Antogjo Allegyri.
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also eine Pieta gewesen sein, d. h. der Leich- s. Text xxni. Kaum wahrscheinlich , dass
nam Christi im Sehooße der Jungfrau lie- eine "Maria Magdalena mit einem Kruzifix
gend; doch wird an einer anderen Stelle der in der Handc, in dem wahrscheinlich am
Urkunde das Gemälde eine vTafel mit der Ausgangs des 16. Jahrh. ausgestellten In-
Madonna , ihrem Sohne und anderen Heili- vcntar unter den Gemälden der Grafen Gon-
gen von der Hand des Correggion genannt. zaga von Novellara verzeichnet, jenes Ge-
Im J 1594 wurde dieses Bild von seiner miilde sei; denn nach der Beschreibung in
Stelle entfernt und dafür eine Tafel mit dem jenem Briefe hatte die Magdalena des letzte-
hl. Diego aufgestellt. Jene Urkunde ist ver- ren die Hände gefaltet. Es hat sich von dem
loren gegangen; doch ist sonst auch erwic- Bilde nicht die geringste Spur erhalten.
sen, dass die Familie Alessandrini die Aus-
schmückung jener Kapelle sich angclegen
sein liess. Das Bild von Correggio aber, b) Angebhch
wenn es überhaupt vorhanden war, ist seit Keinem Meister der Renaissance sind so viele
lange verschollen; auch im 16. Jahrh. ist Bilder zugeschrieben und untergesehoben wor-
meines Wissens nirgends die Rede davon den, als dem Correggio. Insbesondere wusste
Dass Tiraboschi fälschlich meinte, die Ma- man in Italien Während des 17. und 18. Jahrh.
donna des hl. Franziskus (jetzt in Dresden) eine Menge Werke aufzutreiben, die ihm ange-
sei das fragliche Werk, davon war schon im hören sollten: Arbeiten von seinen Nachfolgern
Texte die Rede. Das Bild müsste, wie sich oder von Nachahmern, wie z. B. Giulio Cesare
3,113 den) an seine Stelle getretenen ergibt, Proecaccini,oderendlichalteKopiemwelcheman
oben im Halbkreise abgeschlossen und 7' für eigenhändige Wiederholungen ausgab. Auch
41A" hoch, 2' 11" breit Pariser Maß gcwc- absichtliche Täuschungen sind wol vorgekom-
sen sein. men. Sehliesslich behauptete jede Stadt, jede
43) 1519, Verklärung d es h], B encdikt Privatgalerie Italiens von seinen Werken zu be-
ininitten eines Chores von Engeln; Fresko sitzen: in den alten Inventaren ansehnlicher ita-
in der kleinen Kuppel des Schlafsaales lienischer Kunstsammlungen ist kein Meister
von S. Giovanni zu Parma. Nach dem häufiger vertreten (vcrgl. Camporfs Raecolta di
augedruekten Berichte eines Casapini Cataloghi). Doch hat auch unser Jahrh., wenn
(18. J ahrh. L2), wonach auch die vier Zwickel es gleich mit solchen 'l'aufen behutsamer gewor-
der Kuppel von Correggio bemalt gewesen den, noch eine gute Anzahl Bilder unter seinem
wären. In demselben Schlafsaal befanden Namen aufzuweisen, die nur Nachbildungen
sich auch vier Statuen des Thonbildners Bc- correggcsker Motive oder alte Kopien sind oder
garelli, der mit Correggio befreundet war auch zum Meister in eigentlich gar keiner Be-
und bisweilen, wie wir gesehen, gcmein- ziehung stehen. Alle diese Gemälde, davon
schaftlich mit ihm arbeitete. Denkbar wäre viele aus früherer Zeit verschollen sind, aufzu-
wol, dass beide zusammen den Schlaf- führen wäre zwecklos. Nur-diejenigen von einiger
saal geschmückt hätten, dessen Ausstattung Bedeutung zu nennen kann Werth haben; und
sich die Mönche offenbar Etwas kosten lies- zwar auch die verschollenen oder deren heutiger
sen. Auch die Darstellung, der von einer Verbleib unbekanntist, da das cineund andereda-
Engelschaar umgebene, aufwärts schwe- von wieder zu Tage kommen und weitere Täu-
bende Benedikt, entspräche unserem Mei- schimg veranlassen könnte.
ster. Zudem sollen sich früher Belege von Wenige sind unter diesen Gemälden, deren
Zahlungen an Correggio aus dem J 1519 im Unächtheit zweifelhaft ist; weitaus die meisten
Kloster gefunden haben. s. Text XVI. Im müssen dem Meister abgesprochen werden. Zur
I8. Jahrh. scheinen noch kümmerliche Reste besseren Uebersicht ist das Verzeichniss einge-
dieser Malerei vorhanden gewesen zu sein; theilt in:
Anfangs des neunzehnten waren auch diese I. Bilder, deren jetziger Verbleib bekannt ist,
verschwunden. N0. 1-48.
44) 1517. Altarbild der hl. Martha für das II. Kopien, welche für Originalarbeiten gelten
Oratorium S. Maria della Misericordia zu (zumeist erhalten), N0. 49-7_l-
Correggio. Neben der llIartha noch die III. Bilder, welche verschollen sind oder deren
hh. Petrus, Leonhard und Maria Magdalena. gegenwärtiger Verbleib m" unbekannt 86'
Ueber die Schicksale des Bildes s.Textx11i. V läiiilllßn, NO- 2:101 h d h
Ob das in England bei Lord Ashburton 1 (er, von cnen wir nur noc urc
befindliche Bild das von dem entstellen- Stiche Kenntniss haben, N0. 108-153.
den Idirniss wiegleiliefreite Original ist, V- Sklzzen- NO- 154-17?"
bleibt sehr zwei el a t. s. b) N0. 63.
45) 1528 Mag d a1 en a in einer Höhle kniend I. Bilder, deren Jetziger Verbleib bekannt ist.
und betend. Die einzige Nachricht von die- 1) 1509-12? Madonna mit dem Kinde, dem
sem Bilde findet sich in einem Briefe der kITPäuferund einigenEngelsköpfcn.Gegen-
Veronica Ganibara vom 3. Sept. 1528. wärtigimBesitzc derErben des Aless.Niev0
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