Volltext: Aa - Andreani (Bd. 1)

51159120 Allegri. 
dic Schatten zu schwer. W01 Kopie oder 
gute Arbeit eines Schülers. 
34) Apollo und Marsyas. Noch vor Kur- 
zem im Besitze des Herzogs L i tta zu M ai  
land; ursprünglich Deckel eines musika- 
lischen Instruments. Nach (nicht gedruck- 
ten) Briefen des Pater Resta vom 31 Miirz 
1699 und 16. Nov. 1709 befand sich das 
Bild damals beim Grafen Orazio Archinto 
zu Mailand, kam von diesem an den Grafen 
Giulio Visconti und hierauf durch Erbschaft 
an das Haus Litta. Jedenfalls kein Corrcg- 
gio; von Mündler für ein vorzügliches Werk 
des R 0 s s o gehalten. Es behandelt verscl1ie- 
dene Motive; rechts Wettsreit des Apollo 
und Marsyas im Flötenspiel, im Beisein von 
Minerva und Midas; gegen die Mitte Apollo 
den Marsyas schindend; weiter zurück 
Minerva dem Midas Eselsohren ansetzend, 
während mehr nach vorn sein Diener dem 
Boden das Geheimniss anvertraut. s. Text 
xvI. und Stiche N0. 448. 
Ob wirklich einmal Correggio die Ge- 
schichte des Apollo und Marsyas gemalt 
hat, wofür wir nur das eine im Texte be- 
sprochene Zeugniss des Lod. Dolce haben, 
muss dahingestellt bleiben. 
35) Venus mit dem schlafenden Amor und 
zwei anderen Liebesgöttern. In der Galerie 
Liechtenstein zu Wien. Nach Waagen 
(Kunstdcnkmälci- in Wien. p. 260) ein Giu- 
lio Cesare Proccaccini , der überhaupt die 
Weise Correggids nachzuahmen suchte. s. 
Stiche N0. 458 und 459. 
36) Venus den Amor entwaffnend, da- 
bei ein Satyr. Die Komposition, die sich in 
mannigfachen Wiederholungen findet, wird 
dem Correggio zugeschrieben , ohne dass 
sich jemals das Original hätte nachweisen 
lassen. Auch die Zeichnung wol nicht von 
ihm.  Eine jener Wiederholungen , für 
acht ausgegeben, schwach in dcrModellirung 
und schwer im Ton , jedenfalls ein Bild aus 
späterer Zeit, bei Lord Folkestone in L o n g  
f ord Oastle (England). Vergl. Stiche 
N0. 461 und 462. 
37) Cupi do als Bogenschnitzer , mit zwei 
Amoriuen. Im Belvederc zu Wien. s. 
Text xxv. Ihm früher öfters zugeschrieben, 
auch auf dem Stiche von Van der Steen (s. 
Stiche No. 468-473) als Correggio bezeich- 
net. Unzweifelhaft ein Werk Parmigianinds ; 
auch die Erfindung nicht von Oorrcggio. 
38) Junger Faunskopf. Auf Papier; auf 
Leinwand aufgezogen. In der P i n a k 0 t h e k 
zu München. Früher als ächt, im neuen 
Kataloge (1869) als angeblich angeführt. 
Sicher nicht von Correggio. Nach Miindler 
(Recensionen, 1865. p. 365) aus der Schule 
des Caravaggio. s. Stiche N0. 481. 
39) Klein er Faun, auf der Pansflöte blasend. 
AufHolz. In der Pinakothek zu Mün- 
ch en. Früher dem Garofalo zugeschrie- 
ben; wahrscheinlich aus der venezianischen 
Schule. Sicher nicht von Correggio. 
40) Der Sturz Phaeton's. Bei Lord Me- 
thuen auf Corsham Court in England. 
Nicht von Correggio. 
41) Bildniss eines Grafen Sanvitale  In der 
Galerie zu Parma. Dort nach Gutachten 
des Kupferstechers Paolo Toschi vdem Cor- 
reggio zugeschriebene. Nicht von ihm. s. 
Text XI. 
42) Bil dni ss eines bewalfneten Mannes  
Im PalastHampton Courtbei London. 
Nach Waagen (Treasures etc. n. 364) ein 
gutes Bild aus der venezianischen Schule. 
Miindlcr hielt es vielmehr für das Porträt 
eines Bildhauers und für eine gute Arbeit 
des Lorenzo Lotto. Letzteres wol das Rich- 
tige. s. Stiche N0. 495. 
43) Bildniss eines Mannes mit einem Degen, 
der einen Brief hält. In der Am b rosiana 
zu Mailand. Nicht von Correggio. 
44) Männliches Bildniss in schwarzer 
Kleidung und mit schwarzem Barett. In der 
Erinitage zu St. Petersburg (aus der 
Sammlung Sagredo zu Venedig). Gutes 
Bild der Blütezeit, aber kein Correggio. 
44 a) Bildniss des C e s ar e B o rgi a (Herzog 
Valentino) einen Dolch haltend, in einer 
Landschaft. Befand sich am Beginn des 18. 
Jahrh. in der Sammlung des Herzogs von 
Braeciano zu Rom, welche aus dem Besitze 
der Königin Christine von Schweden stammte 
und später in die Galerie Orleans iiberging. 
Dass das Bild von Correggio herriihre, War 
schon desshalb nicht möglich, weil derselbe 
sicher nicht nach Rom gekommen. Beim 
Verkauf der Galerie Orleans in England kam 
es um a6 500 in die Sammlung Hope zu 
Lon don, wo es sich meines Wissens noch 
befindet. Auch Waagen, der es daselbst 
sah, erklärte es für das Werk eines anderen 
Meister (Freasures etc. II. 490). 
45) Kopf einer Alten (hl. Annail). In die 
Gal e rie zu B ergamo aus der Sammlung 
Lochis übergegangen. Neuere Arbeit im 
Charakter eines Studienkopfes (Notiz von G. 
Frizzoziz")  
4G) Kopf einer todten alten Frau. In die Ga- 
lerie zu Bergamo aus der Sammlung 
Lochis übergegangen. Hat nicht das Ge- 
ringste mit dem Meister gemein (Notiz von 
G. Frizxolzz]. 
47) 1519? Fr eskomalerei in dem Benedik- 
tinerkloster S. Giovanni zu Parma: in 
einer Nische, die früher zum Novizengarten 
gehörte. Dieselbe wurde, da. später (1660) 
ein Refektorium ihr gegenüber erbaut wurde, 
verschlossen und lange Zeit als Rumpel- 
kanlnler benutzt; dadurch wurde die Malerei 
zum grössten Theile zerstört, was lllengs
	        
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