Achille Allier Matteo Allio.
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seines Vaters (1832) wurde A. in die Kammer
gewählt und blieb Deputirter 1839 bis 2. Dez.
1851. Als Künstler erhielt er 1834 die zweite
Medaille.
s. Vap ereau, Dietionnaire univ. des Contempo-
raines. Paris. 1870. 8.
Wessely.
Allier. Aehille Allier, Kupfersteeher und
Schriftsteller, geb. zu Moulins (Dep. Allier) 1808,
i- zu Bourbon-fAi-ehanibaut den 3. April 1838.
S) John sWinter, Prediger. 1- 1823. Gest von Rid-
le
y W. Engelirnann.
Allio. Matteo und Tommaso Allio (auch
Aglio in älterer Lesart). Zwei Brüder dieses
Namens von Mailand waren geschickte Bild-
hauer im 17. J ahrh. , von denen W01 einige
Werke nebst zwei Vorträgen, aber keine näheren
Nachrichten erhalten sind. Sie scheinen beide
insbesondere in Padua thätig gewesen zu sein.
Matteo Allio. Sein Name findet sich an
einigen reich ornamentirten Pilastern der Ka-
pelle del Santo in S. Antonio zu Padua. Be-
kanntlich wurde diese seit dem Anfange des
16. J ahrh. mit dem grössten künstlerischen Auf-
wand ausgestattet, woran Sansovino und die
Lombardi Wesentlichen Antheil hatten. Die Be-
deutung; welche diese Kapelle für die Paduaner
hatte, bestimmte sie zu ihrer Vollendung nur
tüchtige Meister zu wählen, daher auch Matteo
damals Ansehen gehabt haben muss. Die beiden
Pfeiler der Kapelle, gleich den Säulen von kar-
rarisehem Marmor, bilden nach drei Seiten Pila-
ster, deren Füllungen in der Weise der Hoch-
renaissance mit Arabesken in Relief geziert sind.
Dieser plastische Schmuck an dem Pfeiler rechts
ist von der Hand des Matten, zum Theil mit
Hiilfe seines Bruders Tommaso ausgeführt; wie
Brandolese berichtet, um (bis J. 1653. Der noch
vorhandene Vertrag mit beiden Meistern war
1652 abgeschlossen (s. Literatur, Gonzati). Da-
raus erhellt, dass dieser Pilasterschmuck so spät
ausgeführt wurde, weil 1651 eine kleine Orgel,
welche die Stelle verdeckt hatte, weggenommen
werden war; ferner, dass die Arbeit in dersel-
ben Weise gehalten sein sollte, wie an dem an-
deren Pfeiler der Kapelle, der über 100 Jahre
früher von Girolamo Pironi plastisch verziert
worden; doch wird eigens hinzugefügt, dass den
Bildhauer-n die Erfindung überlassen bleiben solle
(restando alli seultori solo la liberta di nuova in-
ventione d'ist0ria 0 capriecio). Für die ganze
Arbeit war der Preis von 400 Dukaten festge-
setzt, der Marmor nicht mit eingerechnet. Der Pi-
laster dem Kirchenschiffe zu ist bezeichnet: MA-
Ti-invs ALLIO MEDIO: FACIEBAT; der zur einen
Seite; MATHEVS THOMAS rnnrrms GAURI DE
ALLIO SCULPT. St AROHIT. MEDIOLAN. FACIE-
BANT; der zur andern: BIATHEVS ALLIVS F. Dar-
aus geht hervor, dass die Künstler die Söhne
eines Gauro und auch Architekten waren. Man
hat auch wol dem Matteo den Beinamen Gauro
gegeben, doch findet sich dafür kein Beleg.
Merkwürdig ist, wie die ganze Arbeit zu einer
Zeit, wo schon überall der Baroekstil mit seinen
schweren wuchtigen Formen herrschte, noch im
Ganzen den reineren Charakter der Hochre-
naissance zeigt, gemischt natürlich mit Zügen,
welche in das Barocke hinüber-spielen. Zum
Theil erklärt sich das freilich aus dem Vorbilde
des Pironi, das den Künstlern nach jenem Ver-
trage gesetzt war; allein die Erfindung war doch
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Von ihm gestochen und lithographirt:
1) Esquisses bcurbonnaises. Moulins 1832. Mit
13 Lith. 4.
2) Uancien Bourbonnais (histoire, monuments,
moeurs, statistiques). Moulins 1833-1837.
2 Bde. mit 125 Taf. gr. F01.
Nach dem Tode A1lier's fortgesetzt von Ad.
Michel und L. Battissier; die Stiche und Lith.
wurden unter der Leitung von Aime Ohenavard
nach den Zeichnungen Dufoufs ausgeführt.
i?
Allin. T110m as Allin. Nach einem engli-
schen Architekturzeiehner dieses Namens, wahr-
scheinlich aus dem 18. Jahrlr, finden sich fol-
gende B11. ;
1) The North West Prospeot of ye. Parish Ohurch
of St. Anns Middlesex Vulgo Lime house. Thos.
Allin Delin. W. Thorp e So. gr. qu. F01.
2) North West Prospect of St. Paul's Deptford to-
gether will. the Rectors House. T. Allin Delin.
W. H. Toms So. gr. qu. F01.
W. Schmidt.
Allin. Ein französischer lllaler dieses Na-i
mens, der von Gabet und Bellier de 1a Ohavigi
nerie in ihren lexikalischen Werken über die
französischen Künstler nicht erwähnt wird. Das
Museum Calvet zu Avignon besitzt von ihm
das Bildniss des gelehrten Marquis Fortia d'Ur-
ban, der daselbst geb. war und das Bild dem
Museum im J. 1842, ein Jahr vor seinem Tode,
zum Geschenk machte. Es ist auf der Rückseite
bezeichnet: Allin pinxit anno 1807.
s. Notice des tableaux exposes dans des galeries
du Museum-Calvet ä Avignon. p. 140.
Alex. Pinclzart.
Allingllam. C. Allingham, englischer Ma-
ler, besonders von Bildnissen, zu Ende des 18.
und Anfang des 19. Jahrh.
Nach ihm gestochen:
1) R. Barker, Maler und Erlinder der Panoramen,
-1- 1806. Gest. von J. Fligh t. Schwarzk. F01.
2) Jem Belcher, Faustkämpfer. i- 1812. Gest. von
G. Clint. F01.
3) Sam. Crompton, Erfinder der Spinnmaschine.
11827. Gest. von S. W. Reynolds. F01.
4) Dass. Gest. von Morrison. 8.
5) Jos. Hanson, Lieut.-Col., Commarldant of the
Manchester and Salford Independent Rille Regi-
ment. Gest. von Glint. F01.
6) Sir John Richardson, Richter des Hofes für gem.
Prozesse. Gest. von H01. 4.
7) Edward Williams. i- 1813. Gest. von Wedg-
wood. 8.