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habe es dann an Ludwig XIV. von Frank- Correggio im J 1520 gefertigt, vCristo nell
reich, der das Bild zu sehen wünschte, ge- ortoa (Christi Gebet im Garten von Gethse-
schickt; darauf aber nicht das Original, mane) vorstelle. Nach dem Wortlaut der
sondern nur eine Kopie zurückerhalten. Stellehätten die Rangoni vom Künstler selber
Nun erwähnt allerdings diArgcnville in sci- das Bild erworben. Wo die Rangoni ihren
ncm Leben Correggids (Abrege etc. I. 211) Wohnsitz gehabt, ob in Reggio oder in
11111391" den im Besitze des Königs Veu Fluiik- Parma ist nicht angegeben. Leider ist die
reich befindlichen Bildern 31ml] ein E000 Antwgrt auf den Brief David's, der um 112i.-
Heme Ne- 89); diieiu eeiueiiiiiizeii B9" here Nachforschung bittet, nicht erhalten;
eeiireiiiuug uueii ist dies eine audeie DM" auch sind, nach Oampori, die Papiere jener
stellung als die von A. Caracci nach dem Familie zgrstl-gut, so dass jener Aussage
Bilde dei PYe-ii {äesieeiieue Keuipeeiiieu- nicht mehr auf den Grund zu kommen ist.
Auch findet sich eine Kopie dieses Bildes, Verdiieiitig seiieint mil- die Angabe des De-
welche aus dem Nachlasse des letzten dalla tums 1520 sowie der Umstand, dass ein Aus-
Rosa stammt, in der Pinakothek zu Parma. gebebneh vom Ende des J ahrh. einen Posten
Daraus geht mit ziemlicher Sicherheit her- eng weit früherer Zeit enthält. Lomazzo
vor, dass das von d'Argenville erwähnte Bild sagt an der im Text angeführten Stelle,
llißilt das gleiche Wal" mit dßmißnigeu, Wei- nachdem cr die Anekdote mit dem Apothe-
ehes Pier Luigi dalla Rosa an Ludwig XIV. ker vorgebracht, das Bild sei hin den ver-
gesandt haben soll. Ob daher an dieser Er- gangenen Jahren", d. h. vor 1590, an den
zählung überhaupt etwas Wahres ist, steht Grafen Pirro Visconti um 400 Scudi ver-
dahin; es müsste denn das nach Frankreich kauft werden. Scannclli (Microcosmo etc.
geschickte Bild dort schon früh gänzlich vcr- p_ 31) berichtet dann weiter, dass ihm der
Schollen sein. Doch hält auch Atfö (Servitore Maler Luigi Sgaramuccia, (von welchem das
di Piezze, P- 20) auf GYulld eiiiei iil Pflflild Werk; Le Finezze de" Pcnnelli Italiani) er-
Veibreiieieu Uebeiiieiieiuug eujeuei Neeil" zählt habe: ein solches Werk habe neulich,
richt fest. Wann an die Stelle des Originals d_ 11_ etwa voi- 1550, der iyhu-chese (11 gare-
die Kopie trat, welche schliesslich in die eene, Stnttlieltei- von Mailand, um 750
Akademie zu Parma gekommen, ist unbc- Doppie di Spegne (Goldmünzen, spanische
kannt; und wahrscheinlich wurde sie noch Pistolen) vom Grafen Pin-O Viseenti erwor-
eine Zeitlang für das Original gehalten, in- hexe Ofenbar, wie eilen Seennelli meint,
dem man über dessenVcrbleib nichts wusste. dasselbe Bild, des eine sehen damals mit
Das Leudeuei" Geuiiiide ist auf iieiz- Neeil einem weit höheren , etwa dem sechsfzrchen
Waagen eeiiimiueiiiu Feige Veilveiliuizuug Preis bezahlt wurde. Mengs und Tirabo-
im iinkell Arm Üiliieii und iu der Teeilieu schi fügen hinzu, dass es der Marchese di
Hand deiiiiegdeieue die Uuieiiueiuug duieii, Caracena im Auftrage des Königs Philipp IV
W215 die Harmonie LlOS KOlOYitS bceiutrüch- von Spanien gekauft habe ; Scttnnelli spricht
tigt. S. 'l'0Xt XVI und Stiche 110335-242- davon nicht. Diese Nachricht scheint sich
Kopie von Lod. Caracci in der National- vom Pater Bcsta herzuschreiben; wenig-
galerie zu London. stcns tritt sie zuerst in einem seiner Briefe
Kopie nach einer ganz gleichen Darstellung auf (BOttari, Raccolt-a di Lettere. 111. 485).
in der Akademie zu Parma, wahrscheinlich Er erzählt daselbst, dass Philipp IV. das
aus dem 17. Jahrh. aus dem Hause der Mar- Gemälde um 750 Doppie an Sieh gebt-geht
eiiesi dem Rosa z" Paima- habe, und zwar durch Vermittlung seines
29) 1519 oder gegen 1525? Christi Gebet Vaters (des alten Resta), welche Summe
im Gart 011 Vüli G 9 iil S 61Min 6- Kleines vom Marchese Serra bezahlt worden sei, ob-
Gemälde auf Holz, jetzt in Ap sl eyh ous e wol dem Anschein nach der Marchese Cara-
zuLondon, von dem schon in den Schrift- zena die Zahlung gemacht habe. Dazu be-
stellern des 16. und 17. Jahrh. öfters die merkt er noch, dass man Doppie di Spagna
RedeistDieAnckdote hinsichtlich seincrur- geschickt, sein Vater aber den Handel um
sprüngliehen Bestimmung s. im Text. p. 381. Doppie d" Italia abgeschlossen und die
Eine ganz andere Andeutung über dieselbe Differenz von dem Seinigen ausgeglichen
findet sich in einem Briefe des Malers Lod. habe, damit das Geschäft nicht zurückgehe-
David, der wie früher bemerkt dem Leben Möglich, dass man diesen Umweg zur Er-
Correggids eifrig nachforschte, vom 4. April Werbung des Bildes eingeschlagen, um einen
1705 (abgedruckt bei Campori, Lettcre Ar- billigeren Preis zu erlangen, und somit Ca"
tistiche. Modena 1866. p. 244). Dort heisst razena als Käufer nur vorgeschoben waf-
es: in der Familie Rangoni sei ein Ausga- Allein der Pater Resta hatte einen angeb"
bebuch des Grafen Claudio Rangoni vom liehen Originalentwurf zu dem Bilde an den
Ende des 16. Jahrh. erhalten, darin sich ein spanischen König Karl II. gebracht, und S0
Postenvonßlöhiodenesei-Lire für ein Gemälde kann es irgendwie in seinem Interesse Ee"
verzeichnet fändemvelches, von derHand des legen haben, seinen Vater für den Unfei"