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Antoniqy Awllgygyi.
daeht bestimmt gewesen. Seit 1812 in der
Pinakothek zu Panne. s. Text XIX und
Stiche N0. 77-86.
1526-1530. Ausmalung der D omkup p el
zu Parma. in Fresko: Mariä Himmelfahrt
inmitten der himmlischen Heersehaaren, im
Beisein der Apostel, welche vor einer ge-
malten Brustwehr im untern Umlaufe der
Kuppel stehen; auf dieser Brustwehr Ge-
nien mit Kandelabern und Weihrauchsehaa-
len. In den vier Zwiekeln der Kuppel die
Stadtheiligen von Parma: Johannes der
Täufer, Bernhard, Thomas und Hilarius auf
Wolken von Genien getragen. s. Text xx
und Stiche N0. 1-51.
Ueber die Skizze zum Mittelbilde der Kup-
pel in der Eremitage zu St. Petersburg und
verschiedenen angeblichen Studien zu den
Malereien in der Dornknppel s. die angeb-
lichen Werke b] V.
Oalgemälde.
Beglaubigt und erhalten.
8) 1514-15. Madonna des hl. Franzis-
kus. Gez. auf dem Rad zu Füssen der
Katharina in vier Zeilen: ANTO ms m:
ALEGRIS. P. Auf Holz. In der Galerie zu
Dresden. 1827 durch Palmarolirestaurirt.
Die Tafel, für die Minoritenkirohe zu Cor-
reggio gemalt, befand sich später in der Ga-
lerie der Herzöge von Modena; wann sie
aus der Kirche entfernt und wie sie nach
Modena gekommen, ist unbekannt. An ihre
Stelle scheint eine Himmelfahrt lllariä mit
der Jahrzahl 1598 getreten zu sein; viel-
leicht also schon gegen 1600. Pungileoni
meinte (blosse Vermuthung), das Bild könne
1557, als Correggio vom Herzog von Fer-
rara belagert worden, von diesem mitge-
nommen und so in den Besitz der Este ge-
langt sein. s. Text xn u. Stiche N0. 161-
164.
Gehört mit dem Bildniss des Arztes, Der
Nacht, Der Madonna des hl. Sebastian, Der-
jenigen des hl. Georg und Der Magdalena
zu den 100 Gemälden, welche in den J. 1745
bis 1746 durch den Herzog Franeesco von
Este-llloclena an den König August III. von
Polen um den Preis von 100,000 Zeehinen
(über 300,000 Thlr., eine damals sehr be-
trächtliche Summe) verkauft worden. Doch
reichte sehliesslich diese Summe nicht, rla
noch eine Anzahl von Nebenausgaben er-
forderlich war, bis die Bilder ihre Reise an-
treten konnten. Menge spricht sogar von
130,000 Zeehinen, die zu jenem Zwecke
eigens in Venedig geprägt worden seien;
doch scheint diese Zahl zu hoch gegriffen.
Ueber die mancherlei Schwierigkeiten, dar-
unter dieser merkwürdige Handel vor sich
ging, vergl. die Einleitung zum Verzeich-
niss der Dresdener Gemäldegalerie von Ju-
lius Hühner. Die Hauptzierde der gewählten
Sammlung waren die Werke Correggids.
9) Zwischen 1522 und 1524? Martyrium der
hh. Placidus und Flavia und
10) Pieta, Der Leichnam J csu nach derKreuz-
abnahme mit den hh. Frauen und dem hl.
Johannes. Beide Gemälde (auf Leinwand)
von dem Benediktiner Don Placido del Bono
für die von ihm in S. Giovanni zu Parma
gestiftete Kapelle bestellt, befanden sich
daselbst noch im J. 1766 (s. De La Lande,
Voyagc d'un Francais en Italic. Venise
1769). Gegenwärtig in der Pinakothek
zu Parma. Mengs glaubt, dass beide Bil-
der erst nach Vollendung der Kuppel von
S. Giovanni gemalt seien; doch mögen sie
etwa gleichzeitig mit dieser fertig geworden
sein, da bald darauf Correggio mit anderen
Arbeiten vielfach beschäftigt war. Wie die
späteren Meister überhaupt. so war auch
Annibale Caracci ein Bewunderer insbeson-
dere der Kreuzabnahme, die er sich mannig-
fach zum Muster nahm. In der That ist der
Leichnam J esn auf seiner Kreuzabnahme in
der Pinakothek zu Parma eine Nachbildung
des correggesken. s. zu beiden Gemäl-
den Text XIX und Stiche N0. 174-176 (zu
N0. 9). N0. 170-172 (zu N0. 10).
Alte Kopien von beiden Bildern, dem Mar-
tyrium und der Pietät, die man bisweilen, aber
mit Unrecht, dem Meister gleichfalls zulge-
schrieben, in der Galerie zu Madrid.
ll) Zwischen 1522 und 1530. Die Nacht:
Christi Geburt in der Krippe unter den Hi r--
ten. Auf Holz. Nach dem Vertrag vom 10_
Okt. 1522 von Alberto Pratonero zu Reggio
bestellt, aber erst 1530 in der Kirche S.
Prospero daselbst aufgestellt. s. Text xxn
und Stiche N0. 121-436. In einem zu Reg-
gio gedruckten Schriftchen von 1619 (von
Alfonso Isacehi, s. die Literatur) iindet sich
die seltsame Nachricht, dass Coireggio, in-
dem er weine Nacht" darstellte, beabsichtigt
habe, dass sie nur bei Fackelscheiu betrach-
tet würde, wo man dann erst viele an-e
dere Figuren von Hirten, Frauen und
Thieren sehen sollte. Das ist natürlich eine
Erfindung, scheint sich aber später weiter
verbreitet zu haben.
Die Herren von Modena, Fürsten von
Este, gingen schon in der zweiten Hälfte
des 16. Jahrh. darauf aus, das merkwürdige
Bild an sich zu bringen. Dies erhellt auS
einem Briefe des Fulvio Rangone, Statt"
halters von Reggio, an den G. B. Paderchi,
Sekretär Alfons 11., vom 27. Dez. 1557, w0'
rin der Statthalter berichtet, dass sowol die
Erben des Pratonieri (sie) als die Geistlichen
von S. Prospero das Gemälde wie ein J nwel
behüteten , er aber _fernerhin sich noch bß"
mühen wolle dem Fürsten zu Gefallen Zu
sein. Der Versuch also das Bild auf irgend