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Antonio Allegri.
IV. Darstellungen, welche nur noch durch Stiche
bekannt sind.
Nur solche sind hier aufgezählt, denen
wirkliche Gemälde zu Grunde gelegen haben.
Es gibt auch Blätter, welche lediglich auf
Veränderungen beruhen, welche die Stecher
selber mit bekannten Figuren des Meisters)
vorgenommen haben; s. das Verzeichniss der,
Stiche No. 449 und 450.
108) Hl. Familie , das neugeborene Christus-
kind mit der Jungfrau, beide schlafend,
während der hl. Joseph wacht. Nur durch
den Stich von Mogalli bekannt. s. N0. 310.)
109) H1. Familie. Die Jungfrau hat den
Schleier aufgehoben, mit Welchem das den
kleinen Johannes liebkosende Kind bedeckt
war, in der Ferne der hl. Joseph auf einer
stufenartigen Erhöhung. Mit architekto-
nischem Hintergrund, der durch ein Fenster
eine anmuthige Landschaft zeigt. Meines
Wissens nur durch den Stich von Barbier
bekannt, der selber das Bild besass. s. Stiche
No. 312.
110) Madonna mit dem Kinde. Früher
in der Sammlung des Herzogs O rmond in
England. Jetzt nur noch bekannt durch
den Stich von Cooper. Stiche No. 328.
111-121) Eine Anzahl Madonnen, zumeist
bloss mit dem Kinde und dem kleinen Täufer,
durch die spielende Liebenswürdigkeit der
Situationen von mehr oder minder correg-
geskem Charakter, zum grossen Theil freie
Nachbildungen von Motiven des Meisters,
jetzt verschollen und fast nur noch durch
den Stich bekannt. s. Text und Stiche
170.315. 319. 326. 331. 332. 336. 337. 343.
344. 346. 351.
122) Der hl. Joseph von einem Engel aufge-_
weckt. Nur durch einen anonymen Stich
bekannt; auf einem Exemplar fand Zani
die Worte geschrieben: Opera prima di A.
Allegri da Correggio, und bemerkt hiczu,
dass der Charakter der Figuren viel Cor-
reggeskes hätte. Conca (Viaggio odeporico
della Spagna II. 212) berichtet, dass Luca
Giordano den Correggio in einem Traum
des hl. Joseph habe nachahmen wollen.
Vielleicht dieses Bild das Original des
Stiches? Scheint verschollen. s. Stiche
N0. 377.
123) H1. Joseph mit dem Kindc. s. Stiche
N0. 378-379.
124) Christkind auf dem Kreuze schlafend.
s. Stiche No. 380.
125) Johanncsder Täufer sitzend. s. Stiche
No. 404. Scheint sich nach der Bezeichnung
des Stiches im 17. Jahrh. in England in der
Sammlung Arundel befunden zu haben.
Ganz verschollen.
126) Johannes der Täufer, stehende Figur.
Jetzt nur durch den Stich bekannt Das
Original ist verschollen; es befand sich
wahrscheinlich in der Galerie der Grafen
Gonzaga di Novellara. Vergl. auch b) No. 11
s. Stiche No. 407 a.
127) Der hl. Sebastian von den Frauen ge-
flegt. s. Stiche N0. 411.
128) Hl. Hieronymus, halb nackt auf der
Erde liegend, die Linke auf ein geöifnetes
Buch gestützt, in Betrachtung eines über
ihm befindlichen Kruziiixes versunken; an
seinem Haupte zwei spielende Engel, ein
anderer mit ausgebreiteten Flügeln hinter
dem Kreuze. Nur durch einen anonymen
Stich bekannt. Auf einem Exemplar des-
selben fand Martini die (etwa im 17. Jahrh.
geschriebenen) Worte; Opera prima di
Antonio Alegri da Coreg. Vielleicht dasselbe
Bild wie der hl. Hieronymus in sinnender
Betrachtung des Kruzitixes, von welchem
Ridolii berichtet, dass es sich in der Samm-
lung des Malers Nie. Regnier befunden"?
Scheint verschollen. s. Stiche No. 415.
129-135) Verschiedene Darstellungen der
Magdalena, s. Stiche N0. 424. 426. 42T;
der Susanna, s. Stiche N0. 428. 429, und
Köp fe von hh. Frauen, s. Stiche N0.434. 436.
136- 144) Mythologische Darstellun-
gen, insbesondere Venus und Amor in
verschiedenen Situationen, die mehr oder
minder correggesk, für den Stich besonders
geeignet erschienen. Von einem dieser
Bilder s. Stiche N0. 455 -heisst es, dass
er sich um 1701 in England im Besitze des
Grafen Normanby befand. S. auch die Stiche
N0. 452. 453. 454. 463. Eine besonders be-
kannte Darstellung ist Der von Venus ent-
waffnete Amor, N0. 461 ; am Anfang dieses
J ahrh. befand sich das jedenfalls un-
ächte Bild, das aus der Sammlung Mayer
zu Strassburg kam, im Besitze des Cheva-
lier de Fabry zu Genf. Was seitdem daraus
geworden , ist mir unbekannt.
Weiterhin waren es DarstellungenAmo r's
und der Amoretten, die man insbeson-
dere unserem Meister beimessen zu müssen
glaubte und gerne durch den Stich verviel"
fältigte: S. N0. 474. 475. 477.
145-147) Endlich schrieb man dem Meister
sogar allegorische Stücke zu, die nicht
das Geringste mit ihm gemein haben.
N0. 489-491
148-153) Das Gleiche ist der Fall mit einigen
Bildnissen und genreartigen Dar-
stellungen, welche man ohne Weiteres,
durch den Stich vervielfältigt, dem Künstler
beigemessen hat: s. N0. 496. 497. 498. 500.
502. 503.
V. Skizzen und Studien.
Auch eigenhändige Entwürfe des Meisters
zu seinen Gemälden sind seit Anfang des
17. J ahrh. in guter Anzahl aufgetaucht. Es
genügt n1u' die bekannteren zu nennen, da: