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Antonio Allegri.
Pilatus geführten Christus vorgestellt zu)
haben; es kann demnach nicht, wie man1
geglaubt, Das Ecce Homo des Grafen Prati;
gewesen sein. s. a) No. 28.
89) Betendc Magdalena, mit herabfallen-i
den Haaren, mit gefalteten Händen vor einem
Kruzifixe. Dies dem Correggio zugeschrie-
bene Gemälde befand sich am Anfang des
18. Jahrh. neben ächten Bildern desselben
im Palast des Herzogs von Braceiano (vor-
mals Fiirst Don Livio Odcscalchi) und wurde
dann sammt jenen vom Regenten Ilerzog
von Orleans erworben. Seit dem Verkauf
dieser Sammlung verschollen. Nach dem
Stiche Gueriirs war das Bild schwerlich
Sicht. s. Text xxnr und Stiche N0. 425.
90) Betende Magdalena, Halbiigur, hinter
ihr ein Engel mit dem Salbgefiiss. Früher
in der Kaiserl. Galerie in Wien; sein jetzi-
ger Aufenthaltsort mir unbekannt. s. Stiche
N0. 419.
91) Biissende Magdalena, in Ohnmacht
sinkend, in der linken Hand ein Kruzifix
haltend. Mit Todtenkopf , Buch u. s. f.
1787 im Besitze eines Andrea Bcrnardi zu
Florenz und fiir einen ächten Correggio er-
klärt von den Sachverständigen Anton
Maron , Christ. Unterberger dessen
Namen wir in der Geschichte eines dem
Corrcggio fälschlich zugeschriebenen Bildes
begegnen werden Jos. Godes und Franc.
Pregiado. Wo sich dieses Bild jetzt befin-
det, ist mir unbekannt.
92) H1. Katharina mit zwei Engeln. Auf der
Versteigerung der Sammlung Prinz Conti zu
Paris im J. 1777 um 3750 Fr. an Lebrun
verkauft. Scheint verschollen. Vielleicht
dasselbe wie N0. 94?
93 u. 94) Zwei Köpfe: Hl. Agnes und Hl.
Katharina. Auf Holz. Auf der Versteigerung
der Sammlung Lebrun zu Paris im J. 1791
um 3301 Fr. verkauft. Scheinen verschollen
(s. Blaue, Tresor etc. n. 274). s. Stiche
N0. 433 a.
95) Tod des hl. Franziskus. VorKurzem
noch in der Galerie Aguado zu Paris.
Nicht von Correggio. s. Stiche N0. 417.
96) Charitas. Junge Frau mit entblüsstem)
Oberkörper, welche in der Haltung des
Kopfes an die Zingarella (Verz. a) N0. 24)
erinnert, auch im Aufputz der geflochtenen
Haare mit dieser eine gewisse Aehnlichkcit
hat, umgeben von drei sie umspielenden
nackten Kindern. Insbesondere durch den
Morghenschen Stich, welcher das Originall
dem Correggio zuschrcibt, bekannt. Die;
Geschichte dieses Bildes, welches eine Arbeit
des 1748 geb. und seinerZeit in Nachahmung
alter Meister geschickten Malers Ignaz
Unterberger ist, allein eine "Zeitlangl
hartnäckig für einen Correggio angeseheni
wurde, hat Hirt im Morgenblatte (Stuttgart
1808, No. 143-146) ausführlich erzählt.
1786-1787 erstand derBilderhändlerLovera
zu Rom von dem Maler Christoph Unter-
berger (dem Bruder jenes Ignaz) mehrere
ältere Bilder; darunter eines, das, auf einer
alten Holztafel gemalt und beschädigt, ganz
das Ansehen eines alten Bildes hatte. Nach-
dem Lovera das Bild rctusehirt und Kunst-
freunden gezeigt hatte, galt es bald in Rom
für ein nicht fertig gewordenes Gemälde des
Corrcggio , und zudem noch fiir eine seiner
aninuthigsten Eründungen. Darauf hin er-
kliirte Christ. Unterberger das Bild für ein
Werk seines Bruders Ignaz, der sich damals
gerade in Wien aufhielt. Doch glaubte man
dieser Aussage nicht und fuhr fort das Bild
für ein Original zu halten. Lovera erhielt
hohe Angebote, verlangte aber immer höhere
Preise. 1792 gestattete er dem englischen
Maler Day gegen namhafte Vergütung eine
Zeichnung des Bildes zu nehmen, um es
von R. Morghen stechen zu lassen (s. Stiche
N0. 486). Endlich brachte es im J. 1795 der
Fürst Nikolaus Esterhazy, berathen dazu
von dem Kunstgelchrten A. Hirt, um 1200
Dukaten an sich, jedoch unter der Be-
dingung, dass die Zahlung in 4gleiehen
jährlichen Raten (wovon die eine sofort er-
legt wurde) erfolgen sollte, der Kontrakt
aber aufgehoben sei, falls sich in dieser
Zeit herrausstellen würde, dass das Werk
von einem anderen Meister herrülire. ln
Wien angekommen, wurde das Bild dem
Ignaz Unterberger vorgelegt, der denn auch
nicht anstand vor zwei Zeugen zu erklären,
dass er dasselbe erfunden und gemalt habe,
und zwar während seines römischen Aufent-
haltes vor 25 Jahren. Er fügte hinzu, dass
er es als unvollendete Studie, auf die er
keinen Werth gelegt, seinem Bruder Chri-
stoph zurückgelassen; übrigens könne sich
Jeder durch Vergleichung des Werkes mit
seinen anderen Arbeiten von der Richtig-
keit seiner Aussage überzeugen. Dieses
Zeugniss des Unterberger schickte der Fürst
an Lovera mit dem Anerbieten, das Ge-
mälde dennoch gegen die bereits erlegten
300 Dukaten zu behalten. Allein Lovera
liess sich darauf nicht ein, und so wurde der
ganze Handel rückgängig, während man in
Rom fortfuhr, das Bild, das dasclbst179ß
wieder eintraf, für äeht, dagegen das
Zeugniss des Unterbcrger für ein falsches
zu halten, das er nur zur Ehrenrettung
seines Bruder Christoph abgegeben. Docll
der Glaube an die Aechtheit des Bildes war
erschüttert; auch Hirt hatte erklärt, dass
er Unterberger nach den übrigen Werken
desselben für falhig halte, ein solches Bild
im Stile des Oorreggio gefertigt zu haben-
Ohnedem soll das Gemälde neben der cor-
reggesken Art in der Zeichnung rafaelisehes