Anfäfääio 411913121:
Studium verrathen. Anders wird die Ge-
schichte desselben in den Archives litteraires
de l'Europe (Paris 1806, p. 142) erzählt und
daselbst seine Aechthcit festzuhalten ge-
sucht; doch war Hirt in der Lage den wah-
ren Sachverhalt zu kennen. Nach jener Quelle
wäre das Bild schliesslieh von Lovera um
36,000 Lire an Lord Bristol verkauft worden.
Indessen erwähnt Waagen in seinen Trea-
sures of Art in Great Britain nirgends einesl
solchen Werkes. Gegenwärtig scheint esl
verschollen.
97) Eine andere Charitzts, ebenfalls eine
Mutter mit mehreren Kindern, jedoch in der
Komposition verschieden wie die vorige,
die gleich dieser von Ignaz Untcrberger her-
rühren soll, wurde nach Nagler (xIx. 251)
als ein Werk Correggids vom Fürsten
D-st-n (Dietrichstein) in Wien um 4000
Gulden erworben.
05) Ein Engel, in der Hand eine Lanze. Das
Bild selbst längst verschollen. Dagegen
soll sich in dem Museum des Monsignore
Paolo Coccapani zu Reggio eine Kopie dar-
nach von der Hand des Annibale Caracci
befunden haben (s. Camp ori, Artisti
Estexisi. p. 131-132), was für die Aechtheit
des Originals zu sprechen scheint.
99) Venus den Amor liebkosend. Kleines
Bild. Auf der Versteigerung der Sammlung
Chevalier Errard zu Paris im J 1832 um
5000 Fr. verkauft (s. Blane, Tresor etc.
n. 393).
100) Liegende Frau schlafend in einer
Landschaft. Auf der Versteigerung der
Sammlung Julienne zu Paris im J 17 67 um
2400 Fr. verkauft; auf derjenigen der Samm-
lung Graf Vaudreuil im J 1784 um 3000 Fr. ;
auf derjenigen der Sammlung Lebrun im
J. 1791 um 2200 Fr. Scheint verschollen.
101) Knabe oder Jüngling, im Begriff, die
Lippen an eine Hirtenpfeife anzusetzen.
Befand sich (nach handschriftlichen Nach-
richten des Brunorio) im Hause Ravizzi zu
Correggio. Eine ähnliche Darstellung,
fälschlich dem Correggio zugeschrieben, in
der Münchener Pinakothek, s. b) No. 39.
Verschollen. s. Stiche 497 a.
102) Frau im Profil in einem Buche lesend.
Auf der Versteigerung der Sammlung des
Herzogs von Taillard zu Paris im J 1756
um 3601 Fr. verkauft. Scheint verschollen.
(s. Blanc. Tresor etc. 1. 77).
103) Bildniss eines Mannes mit schwarzem
Barte, in schwarzer Kleidung. Angeblich
Correggio selbst. Das Porträt, das sich als
Bildniss des Arztes Franc. Grilleuzoni in
der Sammlung Lapeyriere vor 1825 zu Paris
befand, scheint das gleiche Bild gewesen
zu sein. Der Ort seines Herkommens wird in
dem Katalog jener Sammlung (1825) als
Capo di Monte in Neapel wohin viele
Kunstschätze der Farnese gekommen an-
gegeben.
104) Frauenbildniss, sitzend, in weissem
Gewand und schwarzem Oberkleid mit gelb-
und weissen Aermcln, in der Linken ein
Buch haltend. Angeblich Correggids Gattin.
N0. 103 u. 104 verzeichnet im allen Inventar
der Pinacoteea Farnese (Inventar der Ge-
mälde des nPalazzo del giordinow der Her-
zöge Farnese).
104 a) vBildniss einer Frau aus dem Ilause
d'0ssi von Ferrara in antiker Weise geklei-
det, Halbfigur; eine andere ähnliche ihr
gegenübera. S0 bezeichnet der kaiserl. Ge-
schäftsträger Rudolfs II. in Rom, R. Cora-
dusz, in einem Briefe an den Kaiser vom
5. März 1595 ein Gemälde von Correggio,
das sich nebst anderen kostbaren Bildern,
darunter die Vermälung der hl. Katharina
(a) N0. 19), damals im Besitze der Gräfin
di Santa Fiora zu Rom befand. Er nennt
diese beiden Malereien eine veinzige und
göttliche Sachen (Oestreieh. Blätter für Li-
teratur und Kunst. 1847. p. 132); und dar-
nach scheint es fast unzweifelhaft, dass
auch jenes Bildniss (Doppelbildniss?) ein
iichtes Werk des Correggio gewesen. Allein
wir wissen, wie frühe dem Meister fremde
Werke, sobald sie nur sonst seiner würdig
schienen, zugeschrieben wurden; und da
wir Llafiir, dass er Bildnisse von seiner Hand
hinterlassen, bis jetzt kein glaubwürdiges
Zeugniss haben, so dürfen wir wol auch
zweifeln, 0b dieses Bild wirklich von ihm
gewesen. Daher fällt auch die Vermuthung,
jene Donna habe der Familie des Dosso
Dossi (d'Ossi) angehört, der ja seinerseits
unseren Meister gemalt haben sollte.
Uebrigens ist uns ausser jener Erwähnung
in dem Berichte des Coradusz keine Spur
von dem Bilde überliefert.
105) Bildnis s, das für die Mutter Correggids
ausgegeben wurde, befand sich im 18. Jahrh.
in der Sammlung des Prinzen Conti zu Paris
und kam nach dessen Tode im J. 1777 unter
den Hammer. Nach dem Katalog für diese
Versteigerung war das Bild von Karl II.
an Mazarin geschenkt werden. Es wurde
um 604 Fr. losgeschlagen. Scheint ver-
schollen.
106) Bildniss eines Jünglings, ll Rosso
genannt. Befand sich ebenfalls in der Galerie
des Herzogs von Orleans und kam beim
Verkauf derselben in England um .9 20 an
einen Herrn Jones. Der Preis zeigt zur Ge-
nüge, dass das Bild nicht für einen ächten
Correggio angesehen wurde. Ob es noch in
England , mir unbekannt.
107) Bildniss der Johanna II. von Nea-
pel. In Pungileonfs Zeit (1818) aufgefun-
den und von einem Tiroler Kaufmann er-
worben. Verschollen.