Volltext: Aa - Andreani (Bd. 1)

312 Aliani 
Alibrando. 
Aliani. Lorenzo Aliani, Vedutenmaler, in S. Chiara (die Figuren von ihm, die Archi- 
von Florenz,  bei noch jungen Jahren 1862. Er tektur von P. Ant. Pozzi).  Von ihm ist auch 
war geschickt in kleinen Darstellungen vonVe- nach Parthey (Deutscher Bildersaal) Eine Frau 
duten und galt in Toskana für einen der besten mit einem Knaben im Schloss zu Arolsen. 
Maler dieser Gattun  Er malte in jener on-    
ventionellen Weise, gderen Kolorit von geringer Abiiate Aliberti: Sohn des Gmncfnlo A" 
Wirkung war und welche in der ersten Hälfte malte in deräeibeii Welsex aiier  geiängfireiii 
dieses Jahrh. die italienische Kunst beherrschte. Geschick" ihr hasst bei Baum. er Minen 
Cavauuccn doch lasst sich daraus nicht schliessen, dass er 
Aliardi. Ales sio Aliardi, Ingenieur (viel- iärfälänäfsäßs? 131131111151 mlnfgliillig eäniliiträiäätlei; 
leicht auch Architekt?) in der zweiten Hälfte des und Anna)  
15. Jahrh., von Bergamo. Derselbe scheint mit Es ist 601 derselbe Künstler der nach HOL 
dem berühmten Condottiere Bartolommco Col- neken Ging epp e Aliberti hgisst auch radirt 
ieoni igeb" "in BGYgaiUOiI der ihm in Seinem hat und nach Basan Hofmaler des iKönigs von 
Testamente auf Lebenszeit die Besitzung Mal- Sardinien gewesen Sein SOIL 
paga mit den zugehorigen Schlössern und Lan- 
dern vermachte, nahe befreundet gewesen zu Von Gius. Aliberti gestochen; 
sein. Spino, der Biograph Colleonfs, berichtet, 4 B11. Verzierungen, gez. und gest. für die Be- 
A. sei damals, wol bei dernTodc des Condottiere, Schreibung der Hochzeit des Königs von Sar- 
welcher den 4. Nov. 1475 erfolgte, 32 Jahre alt iiihie" 1750-    
gewesen; demnach War A_ etWnJ1443 gen Spinn s. für beide Aliberti: _Fr. B artoli, lgogtiziial dzläe 
fügt hinzu, A. habe bei dem Herren von Bcr- äiiiiige g? jeliifiäiäiliggariä?  dem nah; 
gamo in Gunst u. grossem Ansehen gestanden.   V'_ 327. 'i_ dann gicgionnaire  
Tassi meldet noch, dass A. 6 Jahre später  Ileinekel, Dm '  
 also 1481  den Kanal (gen. la Seriola del Raso)  i  
erbaute, der an der Kirche S. Bartolommeo Noch wird ein Aliberti von Turin als Archi- 
vorüberliiesst. tekt in Paroletti (Turin ct ses curiosites. Turin 
s. Pietro Spino, Istoria della Vita e Fatti dell" 1817. p. 371), genannt, aber sonst unseres Wis- 
ecc. Capitano di Guerra Bart. Colleoui. Bergamo sens nirgends erwähnt. 
1732. p. 214.  Tassi, Vite de" Pittori etc. Ngtizgn von, W, Schmidt 
Bergamaschi. II. 196. r 
ii Alibrando. Girolamo Alibrando, ge- 
Aliberti. Giancarlo Aliberti, Maler aus nannt der Rafael von Messina, Maler, geb. 
Asti (im Piemontcsischen), nach Lanzi geb. 1680, daselbst 147()_ E,- Widmete sich, auf den Wunsch 
'l' um 1740, einer (isr Vieieh geschickten Meister seiner angesehenen Familie, zuerst dem Studium 
des 18. Jahrh. in der Ausführung umfangreicher, der Rechte, gab aber bald dasselbe auf u_ ging 
rasch hihgsmaiiisr Freskßh (Ihaßßilillßsß nach ganz zur Kunst über. Seine erste Ausbildung 
dem italienischen AllSdfllßk). Lanzi lObt insbe- gmpfing el- in der "Schulg der Antgnj, die damalg 
sondere seine Perspektive und seine Verkürzun- in Messina einen gewinnen Nnnnen hatte, Dann) 
geh, die grossariigs Ahhlge seiner arßhirskiohi" nach dem Tode seines Vaters, hielt er sich an 
sehen Urhgehhhgßh 111111 die feierliche Hsiihhg verschiedenen Orten Italiens auf, um unter den 
ss1i1sr_Fighrsh- sein Siii War, Wie Cihlrlhis ge- grossen Meistern der Zeit seine Kunst weiter zu 
Wöhhilßh, eine Mischling Voll römischer und bß" treiben. Zunächst lockte ihn der Ruf seines 
ioghesw Khhshwßise; (i- il- es mshgiish sich ill Landsmannes, des Antonello da Messina, nach 
ihm die Einflüsse des Maratta und der Schule Venedig. Möglich, da letzterer daselbst gegen 
der Caracci , mit jenem Anklang an Correggio, 1493 starb, dass Alibrando noch von ihm selber, 
den das 18. Jahrh. zum grössten Theil hatte. wie der Verfasser der Pittori Messinesi berich- 
Das Ergebniss war natürlich ohnc alle Eigen- tet, für kurze Zeit Unterweisung erhielt. Doch 
thürnlichkeit. A. hat viel in seiner Vaterstadt scheint er sich Jahre lang in Venedig aufgehal- 
Asti gearbeitet. In S. Agostino ist von ihm in ten und dann insbesondere mit Giorgione sich 
der Wölbung der von Engeln aufwärts getragene befreundet zu haben. Denn er schloss sich auch 
Heilige , sowie eine andere Darstellung aus dem an andere Maler an, wie er an verschiedene Dar- 
Leben desselben im Chor; in der Kuppel von S. stellungsweisen sich anlehnte. Es wird erzählt, 
Martino eine Darstellung des Paradieses, in einer dass den Giorgione und ihn gleiche Neigungen, 
Kapelle daselbst das Altarbild, sowie die Figuren namentlich die Liebe zur Musik, zusammenfiihr- 
der Freskomalereien, deren Architektur von La- ten, und dass sie, wie die Tage bei der Arbeit, 
veglia ist. Doch hat er auch ausserhalb Asti ge- so die Nächte bei harmlosen Freuden gemein- 
malt; so in Pavia in S. Pietro in Vincoli {Pe- sam zubrachten. Von Venedig begab sich A. 
trus im Gefängnisse, Fresko über dem Haupt- nach Mailand, wo Leonardo da Vinci sein Vor- 
altar) und in SS. Primo e Ireliciano; in Ales- bild, Wahrscheinlich auch sein Lehrer wurde; 
sandria im Dom (Scenen aus dem Leben Jo- weiterhin nach Rom, wo er sich an Raifael an- 
seph's u. der Maria in einer Kapelle); in Cuneo schloss und zugleich nach der Antike studirte,
	        
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