Volltext: Aa - Andreani (Bd. 1)

Alsloot 
Elias Alt. 
näl 
von de Samt-Georges (s. Literatur) stellt es eine 
Ansicht des Meierhofes Belle Alliance dar, wo Na- 
poleon sein Hauptquartier während der Schlacht 
bei Waterloo aufgeschlagen hatte. Oifcnbar ist 
dies eine kritiklos aufgenommene Ueberlieferung, 
erfunden vielleicht von einem unwissenden Be- 
sitzer oder spekulirenden Verkäufer. Denn in 
dem Bilde ist die Darstellung der alten noch 
bestehenden Abtei de la Cambre bei Brüssel 
genau zu erkennen. Der Künstler hat zur Lin- 
ken ein dichtes Gehölz von grossen Bäumen ge- 
malt, an deren Fuss Vieh lagert. Auf derselben 
Seite, fast am Rahmen, findet sich sein Name 
in lateinischer Form: D. ab. Alsloot. s. NR. P. 
1609. Dies hübsche Bildchen ist gut erhalten 
und in der Ausführung sehr vollendet. 
Das Gemälde endlich in der Galerie des Bel- 
vedere zu Wien (auf Holz) stellt eine Wald- 
landsehaft mit einem Klostergebäude an einem 
Teiche im Hintergrunde vor, dem zwei Mönche 
und andere Figuren zugehen. Auf einem Baum- 
stamme die Bez. : D: ab Alsleot s : A: Pict: 
1608. Im Vordergrunde als Staifage Prokris auf 
der Erde , welcher Ccphalus den Pfeil aus der 
Brust zieht; daneben die Bez. : H. de Clerek. 
Zu dem Bilde bemerkt Waagen: nDer sehr selten 
vorkommende Meister nimmt unter den älteren 
Landschaftsmalern eine sehr ausgezeichnete 
Stelle ein. Er hat ein sehr reines Naturgefühl, 
eine warme und kräftige Farbe und viel Frei- 
heit in der Blätterung der Bäumeu. Doch sind 
im Allgemeinen Van Alslootls Bilder etwas 
trocken. Wie wir gesehen , hat sein Freund H. 
de Clerek seine Bilder öfters staflirt. 
Noch werden dem Meister zugeschrieben: 
Winterlandschaft mit Flucht der hl. Familie (auf 
Holz), in Pommersfelden, und kleine Win- 
terlandschaft mit einer WVassermühle in der Ga- 
lerie Liechtenstein zuWicn-Defer (Cata- 
logue general n.) führt aus der Versteigerung 
von Very (1846) eine Waldlanclsehaft an mit 
Staffage von Venus und Adonis mit der Bezeich- 
nung: Daniel van Alsloot. Wahrscheinlich hiess 
aber auch hier der Name Denis. 
Handschriftliche Quellen: Archives du Reyaume, 
in Brüssel.  Archives du departement du Nord, 
in Lille. 
s. G. de Bie , Hct gulden Cabinet. p. 168.  D es- 
camps, La Vie des peintres flamands. I. 275. 
 Mensa ert, Le Peintre amateur et eurieux.  
I. 162.  Catalogue des tableanx vendus ä 
Bruxelles depuis Pannee 1773 etc. pp. 13. 21.! 
 Alexandre, Abrege de la vie des peintres.) 
1806. p. 9. -Bryan and Stanl ey, Biograph.  
and critie. Dictionary.  Balkem a, Biogra-  
phie des peinlres Ilamands et hollandais. 184-1.  
 Siret, Dictionnaire des peintres. 1866.   
K ramm, De Levens en Werken etc. -Bi0gra- 
phie nationale de Belgique.  De Meßhel W 
Oatalogue des tableaux de la galerie imperiale de 
Vienne. p. 175.  Krafft, Verzeiehniss der. 
k. k. Gemälde-Gallerie im Belvedere zu Wien.  
1837. p. 257.  Waagen, Die vornehmsten 
Kunstdenkmäler in Wien. I. 201.  L avice ,  
 Revue des Musees (l'Allemagne. p. 328.  Ma- 
 drazo, Catälogo del real museo de pintura. 
1845. N0. 1581, 1742, 1783 und 1787.  
Viardot, Les Musees (Tlispagne. p. 107.  
L avice, Revue des musees d'Espagne. pp. 30. 
232.  E. Fetis, Catalogue du musee royal 
de Belgiqne. 1869. p. 395.  Revue d'histoire 
et (Parcheologie. II. 2251i.  H. de Saint- 
G eorges, Notice historique sur le musee de 
peintnre de Nantes. 1858. p. 215. 
Alex. Pinchart. 
Nach ihm photographirt: 
1] Maskerade auf dem Eis. Originalphotogr. nach 
dem Gemälde im Madrider Museum. qu. F01. 
2-3] Prozession zu Brüssel. Desgleichen. 2 Bll. 
gr. qu. F01. s. Text. 
W. Engelmann. 
Alsona. Camillo Alsona, Architekturma- 
ler in Fresko aus Piaeenza (17. Jahrhfl). Von 
ihm berichtet unseres Wissens nur Cavasi in 
seiner Schrift über die Malereien von Piacenza 
(s. Literatur). Dieser führt Werke des Meisters 
an in dem Refektorium von S. Sisto, in der Ka- 
pelle del Carmine, in S. Lorenzo, sowie an den 
Fassaden mehrerer Paläste. Er fügt hinzu, dass 
sich in diesen Malereien ein grosser Charakter 
zeige, dass er übrigens über den Künstler keine 
näheren Nachrichten habe erhalten können. 
 S. (PI. e. Cava s i), Le Pubbliche Pitture di Pia- 
 cenza. Piacelnza 1780. p. 67.  
Alströlner. Johan Alströ m e r, schwedi- 
scher Radirer (Dilettant) , der jüngste Sohn des 
berühmten Jonas Alströmer, geb. 1742, 1- 1786. 
Wir kennen nur zwei Radirungen von ihm, dic 
aber geistreich behandelt sind. 
1] Ein Mann mit einer Leiter auf der rechten 
Schulter und einem Bierkruge in der linken 
Hand. Bez.: l. 320. 
2) Ein sitzender alter Soldat mit einem Bierkrugc 
in der Rechten. Bez.: J. Alströmcr. 1'770. 329. 
 L. Dietrichson. 
Alt. Elias Alt, Maler und Bürger zu Her- 
renberg unweit Tübingen am Ende 
M. des 16. Jahrh., malte auf Befehl des 
 Herzogs Ludwig von Würtemberg die 
Bildnisse der Tübinger Professoren. Der Ma- 
ler Jakob Zübe rlein zeichnete sie auf die 
Holzstöcke und Jakob L ederl ein schnitt 
sie aus. Sie finden sich in dem Werke: Inmgines 
Professorwn Tubiazgensiznn, Sanaforii praccipztc 
orzlinis: qui hoc altem Academiac Sevlllv, Ämw 
1577 z'nclzoato, in ua Q hoclie, Anno (1596) vimmt, 
acjiorent S" irztcrea mortui sunt etc. A. III. Erhardo 
Cßllio. Tubizzgae Anno 1596. Typis aucto-ris. 4. Im 
poetischen Vorbericht an den günstigen Leser 
wird Obiges berichtet; der Maler wird darin 
Alttius genannt. Uebrigens sind Zeichnung und 
Holzschnitt gleich schlecht. Bloss auf dem Bild- 
nisse des Joh. Harpprecht findet sich des Künst- 
lers Monogramm (aus Helias und Alt zu erklä- 
ren) und 1594. Die Bezeichnung der beiden An- 
deren iindet sich öfter. 
W. Schmidt. 
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