AntQqiQ Allqgril
Jenseits, in der veredelnden Vorstellung des es, auch den unmittelbaren Schein der Dinge,
Künstlers fähig ist. ihr iiiichtiges sinnliche s Dasein zu erfassen,
so erhiiiri sich) dass Seine Mndnnnen deinse]- die innere Macht des Lebens Elillßilidüflll zu ver-
ben Gesclilechte angehören, wie seine Frauen gegenwärtigen. Und so VGIIlGIhiSNSIB nothivendig
ans den gi-ienhisnnnn Liebesgßggn, dass seine auch iden idealen Stoffen die Warme iiud Fulle
Christkinder von dem gleichen weltlichen Muth- des Slnnhßhnn Leibes-
willeii erfüllt sind, wie die heidnischen Genien Dies zu diim fühlte Corfeggiü sich niii so mehr
nnd Alndfßiten- Auch in den beigegebenen iiei" getrieben, als der eigentliche Gegenstand seiner
iiäeil VdPSnCht dßf hinißf mit niChten die innig" Kunst, das was ihren Inhalt ausniachte, das
keii ddi Anbetung dddi" das Bniviißsisein inins Leben als die Freude des Daseins, auch des
hohen Berufs ziuszudrückeii. Bei aller weltlichen Sinniinhnn, war Zivni. Verning die Mninrei
Schönheit deuten dagegen RafaePs und Micliel- rnehr wie jede nndere Kunst nnch Schmerz und
iinäeidiii niiiisiiiiciid Figiiidn iiiiei die Niiiiii niii" Zerstörung in sinnlicher Wahrheit darzustellen;
aus auf einen übermenschlichen Inhalt. Dieser nnri dnss Qnrrennin, wenn er es nnternnhni sninhn
Aniinssnng Snii ih1' Wdiih nicht bnsiiiiien Wni" Stoffe zu behandeln, in ihrer realistischen Schil-
den; n-iiein iiingnen iiissi sich nicht, dass Coi" derung selbst das Uebermass nicht scheute, ha-
idggid die Schönheit dieser Sinnie so erfasst, wie bcn wir früher gesehen. Allein der ruhige und
die fortschreitende KllllSi Sie iidigei'idhiiä' niiiin" heitere Einklang des Lebensiiihaltes init der
seii musste. Er versinnlicht diese Welt idealer Sinniinhen Ersnheinnng, das War. der Kreis der
Vorstellungen als das was sie nunmehr wirklich irnrsiniinngnn, dni-in seine Kunst das Höehste
iStI ßiS ein Biid Vdn iniiiiei" Wiedeikeiiienden erreichte. Daher die Freude am Siunenlebeii,
Beziehungen des niehsniiiicnnn Leiinns- Ei iiini welche Corrcggids Bilder verkünden, und der
dainitwasjedeKunst thut,dieihreHöhe erreicht: Vniinndnie AnSdi-nnk von Emniindnngen, von
hldeln Sie die Anfidsnng" der iniigidsen Fniinnn menschlichen Beziehungen, welche auf dieser
vollzieht, an deren Darstellung sie sich lieran- Freude hernhnir Dnhin gehört vor Aiiern die
gniiiidei iiiii- Die Aniiiisnng aber der diiiini" jugendliche Mutter mit allen Ziigen licbreizen-
lichen Vorstellungen, welche die Malerei aus- der Anrnnth, ini Sniei mit dem Kinder die Un_
fiiiiiti greift tiefer iiis diejenige der griechisch?" schuld der heitcrstcn Sinnlichkeit; dann Magda-
Götterwelt durch die antike Plastik. Denn iür innn, schon mit dein Anrinn. Weiriinhei. Lust, aber.
die diinii Giiiini" Wni die Vniwniiiicidiiii-f? i-iin Pin" über alle Schuld und Reue erhoben durch die
stischen Leib von vornherein eine Bedingung des nnhnfnngnnstn Schönheit, wie in der Mndnnnn
Daseins; Sie kannten keine den Körper Vei" des lil. Hieronymus; oder wenn sie Busse tliut,
iiiiignendd Geistigkdit- Ddi inhdit des niiiisiii" auch (laiiii noch in stiller Einsamkeit von allem
cheii Bewusstseins wollte rein geistigen Ur- Znnbei- innf10ssen_ Feiert aber CQffeggiQ ein
Sljrungsl iihdl" Ndini nnd Wirklichkeit ännz hin" Ereigniss, das lauter Jubel und Seligkeit mit
ans Sein i Wiihiend ei dnnii iiiiiei der Decke inii sich bringt, da vergegenwiirtigt er es, auch wenn
iiiidiiniien Vnisieiiiingen iiniiiiiini Wiii- indein es als Iliiniuclfahrt J esii oder Mariä dein Jenseits
ihm nun aus diesen die Kunst seinen inensclili- angehört, mit niien Miriein einer durch die B9-
eilen nnd ndiiiiiinhnii Leib niidnin, dii niiiiisin geisterung des Daseins gesteigerten Sinnlichkeit.
sie, um die christlichen Wesen aus jenem wol- Das sind inne nur; und nbrinthenden Ennnh nnd
kenhaften Jenseits lierabzuhclen, sie erst recht Heiiigiiiinnhnni-en
in die Wärme und Gegenwart des sinnlichen Wie tief die Dnrntniinnn der Sinniinhen
Lebens einführen. Eine solche Darstellung aber Seite der Schönheit nnd des Lebens in COr_
entspricht insbesondere den Bedingungen der renninis Knnsi hegt, hnweinen in anderer Art
Malerei. Correggio war es, der unter den ita- Seine inythninnisnhen Gemiiidn, {hin ge-
lienischen Malern dicseVersiiinlicliung der christ- niigi nicht die hinnnn gnhiidei-nng nackter Foii-
liehen Idealwelt vollständig ausführte, indem er nninsciiöniieit, wie sie nicht selten Tiziaii, bis-
izhgißidh die iiiiiidiei z" iiiidii ieizinn Fdignn weilen auch Rafael zum Vorwurf nahm. Son-
diishildßfn- dcru das blühende Weib in sinnlicher Erregung,
Beides traf notliweiidig zusammen. Erst wenn bereit Seele und Leib in Liebe hinzugeben, ihr
die Malerei alle Bedingungen erfüllt, welche Leben in diesem Einen Moment ziir höchsten
ihr Wesen ausmachen, wird sie die religiösen Lust des Daseins zu steigern, das schien ihm der
Figuren in das sinnliche Dasein ganz überfüh- sorgsamsten Darstellung nicht minder würdig,
ren; daher dies später auch die grössten iicrdi- als die Jungfrau mit dein Erloser. VWIG sehr ihm
scheu Maler, Rubens und Rembrandt, gethan solche Bilder gnidiigeii, ist Sßhün früher bespro_
haben Es ist ein ganz natürlicher Prozess; in- chen. Ganz verkehrt wäre die-Wahl solcher
dem die Kunst die höchste Stufe ihrer Ausbil- Steife oder gar die Meisterschaft, mit der er sie
dung erreicht, d. h. alle Mittel besitzt und be- behandelte, dein Künstler zum Vorwurf zu ma-
hei-i-schi, ihren Gebilden den vollen Schein der ehen. Ocrreggio geht niemals auf sinnliche Rei-
Natur zu geben, prägt sie nothwendig was sie zung aus, und wer sie vor seinen Bildern empfm-
gestaltet in dieser naturvollen Weise aus. Im det, hat dies seinem eigenen heisscn Sinne zuzu-
Chai-akter der Malerei insbesondere aber liegt schreiben; wir werden noch sehen, wie er durch