Alitä
Altichiero.
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Andrea Belvedcre, dessen Bilder er meistens Felice, früher S. J acopo, in der Basilika des
kopirte. hl. Antonius zu Padua (gen. Il Santo). Es ist
s. Bei-n. de Dominici, Vite dei Pittori etc. eine ausgedehnte und bedeutende Arbeit: an der
Napoletani. Napoli 1840-1846. IV. 399. Ilauptwand die Kreuzigung mit allen dazu ge-
ii hörigen Episoden (den würfelnden Kriegsknech-
Ältllelll- Althelni Vßn einem dellteehen ten, Maria mit den Frauen, vielen Nebenfiguren
Meier dieses Namens, del" 11m 165d gelebt hellen u. s. zu beiden Seiten über zwei Grabdenk-
und Schüler des Selveter Rosa gewesen Sein mälern eine Pieta und eineAufcrstehung Christi;
Seil, Walen Sehen 1753 in der Sammlung Cdlenlle acht Lünetten mit Szenen aus der Geschichte
Zll Rein drei LtlndSehtl-ften und Vier Mttfinen- des hl. Jakob, dem die Kapelle früher gewidmet
Der Name eines solchen Malers ist uns sonst War, und viel- weitel-eu Darstellungen aus der-
nicht begegnet; Vielleieht Würde derselbe lln- selben Legende und zehn Medaillons mit Heili-
iihhtig gelesen- gengestalten. Alle diese Malereien sind erhal-
s. Oatalogo etc. della Casa Colonna. Roma 1'783. ten, aber beschädigt sowol durch die Unbilden
Bryan, Bieärenllieei end Cfitißel Dietin- der Zeit als durch die Restauration, welche zu-
hiiiY New Eii- bY Siahiey- London 1865- letzt 1773 Francesco Zanoni mit ihnen vernahm;
i bei denen der Ostwand Iiel das schon dem Ano-
Alilielliefd- Altielliele (Aldighieid. Al- nymus des Morelli auf. Bestellt war die ganze
digieii) de zeVid, Meier, Velnllltllliell Vdll Arbeit ohne Zweifel von Bonifazio Lupi Mar-
ZeVin Eehiiltig, einem Delfe in der Nähe von chese von Soragna, der die Kapelle gegründet
Vhidnd, geb- in de? Mitte des 14-. Jehrh- lind hatte, wie aus dem noch erhaltenen Vertrag vom
abwechselnd Ziiveidne lind Piidlld ihiiiig- Meik- 12. Febr. 1372 zwischen ihm und dem Architek-
Wnldis ist, dass Sein Name beiden ältesten Be- ten ADLiPiOIO von Venedig (s. diesen) erhellt.
richterstattern über die dortige Kunst immer in 1331113011 erledigt sich der alte Bericht des Mi-
Verbindung init demjenigen des Jeeepd AVenZi chele Savonarola (s. Literatur), der die Fresken
auftritt. S0 erzählt Vasari , dass Altichiero in in digggl-Kapelle dem Bolognegen Jacopo Avan-
dem vgrossen Saales des Palastes der Scaliger zu tii zu3gh1-gibt_
Verona: indem Henne dei" Gieielnseieghi de" Diese Malereien zeigen durchweg denselben
selbst iind in der Kapelle _S- Gidigidzii Phdha Stil in der Anordnung, Behandlung und im Vor-
Fresken malte, iihd ihgi Jedesmiii hihzhi dass trag, wenn auch einige Theile schwächer aus-
ebeh doih Avahzi beschäftigt War? und ebenso geführt sind als diejenigen, welche sich zunächst
meldet der anonyme Verfasser der von Morelli dem Auge des Beuchuuers beündeu_ Der guuuu
herausgegebenen Handschrift (über obßritßlie- Zyklus ist bei weitem das beste Denkmal der
hihnhe Kunstwerke des 15- JehThcS-Literetliidi norditalienischen Kunst jener Zeit und weist
WO er die diheiien Altiehieidie in der Kapelle dem Maler sowie der Schule von Verona eine
S- jleedldd (Jetnt Fellee) und in deniiiaile der hohe Stelle an. Nicht nur zeigt sich der Künst-
KeiSeiÄJetZt Blllllethek) F11 Pedne erwähnt, dass ler im Besitze der grossen Gesetze , welche für
Avhhzi sein Gehiiife bei diesen Maieieieh Wei- die Komposition unentbehrlich sind; sondern er
Verschiedene Schriftsteller haben dann versucht, bewährt auch eiue große Kraft der Iuuiviuuu-
dein Altiehield lind AVenZi, jedem Seinen lle" lisirung und eine besondere Geschicklichkeit in
stimmten Antheil an den Fresken in Padua zu- der Gruppeubi1duug_ Auch im Ausdruck bekuu-
zuweisen. Doch sind diese Bemühungen ohne dut er eine für jene Epoche bemerkenswerthe
Eifdlg gewesen; lind Vielmehr iniieeen Wii" jetzt Fähigkeit, wie andrerseits seine Zeichnung sehr
als nahezu erwiesen annehmen, dass Altichiero vul-geuchrittuu isu WO die Form von Iukul-rekt-
den Hdiipiahtheii an den Wdhdihnleieieh Zii P34" heit nicht frei ist, findet dieser Mangel einen Er-
dlle geliebt hiit- Insbesohdeie eigiht sich eile satz in einer gewissen Kühnheit der Bewegung
iillinndliellen Reehhiiiigsheiegeh, dass iiii J- 1379 oder in einer einsichtigen Beobachtung der Licht-
Altiehieio Von Bhhiiiizid Liilii Mniehese Vdn und Schattenwirkung. Der Fall der Gewänder
Soieghn fiii die Aiisihniiinä der Kellelle Vdn S- ist fast immer einfach und leicht; die Färbung
Jiienlid lind dei Sdkiietei Von S- Antdnid (Welche warm, weich und harmonisch. Dagegen fehlt es
1593 eingerissen Wurde) 792 Dukaten efhielt- an der Auswahl, an der Schönheit der Formen
Auf A. ist der Einfluss Giottds von grosser undVerhältnisse; eine noch unfreie Nachahmung
Bedeutung gewesen. Dieser hatte in Verona für der Natur ist allzu bemerklich. Darin stehen die
Can Grande, den Herrn der Stadt, und die Fran- Malereien der Kapelle S. Felice unter dem Ziel,
ziskaner gemalt; und ihm können wir die schö- welches das 14. Jahrh. an seinem Ende zu errei-
nen Bildnisse von Guglielmo von Castelbarco chen vermochte. Doch war der Mangel dieser
und Daniel Gusman zuschreiben, welche noch Eigenschaften allgemein zu jener Zeit, und selbst
den Chor von S. Fermo schmücken. Diese Werke zu Florenz kamen nur wenige Nachfolger Giottds
wurden Muster für die nachfolgenden jungen darüber hinaus.
Maler von Verona. und namentlich auch für Al- Zieht man die Einstimmigkeit in Betracht, mit
tichiero. Solchen Einfluss bekunden insbeson- welcher ältere Schriftsteller diese umfangreichen
dere die Fresken des Meisters in der Kapelle S. Fresken für eine gemeinsame Arbeit des Avanzi
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