Volltext: Aa - Andreani (Bd. 1)

Apjaonio Allegrrif  
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Malen der Haare hervorhebt; ein Zug, den wir demselben in persönlicher Beziehung gestanden. 
auch bei Vasari finden werden. Den Maler sel- Geschrieben sind diese Bücher gleichfalls lange 
ber hat er schwerlich gekannt; er war schon bei nach dein Tode des Allegri. Auch waren Laiidi 
jungen Jahren in allerlei Streitigkeiten ver- sowol als Dolce Ausländer, dieweder mit dei-IIei- 
wickelt, in Folge derer er denn auch vor dem mat Cori-eggids noch mit seinem WOhIISitZe in 
J. 1534 Italien verlassen musste. Erst nach 1545 Verbindung standen. Parina selber hatte damals 
könnte er Werke von C. gesehen haben, da er keine SchriftstellervonBedeutung;eineUngiinst, 
damals erst verschiedene Theile seines Iieiuiat- die an sich schon genügte, der Erhaltung von 
landes bereiste. Dass er auf diesen Reisen auch des Meisters Andenken entgegenzuwirkeii. 
in Uorreggio gewesen, geht aus einem der Briefe Was des Vasari eigene Erzählung aiilangt, 
hervor, welche er unter dem Namen einer Ln- so kann auch sie als Bericht eines Zeitgenossen 
cri-zia Goiizagga veröffentlichte. Er gedenkt darin nieht gelten, wenn er gleich wenigstens 22 Jahre 
des tlßlilläe" Poeten Riiiiiiiiii Ciiiisoi wie wen" er zahlte, als Corrcggio starb. Denn er lebte nicht 
uiit ihm in Verkehr gestanden. In dessen Haus mit ihm, kannte nichts von Seiner Umgebung, 
fällig ßbßl" illlcll (lP-P Sollll IIUSCPCS MßlStßTS, P0111" und seine Erzählung ist hier mehr als je ein "loses 
ponioAllegri, aus und ein; und es ist sehr denk- Gcwchc von Notizen und Mährchcn Keiner 3,150 
lltllä ilfl-SS Lßlllll mit diesem Zllsammßlliiäelirolifelli der eigentlichen Zeitgenossen nennt des Meisters 
und dadurch das Gedächtniss des Vaters in ihm Nhmcn Scnnncili (von wclchcm später) klagt 
erneuert wurde. Ein besonderes Interesse muss schon, (lass die Trcfl-lichkcit des Antonio von 
er jellelllillls fllY de" Mlilstßr gehabt lliibßll- dem dichten Rauch seines armseligen Zustandes 
Allein VOn seiner Person und seinem Leben nicht wenig verdunkelt und den vornehmsten 
wusste er offenbar, auch wenn er den Sohn wirk- Schriftstciici-n hnhchnnnt Sei 
lich gekannt hat, doch nur von Hören-sagen. Correggio selber hat von seiner Hand, ausscr 
Eiinniin iiiinnie iiei'vieisniiieib_eiii'oii' Doicc einigen Vertragsziisätzen und unterzeichneten 
igeii" zii Venedig iiiiisl Ciiiieggio Offenbar nur Quittungen, nichts hinterlassen, weder Briefe 
aus zweiter Hand. In seinem Dialoge della Pit- noch Schrii-tcih Die grcssen Ercignissc der zeit 
tura (Veiiezia 1557) belehrt Pietro Aretino einen berührten ihn nicht; mit den hervcrragcihlcu 
tieivlhßßh Qlü- Flllnc- Ffilirllll lillel" das Wesen Männern, welche damals die Geschicke Italiens 
iiäiiii"äiltiiiifiitiriilitiitiiiiiiiiiiiliiiif itsiimmie" oder im in wittern]   
 i    b r   r Einfluss waren, stand er in keinerleiVerbindung. 
der uberlAlles gepriesen. wird, Jenem zur Seite Zwar hat er höchst wahrscheinlich für Fedci-igo 
und crwahnt dann noch eine Anzahl von Meistern, Gchwgh von Mantua gearbeitet, doch chnc licss_ 
d" iiinii iieiiviiigiiiiinii haben; ziiniiciiiii Leniiiiiiiio halb zu ihm in eines jener Verhältnisse zu treten, 
da Vinci, Giorgione, Giiilio Romano und, an die- wic sie damals zwischen Fürsten und Künstlern 
um iiiikiiiipiieiiiir Coiiiieggiio" Es iieissii "Aber oder Gelehrten so häuiig" waren. Selbst zu den 
eii iGiiiiio Romano) winde iiiieiiiiiiiiieii iin Koio" Herren seiner Vaterstadt hatte er nur lose Be- 
rlit siiviiie iiiiicii eine iiiizeiiiinie Aiii "in Antonio ziehungen. Man weiss nur von Einem Auftrag, 
tliglnßiäläfgiis 1 Piiiäaiiiäiilililigiääien Iiiinsiiiieiiliosigijäilil den sie ihm ertlicilt, von Einer Ehrenbezeugung, 
Schönheit sieht wie man sie nur tiniriinscliieiiä kann die sie ihm giigen das- Endle Seines Lebens er- 
A" _l_      b   K r  t _l' wiesen. Wol ist uns ein Brief der begabten Ve- 
fiiiiiiäii Wiii ei Pin essiiifi Oiiiis r ein romca Ganibara, der Gemalin von Giberto da 
Zeichiilerli. Nucr als ein giiterliluelisteruntär ange- Ccrrcggicy an Beatrice dlEste llllarchcsa von 
ren it iier  von seiner u erragcn en e-  h 3_ g _1528   
ileutiing ist keine Rede. Selbst im Kolorit wird ggiciihiälicvniclrunägiiäng dcsiiliiiäiiigigfr; agizgitiriähbg 
doch Tiziaii schliesslich allen anderen wieder Allein, was auch der Grund gewesen seinmag, 
vorangestellt; ihm allein gebiihre, so heisst es Seine ilerrch haben jedenfalls versäumt, von 
Später, der Rlllll" ÜCT Vßllkßnllllclllill Färbllllg- seinen 'l'alenten einen neniienswertlien Gebrauch 
Und hier auch jenes Vorurtheil, das seitdem so zu innchcn Auch mit ach grcssch Mcistci-n, 0h- 
Oft wiederholt werden: auf die Zeichiiung' habe schon ihi- vollkommen ebgnbül-tiger Zeitgenosse, 
Sich im Grunde C. weniger verstanden. Wie es hat A. nicht verkehrt. Es scheint, dass er nur 
Sich ilaiuit verhalt, werden wir später sehen; Giulio Romano, der von Federigo Gonzaga zu 
lhren ersten Ursprung hat diese Meinung in Va- Mantua viel beschäftigt wurde, dasclbst kennen 
ßilri, wenn derselbe sie auch nicht ausdrücklich gelernt und dass er diesem Meister, der sicher 
älusspricht. Aus Vasari scheint überhaupt das ihm gegenüber der kleinere war, jene Bestel- 
Wenigc, was Dolce an jener Stelle über unseren lung zu verdanken hatte. Es ist bezeichnend, 
Meister sagt, zusammengclesen; dass dessen dass die einzige öiientliche Anerkennung, welche 
Werk beniitzt ist, bezeugen sonst auch einige ihm zu Theil wurde, in dem Diplom bestand, mit 
Anekdoten, welche ihm Dolce entnommen hat. welchem ihn die Bruderschaft der Benediktiner 
111 verschiedenen anderen Schriften gedenkt dio- zu Parma unter die ihrigen (hinter singulares 
3er des Meisters nur gelegentlich; immer freilich nostrae congregationis devotosr, s. die Urkunde 
als eines der ausgezeichneten Männer des Jahrli. bei Pungileoni, II. 169) aufnahm. Eine Ehre, 
Nirgends aber findet sich eine Spur, dass er zu welche allerdings auch Torquato Tasse erfuhr 
Meyer, Kliiisflur-Lexikuii. l. 43
	        
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