416 Antonio Allegri.
dem J 1533 zuschreiben können. Zu diesem deren Mittelpunkt er bildete, beschlossen war,
Datum stimmt auch die kaum halbfertige Wie- vergönnte ihm das seltene Glück sich auf der
derholung der siegreichen Tugend, die sich in erreichten Höhe zu behaupten, sowol ohne Nach-
der Galerie Doria befindet; der Meister wird sie lass als ohne Missbrauch der Kraft. Jene letz-
bald nach jenen für einen anderen Besteller an- ten Erzeugnisse sind das Beste was er geben
gefangen, und ihn dann der Tod von der Voll- konnte und zugleich stehen sie, obwol sie um
endung abgehalten haben. Aus einer erhaltenen das J. 1530 fallen, noch innerhalb der höchsten
notariellen Urkunde vom 15. Juni 1534 geht her- Kunstblüte; während die Transliguration, Ra-
vor, dass ihm noch in diesem Jahre eine grosse faefs, wie sehr man sie auch verherrlicht haben
Tafel für einen Altar in S. Agostine zu Cor- mag, schon an der Grenze derselben steht. Jene
reggio von Alberto Panciroli (dem Sohn des be- sind vollendete Erzeugnisse eines zur vollen
kannten Guido Paneiroli) bestellt werden, allein Freiheit entwickelten Schaffens, wenngleich die
jene Urkunde verzeichnet die Rückerstattung Gattungselber nicht für die höchste gelten kann;
von vorausbezahlten 25 Scudi durch den Vater man hat das sichere Gefühl, dass der Meister,
Pellegrino, da inzwischen dessen Sohn Antonio, Weder von der eigenen Kraft noch von fremden
der Maler, mit Tode abgegangen war. Dieser Einflüssen beirrt, sich innerhalb der seiner Na-
starb, wie aus den Büchern der Franziskaner- tur gezogenen Schranken hielt und, falls ihm
kirche zu Correggio erhellt, am 5. März 1534 noch ein Stück Leben vergönnt gewesen wäre,
und wurde Tags darauf bestattet. noch weiterhin die gleiche Fülle und Freiheit
Was den Meister in der Kraft seiner Mannes- des schatrons Smh bewahrt hätte"
jahre hinwcgraffte, wissen wir nicht; es ist nicht Als Cnnnnwglo starb lebten snlnc Eltern nnnln
elnlnal.bekarl_nt' 9b er (zum? rascilen Todes (fder sein Sohn Pämponio war 12 Jahre alt. Er wurde
nach ldrlgerim. Selbst Jede in einer kleinen Kapelle im ausseren Kreuzgaug
Vnrmut 11m5 lsß um el a gesc nittef" da von der Kirche S. Franceseo wo sich wahrscheinlich
Senior korperhchcn Beschaffenheit überhaupt das Be nräbniss scinei-Falnilie befand bei nesetzt
seinem Gesundheitszustand nicht die kleinste Snln äml) zierte ein clnl._lchnl_ (Hnlfnllceänl in
Nachricht sich erhalten hat. Auch die Sage, die d '
en die Weite geschnitten waicn. Antonius
doch sfnlst geschnftlg war der (lurftfäe? Kllnde de Allegris, Pictor (nach der ungedruekten Chro-
von Semfim Leben nfwhmlhelfclqy beluillt diesem nik des Zuecardi). Dein schmucklosen Leben,
Punkt nicht. Vielleicht liesse sich aus jener be- den, Ausgang in Stiller Znnllnkwezo nmllnlt nnt,
Vggs:eällezlgrIltlggegglgilgääflelxcfaäg sprach dieses fast biiurische Grabmal? Im J. 1012,
Jnn nnnnfnnnn nnnn; Wnnn nnnnlnnnnn Fnnnln E3313;"inäiiiffiäihifäliiii(liisciiääßlifilfllili
irgend einen Schluss gestaltetem Indess dass Meisters sich lebhaft erneuert hatte ef-islste der
Correggio jene Bestellung des Pancimn ange" Gemeinderath von Correr io den Beschluss ihm
nommeni lässt doch muthmasse", dass erdamals ein einfaches Marmordeiilämal zu setzen aber
noch Wolmlfgeweselb Ansiechthum Wenigstens die Ausführung unterblieb da die Kosten! auf
Wefden w" Plcht denken duffeni wenn w" glßfnh 100 Scudi veranschlagt waren und deren nur 44
keme Bewelse haben von emer regen und Vlel" zusammenkamen Im J 16-17 widmete ihm dann
fachen Thätigkeit des Künstlers in den letzten der Priester Glnolnlno (jonll in, Kranz an n, von
beiden Jahren seines LOMDSL schon die Bildern S. Franceseo doch wenigstens eine Iiiselirift in
welche dieser Zeit nahe liegen, ihr Charakter Stein von Neuem bnsnäloss der G n i de" ln
wie ihre Durchführung, wehren einen solchen derslndt am 95 Febr 168., die Errlen te n ldls
Gedanken ab" passenden ornamentirten Illonumeiiltsilihgigt 8:12:11
Fast in gleichem Alter starben Rafael und Bildniss des Künstlers und einer Inschrift den
Gorreggio, jener 37, dieser 40 Jahre alt. Von 29. Okt. 1685 wurden die Aeltesten zum Beginn
Jenein lässt sich nahezu mit Gewissheit behaup- der Arbeiten ermächtigt und die Summe von
ten, dass er die ihm vergönnte Höhe erreicht 600 Scudi für das Ganze ausgesetzt; dann am
hatte, ja dass er vielleicht im Beginn war von 12. Juni 1087 mit dem Bildhauer Gian Martine
ihr herabzusteigen. Die reiche und gewaltige Baini ein Vertrag abgeschlossen. Allein war die
Kunstentwickelung, inmitten welcher er stand Sache bisher nur langsam vor sich gegangen, so
und deren einen Höhepunkt er selber darstellte, kam sie nun vollends in's Stricken: wieder un-
war an ihr Ziel angekommen; ja, sie war ihrer terblieb die Ausführung, offenbar weil es am
voll ausgebildeten Kraft sich so bewusst und so rechten Eifer fehlte. Da kam 1600 der öfters
sicher, dass sie fast über das Maß sie anwandte. genannte Pater Resta nach COlTGgv-io und be-
Auch Correggiowai- ohne Zweifel zudem Gipfel trieb seinerseits wir wissen SGhOIi ebensewol
gelangt, der seinem Genius und seiner Kunst aus Verehrung für den Meister, als aus der be-
gegonnt war; reifere Schöpfungen derselben als sonderen Absicht seine Zeichnungen an den
die Madonna des hl. Hieronymus, der Magda- Mann zu blnlngen die Herstellung einen Denk-
km, glälrlaedalundlderDanae sind nicht denk- mals. Allein auch seine Anstrengungen waren
ar. ein dei kleineie Kreis, darin sowol seine erfolglos , und die Büste des Correggie, die er
eigene Anschauung, als die Kunst überhaupt, zu jenem Zweck um 40 Scudi hatte anfertigen