Anppnio Allegri.
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Galerie der Gonzaga Grafen von Novellara be- gidshielt O. llfiizzdlm" (handschriftlicheMttheilung)
funden haben; eine andere (nach Ratti, p. 124) das gegenwärtig in der Brera zu Mailand befind-
im Besitze eines Marchese del Oarpio, der sie liche Bild, Madonna mit dem Kinde und den
von 'l'eresa del P0 am Beginn des 18. Jahrh. l1h. lliagdalena 11nd L11cia, bez. ANTONIVS LIETVS
stechen liess. Mit letzterer ist unzweifelhaft das FACIEBAT. Mündler schrieb mir: vDas Gemälde
Bild gemeint, WOYiIIlII einerLandschaftdie Flucht wird auch jetzt noch vielfach in Zweifel gezogen
nach Aegjipten dargestellt ist; s. Verzeichniss oder entschieden als Kopie bezeichnet. Meinem
der WerkeÜ b) N0. 75. Eine andere Nach- Gefühle nach ist jedoch dasselbe trotz seiner
richt, von Pungilconi einem hlanuskript vom trüben Farbe, Welche zumeist von dem dunklen
Ende des 17. Jahrh. entnommen: Allegri habe Grunde herriihrt, trotz auffallender Ungeschick-
SPYViSSH kleine Bilder gemalt, die dann in lichkeit und grossiär Schwächen der Zeichnung
PPLTLIJR auf dem PlHtZO, (l. ll. ällSO gleichsam Hilf (gin iujvefkgnnbihfgg Werk des Anegfi, und ZYVäLl'
dem Markte verkauft wurden, erweist sich schon das früheste, das wir von seiner Hand besitzen.
(lesshalb als durchaus unzuverlässig, da der hia- Es trägt alle die Anzeichen eines Versuches, den
ler in so frühem Alter gar nicht in Parma gewe- der etwa sechzehnjährige Jüngling machte, um
S811 ist. die ihn bewegenden Gedanken und Anschauun-
Man hat ihm dann, namentlich zu Anfang die- geh, die so Weit ablag-en von Allem, was seine
ses Jahrh., als J ugeudwcrke verschiedene. Ma- Lehrer ihrh beibringen und seiiis Vorbilder
dehnen oder kleine I-Il. Familien zugeschrieben, ihm bieten konnten, zum Ausdruck zu brin-
deren Aechtheit mehr oder minder zweifelhaftist. gcir Durch das Schwankende seiner Vorstellung
Eine derselben mitdem Christuskintlu. dem klei- und das Ungeschick seiner Hand hindurch ge-
erschien schonPungileeni wahrt man deutlich die gewaltige Anstrengung
verdächtig. Eine andere ebenfalls mit dem Kinde und den Kraftaufwand des jungen Talentes,
n. dem kleinenTEiufcr,ausserdem einigen Engcls- gleichsztm das Ringen mit seinem Vorwurfe.
köpfen, früher im Besitze der Conti Facchini zu Jene innere Erregung der Gestalten aber, jene
Mnntnil, jetzt bei (1911 Erben W11 AIESS- NiCVO 1111- geheimnissvolle Tiefe desAusdrucks,jenesgross-
selbst, hat nachRosini (Pittura Italiana, IV. 22411. artige Abwägen der Massen und jene kunstreiche
2537.) und Carlo (YAYCO (Arm lli MPHVEOVÄ, 1- Ü") Vertheilung von Licht 11nd Schatten, die wir in
efnfgen Anspruch auf die Urheberschaft Corrcg- dem hl. Franciskus zu Dresden bewundern, ist
ä? S (Vfirz- n? NO- 1F- Sie elinnßlt 111 der Thät. hier schon im Keime enthaltene.
u wenlger änense, 9111 die 50111119 Mnntegnäns, Von Pilngileoni wird allerdings dieses Bild,
steht aber hochstens auf einer Art Üebergang das sich, nach seiner Angabe, früher in der Sa-
zu Onrreggln, 011116 Sich mit Grund diesem Zn" kristei von S. Roeco zu Reggio befand, für eine
schreiben zu lassen. Eine dritte mit der hl. Anna Kopie gehauen Allein er irrt darin, dass er es
nndeinem Mönch , welche zuerst Saverio Betti- für die Kopie einer; Bildes erklärt, welches 1517
116111 (der Verfasser der Schriften : Delle Lettern die Pfarrkinder der Kirche von Albinea bei unse-
e dPne Am MnntOVßKIf-"ß; Lettern 6d am Mode" rem Maler bestellten. Dies letztere Bild (s. Verz.
12831 11' 8' W-b dann Selnn Sühne in Mnntnn b?" a) N0. 18) stellte vielmehr, wie aus einem Doku-
Ztäsen; xurge Zwnä nnteädeln Namen desvlgnl" mentc unzweifelhaft hervorgeht, einen ganz an-
kegscqeß Ogeiä 11T? bnn? fmtär den in deren Gegenstand, namhch d1e_Geburt der Ma-
so
endlich d _t K-_ d ilil H Urthcil Pungileonfs. Allem andrerseits 1st das
Johann, W1e_ elkinf elä In um 1 im K 912a" Mailander Bild lIl keiner Weise verbürgt, und
fan dsssjällnrh eänintiilllg C (in Z1; n" uber Entstehung und Bestimmung desselbenust
Mai ü? d l S_ hn fns flnälo uns nicht das Geringste überliefert. Wir sind
lieh m] W31 i lffln ß ama s du": einen 31er" also auf die Merkmale in ihm selber angewiesen.
d ein Spruch Semlnnwhsr Prnfnssnren am" Aka" Die Stimme eines so feinen Kenners wie Münd-
08mm Vfm Parma für 9m "Ylglnnles Werk des ler fallt dabei schwer in's Gewicht; doch habe
Orreggio erklärt (s. Verz. b"; No. 12). Allein man ich mich diesmal von der Richtigkeit seiner Au-
1st senden] mit der Bedeninng snlnneY nkndeiln" sicht nicht überzeugen können. Auch G. Friz-
Scher Gutachten zu genau bekannt geworden, zoni und der in der italienischen Malerei wol
11m auf ihre Stimme besonderes Geuichtzulegen; hewahderte (im L_ Morelli halten das Bild nur
vollends war damals die Kenntniss der Meister fiir eine Nachahmung aus späterer Zeit. Es ist,
noch _Zn Wenig Vnrgelnckt, als (1333 jener A119" abgesehen von der mangelhaften Zeichnung, zu
sage Irgend Glauben Zn Schenken Wäre- schwer in den Schatten, zu undurchsichtig in der
Für das früheste uns erhaltene Werk Correg- ganzen Färbung, als dass es auch einer frühen
A Zeit unseres Meisters angehören könnte. s. Verz.
"i Das dem Text an b) N0. 2.
Werke) gibt über die Zweäiäfiifeiyeziiiähläifis dü; Dagegen schreibt derselben G. Frtzzom (briq.
Meister zugeschriebenen Werke, übeir die Geschichte Hohe Jfittheüuny) eln Gemälde auf Hnlz zu, das
seiner beglaubigten und ächten Bilder u. s. f. nähere durch Vermächtniss der Familie Bolognini in die
Auskunft. Es ergänzt insofern den Text. Ambrosiana zu Mailand erst neuerdings gekom-
Meyer, Künstler-Lexikon. l. 46