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Albrecht Altdorfer.
werden. Sie sind wie es scheint, schon seit einer dem grossen Nürnberger, da in der Frauenholz'-
Reihe von Jahren grösstentheils spurlos ver- sehen Sammlung eine Rothstiftzeichnung war,
SOhWüIldGIl. Darunter befand sich auch ein "Visier den in ein Tuch gehüllten Kopf eines scliläfrigen
der Stadt Regensburga, das A. mit grossem Alten vorstellend, in dessen Zügen die allniälige
Fleisse gemalthaben soll, einköstlichcs Miniatur- friedliche Auflösung zur Ruhe trelflicli ausge-
bild (Dr. Hiltver überreicht in einerRathssitzung drückt gewesen sein soll, eine Zeichnung, welche
eine Sammlung der städtischen Urkunden und nach der Inschrift Dürer im J. 1509 unserm
Privilegien) und eine nschöne Handzeichnnngc Künstler geschenkt hatte. In Altdorfers Inven-
im sogenannten vgelben Buchs. Nicht minder tar befand sich eine Tafel, vhat der Albrecht
wurden die zahlreichen Gemälde, Kupfersticlie Irhergemaltu, ein Name, der aus Dürer verderbt
und Holzschnitte Altdorfefs welche sich in den zu sein scheint. Wie dem aber auch sein mag,
werthvollen Sammlungen des Fürst-Abtes Cö- war A. ein direkter Schüler Dürefs oder nicht,
lestin Steiglehner von Set. Emmeram und des jedenfalls wirkte dessen Kunst bestimmend auf
Wechselgerichtsassessors Kränner und in den ihn ein. Die Zeichnung, der knittrige Faltenwurf,
verschiedenen Kirchen von Regensburg befan- und die Komposition sind wesentlich nachDiirer
den, in alle Welt zerstreut. Zu Anfang dieses gebildet. Doch kann man nicht sagen, dass A.
Jahrh. (um 1819) sollen daselbst noch an 25 Oel- ein sklavisclier Nachahmer gewesen sei; er hat
bilder von A. in letzgenannter Stadt (im Ganzen sich im Gegentheil ganz eigenthüniliche Ziige
aber noch n7 2 Stücken von ihm) erhalten gewesen bewahrt. Er ist nämlich niehr_als_Diirer und
sein, während gegenwärtig auch nieht ein einzi- dessen nächste Schüler ein Kolorist, indem er die
gee äehtee Bild dieses Meisters in Regensburg Farbe malerischer behandelte und minder zeich-
mehr zu finden 13; nend verfuhr, als wir es bei diesen gewohnt sind.
Handschriften: Wapp enbuch von Einwoh- Naiiurhch Vfirsteheän wir hier den Ausfiruck KP-
nern der Stadt Regensburg (im Archive des histo- lorlsif blosiä im bedlngten Sinne! denn ein Kolfmst
rischeli Vereins daselbst N0. 11) und ehronolo- im eigentlichen Sinne war A- allerdlnss nicht
gische Reihenfolge und Wappen der Magistrats- Und ganz besonders hat er sich eine gewisse
Personen der Rßißhsßindt Rßäßnshnrg V- 5- 1219 Phantastik in Komposition, Beleuchtung u. s. w.
TeSPi 1259 bis Zinn -l- 1775 (ebeiilinl Blii" zu scharfen gewusst, die manchmal etwas son-
gärhu o; von äiuiä-llliä (ifn Städtiächegfää" derbar wirkt, oft aber auch eine eigenthiimliche
OIVZII GGYISUT 11521163115 8111 11-
Puch der gtadt Rigensburg Vgn 1508_15ä5y Stimmung hervorzubringen weiss, damit veä
aus den Siegelprotokollen von 1515-1522 und bmdet_ 31911 11318 fßlilßtefirefilhl fur das Lan_
von 1531_1543_ Annales Ratisbonenses schaftliche, sowol fur die geringste Einzelheit,
(im eigenen Besitze) I. 18. Gellleillerls Blume, Baum n. s. w., die er mit dem grössten
Notizen über Regensburgische Künstler der Vor- Fleiss wiederzugeben versteht, als für einen aus-
leit- r-AhienPibiinhiö im Archive ließ hiSt- gedehnten Fernblick. A. muss lleissig im land-
Veißinn Von Überiiinll nnd Regensbnfg- schaftlichen Zeichnen gewesen sein und das Trei-
8' 2:12: läiägnrääläirg däslgilätägereiläsuvgn 22er" ben der Natur mit Liebe belauscht haben. Die
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lliaimeris Vorträge, II. J ahrg. N0. IXPQ. 4; siihomäil Umgebungen Regensiiurg s koäntenhläin
x11. g. 13 n. v. Jahrg. vom 2. April 1825. g. 12. eine Fiillb Vbnghbiegliilgeb bleteni im alle" ie
Si e gh art , Geschichte der bildenden Künste Alpen 311155 Sein Fass betreten haben Vermogen
in Bayern. II. 586. A. N iederma. yer, wir auch unter den erhaltenen Bildern keine
Künstler u. Kunstwerke der Stadt Regensburg. eigentliche Landschaft nachzuweisen, so spielt
P- 274- Reiiherg, Nürnbergs Knnstiehnn- doch inmanchen die Staifage eine untergeordnete
ä 131'211: g "älpßezzzhgäg" "q Reäiiilisliläiöäs Rolle, und eine Reihe reiner Landschaften hat
850110 8 G 3551m;
J ah rb ü ch er des Vereins für Meklenburgi- er radnm Nmht. unpassend demnach ' wie "ian
sche Geschichte und Alterthumskunde. XXIII. es getilan hat! Ihn den Vater der Ifandstihatts-
113. Ge mein er" s Chronik von Regensburg malerei zu nennen, wenn man nur sich erinnert,
I. 176. Anm. 880; I. 356; I. 442 Anm, 335, dass dieser Ausdruck bloss unter bestimmten
S c h u e gra f, Lebensgeschichtliche Nach- Beziehungen anzuwenden ist. Dass er sich auch
richten über den Maler Michael Ostendorfer in auf die Darstellung VQnArQhitektur giltvefgteht,
Resßnsbnrs- PPA 20 ii- 21- W- V- RnllY, Die folgt schon aus seiner Eigenschaft als Baumei-
Dbnniigßisn Vhii Rbäenibiiig bis iliilz- PP- 21 ster. Er wendet Gothik und Renaissance an, in
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C- W. Ziilieiniiäiäiliigttilepiiegifßiiiiilllli532333212?
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11, mtderfe, als Meyer, fiuss hat er nicht vielen empfangen, wenigstens
Altdorfer ist eine der merkwürdigsten Er- nicht hinhißhhlißh der Zeichnung; (ins?! 61' einige
scheiniingen der altdeutschen Schule. Er ist von kleine Stiche nach Mnfknniüh knpiite l und dass
Dürer stark beeinilusst worden; jedoch ist nicht Sinne Pißin In der Münchener Pinakothek eini-
sicher von ihm nachzuweisen , ob er wirklich in geiiiibsiieii an Mnniegnn erinnert l hewnißf alle!"
Dürers Werkstätte lernte. Unwahrscheinlich ist dinES l Wie Wenig auch er dieser Kunst sich
dies jedoch nicht, und jedenfalls bestand ein zu entziehen vermochte. Aber, wie gesagt, die-
freundschaftliches Verliältniss zwischen ihm und ser Einduss tritt bei ihm noch nicht bestimmend