zu Rom:
Jungfrau mit Kind im Mittelbilde, Heilige
in den Seitenilügeln. In den Giebeln Cherub-
köpfe in Medaillons.
13) 1468. Grosses Altarwerk in der Kirche del
Castello zu S. S everine. Mittelbild:
die Jungfrau mit Kind und Engeln zwischen
den hh. Jakob, Severino, Franziskus und
dem jugendlichen Hubert. In den Giebeln:
der Heiland mit Seraphim, Daniel, Jeremiah
und Verkündigung. Die Predella Christus
mit Oherubim zwischen zwölf Aposteln ist
nicht gemalt, sondern in Relief. Bez. : NICO-
LAUS FULGINAS PINXIT. MCCCOLXVIII. Die
Malerei ist vielfach restaurirt. Auch dies
Bild gehört, wie die vorhergehenden (N0. 9
zu den untergeordneten Arbeiten des
Meisters.
14) 1-168. Doppelbild im Museum zu Karls-
ruh e, von einem auf beiden Seiten gemal-
ten Banner in der Kirche S. Gregorio zu
Assisi. Ursprünglich auf der einen Seite:
der hl. Gregorius als Bischof auf dem Throne,
zu seinen Fiissen kniende Männer und
Frauen einer Brüdersehaft; darüber die Geis-
selung, bez.: noPUs NICOLAI FUL-GINATI
MGCCOLXVIII. Auf der anderen Seite: oben
der Tod mit der Sense (darüber ein Zettel
mit den Worten: terram teris, terram geris,