Albrecht Altdorfer. 539
Kinder) ein. Altdorfers eine Schwester, Magda- ein Kunstbuch. Seine Bibliothek bestand aus
lena, war an Hans Hartmann, Bürger zu Pfreimdt, 19 Büchern (vklein und grossu). Ausserdem eine
Aurelia, die zweite, aber an Andreas Tantzer, Reihe von Waffen, Ringen, Petschaften, Pater-
Bürger zu Nürnberg verheiratet. Sein Bruder nostern und heidnischen Pfennigen, dann 20 Ei-
Erhard Altdorfer war Bürger zu Schwerin, ohne mer aheurigen bairischen Weinse und ein Pferd
Zweifel der Hofmaler dieses Namens dortselbst. nebst Sattel und Zaumzeug. In dem vMalstübls
Dass dieser Erhard Mlfllefu, d. i. Weissgerber Altdorfers befanden sich folgende Gegenstände;
gewesen sei, beruht bloss auf einer haltlosen ein kleines Tischchen, zwei Bänke, eine bemalte
Vermnthung Gemeiners. messingne Klinge, ein Stuhl, ein messingnes
AlsA. dieses Testament aufnehmen liess, hatte Leimpfannchen, ein Kästchen mit Farbe, eine
er zwar (wie er sich in demselben selbst aus- gemalte Tafel (vermuthlich Altdorfefs letzteAr-
drückt) seine vvollkommene Vernunft und alle beit) , ein Vorhang vor ein Fenster, eine kleine
andere Schicklichkeit seiner Sinne und seines Ge- Truhe, drei kleine bemalte Lädl (Kästchen). In
müthes noch", doch war er bereits wmit Schwach- der andern Behausung (E. 157) u. A. ein Visier,
heit seines Leibes beladene. Lange Zeit kann er eine gemalte Tafel, eine Truhe voll gemalter
unmöglich krank gewesen sein, da er im J. 1538 Kunst, ein Kasten mit gemalter Kunst, drei Vi-
noch ein Oelbild vollendete; den AbschiedChristi sier u. s. w. A. war wolhabend; aber bezeich-
von seinerMnttcr-welches Gemälde späterinden nend für den alten deutschen Meister ist, wie
Besitz des Fürst-Abtes Cölestin Steiglehner von einfach sein vMalstiiblu ausgestattet war.
Set. Emmeram kam aber gleich nach Errich- Das Andenken Altdorfers erhielt sich in Re-
tung des Testamentes am 12. oder 14. Febr. 1538 gensburg bis zu Anfang dieses Jahrh. sowol in
gestorben sein soll. Der-Chronist Gemeiner nimmt den Aufzeichnungen der Chronisten dieser Stadt,
den 14.Febr. 1538 als Todestag an. In einem Ma- als auch in den zahlreichen Kunstsammlungen
nuseript, das dem verstorbenen Kunsthändler ihrer Bürger etc. ungesehwiicht fort. Den Be-
Börner vorkam, hiess es: Anno domini 'l'aul'ent weis hiefür gibt u. A. eine Stelle im Rathspro-
fünffhundert vnnd funff vnnd dreiffig den XV. tokolle v. 22. Sept. 1651, welche lautet: vDem-
Juny Ward eines Ersamen Rats der Zeit zw Re- nach Hr. Georg Abraham Beuchel eine künst-
genfpurg regiruntWappen vnnd namen verzeich- lich gemalte Tafel von Albrecht Altdorfern, ge-
net. Wie hernach volget etc. Darunter stand: wesenen Burgern und des Innern Raths, neben
AlbreehtAltdorfer,paumaister (also wie auf sei- etlichen Kunststiicken in Kupfer und Holz ge-
nem Grabstein) , dann kam das dem bei Sieb- stechen, in ein Buch zusammengebunden präsen-
macher (s. oben) gleichende Wappen, und dar- tiret, als ist solches aeceptiret und von der Re-
unter stand Obiit den 12. Februar Anno d. 1538. muneration zu reden in E. E. Ausschuss remit-
AlsAltdorfefs Stcrbehaus gilt mitRecht das mit tirct worden, in senatun Dieser vGeorg Abraham
einer Gedenktafel versehene Haus A. 169, in der Beucheln war ein Sohn des v Herrn Johann Peu-
jetzigen Weitholzstrasse, welchesErhardAltdor- chels, welcher als vExulant Christin von Graz in
fer, Bürger zu Schwerin, der Hofmaler Herzog Steiermark nach Regensburg auswanderte und
Heinrich des Friedfertigen von Mecklenburg, in da im J 1627 Assessor des Stadtgerichts wurde.
Gemeinschaft mitseinen Miterben noch imJ. 1538 Das erwähnte Buch mit den Kupferstichen und
um 20011. Rheinisch an den Hrn. AmbrosiusAm- Holzsehnitten Altdorfefs etc. besitzt gegenwärtig
mann verkaufte, während das Haus E 157 erst die k. Hof- und Staatsbibliothek zu München.
im J 1541 vom genannten Bruder des Albrecht Auch befand sich ein berühmtes Bild von A.,
an den Apotheker Hans Miltz um vierthalbhun- dessen schon der Chronist Rascliirs gedenkt,
dert Gulden veräussert worden ist. Seine Ruhe- noch zu Ende des vorigen J ahrh. in dem Kreuz-
stätte fand A. in der Augustinerkirche zu Re- gange von Sct. Emmeram zu Regensburg und
gensburg. Als diese 1840 vwegen Baufiilligkeite: wird als v eine lustige und kunstreiche Tafel,
abgebrochen wurde, kam ein Theil vom Grab- darauf die zwei Johannes, der Täufer und der
steine Altdorfefs in den Besitz des historischen Evangelist, sammt einer hübschen Landschaft
Vereines zu Regensburg. Das Bruchstück lässt gar artig abgemalenk seien, geschildert. Das Ge-
noeh die Inschrift erkennen: v- Albrecht. mälde war damals vallernächst von Set. Wolf-
Altdorffer. paum(eister). a gang's Grab, oberhalb der Thür, wie man in den
Das im Original vorhandene Inventar seines Kreuzgang hin ein gehetk zu sehen. DerChronist
Nachlasses ist in mancher Hinsicht nicht ohne fügt dieser Nachricht noch bei: rein alter Cano-
Interesse. Es erhellt daraus, dass A. eine ganze nicus hat es dorthin gestiftet, Albrecht Altdorfer,
Reihe von silbernen Bechern u. s. w. bcsass. weyl. Bürger und des Raths ßlhie aber es ge"
Von seinen nachgelassenen Kunstgegenstiinden malt". Wßhfßßllßilllißh ist dießeß Bild dasselbe,
sind zu erwähnen; in dem Sterbehause A. 169; welches nach Rettberg (Nürnberger Briefep. 165)
vier gemalte Tücher, zwei Kunstbücher, zwei neuerdings in der Spitalkirche zu Regensburg
Truhen , darin v gedruckte Kunsta, ein gemaltes vorhanden sein soll, jetzt aber nicht mehr
Tiichel mit einem Marienbilde, eine gemalte Ta- aufzufinden ist. Aehnlich ist es mit denWerken
fel, "mehr eine Tafel, hat der Albrecht Irher Altdorfers gegangen, welche in früheren Zeiten
(AlbrechtDürer?) gemaltß drei gemalte Tiichel, auf dem Rathhanse zu Regensburg aufbewahrt
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